Zunächst einmal möchte ich mich bei o2 bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe das Nokia XR20 zu testen. Mir hat der Test viel Spaß bereitet. Ich möchte in diesem Artikel vor allem auf die Punkte eingehen, die mir an einem Smartphone wichtig sind. Das ist zunächst einmal die Alltagstauglichkeit, die Kamera und die Software. Wer mehr zur Leistung in Form von Benchmarks etc. lesen möchte, ist damit sowieso besser bei den großen Magazinen im Internet aufgehoben. Ich möchte hier nur meine subjektive Meinung nach einem Monat Benutzung teilen.
Als erste fiel mir auf, dass KEIN 230V-UBS-Ladestecker mitgeliefert wurde. Das bewerte ich als durchaus positiv, da so ziemlich jeder Haushalt mittlerweile in den Dingern schwimmen müsste. Materialverschwendung ade. Dennoch hat Nokia ein USB-C Ladekabel mit dazugelegt. Das hätten die sich meiner Meinung nach konsequenterweise auch sparen können. Wer bis heute wirklich noch kein USB-C Kabel zuhause rumfliegen hat, kann sich auch ganz schnell für ein paar schmale Euros ein Kabel bestellen. Die Umwelt hätte es sicherlich gedankt.
Daneben sind noch eine Klammer zum Öffnen des SIM-Karten-Slots und diverse Anleitungen enthalten. Ein schmales Paket, aber ich bewerte es als sehr positiv, dass keine unnötigen Kopfhörer und Ladegeräte enthalten sind.
Inhaltsverzeichnis
Design und Haptik
Das Design des Nokias ist sehr schlicht gehalten. Im Vergleich zu so manch anderem Outdoor-Handy ist beim Nokia bis auf dem breiten Rand ums Display kaum etwas von der Toughness zu erkennen. Es ist zwar rundherum mit einem Bumper in schwarz umrandet, dieser wirkt aber nicht so massiv. Die Rückseite ist ebenfalls gummiert, aber die Struktur ist sehr edel geriffelt. Das Handy wirkt durch für ein Outdoor-Handy sehr hochwertig. Und so fühlt es sich auch an. Nirgendswo bullig, dick oder billig, aber auch nicht schlank und edel. In meinen Augen ein guter Mix.
Das erste Mal, als ich das Handy in die Hand genommen habe dachte ich mir: „Oh mein Gott, ist das riesig“. Dieser Eindruck legt sich allerdings auch nicht nach einiger Zeit. Im Vergleich zu meinem Huawei P20 Pro wirkt das Nokia fast doppelt so groß. Es ist verdammt schwierig das Handy mit einer Hand zu bedienen. Mit „handy“ – zu Deutsch „handlich“ – hat das leider nichts mehr zu tun. Es soll aber durchaus Leute geben, die so ein riesiges Handy feiern. Meins ist es nicht. Ich bin eher Fan von kleineren Handys, die auch noch in eine normale Hosen- und Sakkotasche passen. Auch das Gewicht ist gewöhnungsbedürftig, aber durchaus gerechtfertigt. Ob das Outdoor Smartphone wirklich so viel einstecken kann wie versprochen, durfte ich allerdings nicht testen .
Durchaus positiver ist der Akku zu bewerten. Dieser hält ganz locker 1-2 Tage aus. Selbst bei intensiver Nutzung. Die allgemeine Geschwindigkeit des Handys empfinde ich als gut. Man muss kaum auf die Reaktion nach einer Eingabe warten. Das Display ist meist hell genug. Allerdings konnte ich es wetterbedingt auch nicht bei richtigem Sonnenschein testen. Die Schärfe, Auflösung und Farben empfand ich als durchaus angenehm.
Als äußerst praktisch empfinde ich die Möglichkeit, das Handy entweder mit zwei SIM-Karten oder mit einer SIM-Karte und einer Micro SD bestücken zu können. Leider muss man dazu sagen, dass die Micro SD meist als Pflichtbelegung verwendet werden muss. Von den 64GB des Nokias sind nach der Ersteinrichtung vor der Installation eigener Apps schon fast 20GB für das System und vorinstalliere Apps belegt. In meinen Augen leider nicht mehr ganz so zeitgemäß.
Ebenfalls positiv fällt der vorhandene Klinkenanschluss an der Unterseite und die Notruftaste an der Oberseite auf. Negativ finde ich jedoch die Zusatztaste für Google-Assistant, die man leider nicht für anderen Zwecke nutzen kann. Auch die Anordnung der Lautstärke- und Entriegelungstaste ist nicht besonders ergonomisch. Jedes Mal, wenn ich das Handy in die Hand nehme und entsperren möchte, drücke ich versehentlich die Lautstärketaste. Auch fehlt mir der Hardwareknopf auf der Vorderseite unterm Display. Aber das ist wahrscheinlich Gewohnheitssache.
Kamera
Die Kamera hat mich zunächst echt überrascht. Es hat auf der Frontseite ein Kameraloch mittig oben im Display und auf der Rückseite zwei Linsen mit zwei LED-Leuchten. Eine der zwei Linsen ist nämlich eine Weitwinkellinse. Und mit der macht Fotografieren echt wirklich Spaß. Vorbei ist (wäre – ich muss es ja leider zurückschicken ) die Zeit in der man hundert Schritte von einem Objekt Abstand nehmen muss, um es ganz drauf zu bekommen. Der Weitwinkel leistet dafür echt super Dienste. Im Vergleich zu den Fotos von meinem P20 Pro empfand ich die Fotos des Nokia als etwas weniger scharf und detailreich aber dafür weniger blass. Die andere Linse neigt allerdings im automatischen Modus dazu die Farben etwas sehr zu sättigen. Dafür kann man im Pro-Modus im RAW Format fotografieren. Die Frontkamera ist wie bei fast jedem Handy ganz ok, aber nichts Besonderes.
Software
Das Nokia läuft mit dem (nativem) Android Betriebssystem in der Version 11. Dazu sage ich ganz klar: geil! Keine unnötige Firmwareanpassung die nur dazu führt, dass alles langsamer, fehlerbehafteter oder überladener ist. Stattdessen überrascht das Nokia schon gleich zu Beginn mit dem Update auf den aktuellsten Sicherheitspatch von November diesen Jahres. Was will man mehr?
Fazit
Das Nokia XR20 hat mich gleich zu sowohl positiv als auch negativ überrascht. Das Design ist wirklich schön für ein Outdoor-Smartphone, allerdings fällt es einem aufgrund der riesigen Größer eher aus der Hand als ein kleines Smartphone . Ich könnte mir genau dieses Phone in kleiner sehr gut als mein nächstes Handy vorstellen. Hörst du, Nokia?
Hier noch die Pros und Cons:
+ schmaler Lieferumfang ohne unnötigen Ladestecker und Kopfhörer
+ Schickes Design trotz Outdoor-Fähigkeit
+ Akkulaufzeit
+ Geschwindigkeit
+ Dual-SIM oder Micro-SD-Slot
+ Weitwinkelkamera
+ Stock-Android in Version 11
+ Tastatur bedeckt nicht den gesamten Screen im Landscape-Modus
+ Klinken-Anschluss
+ Notruftaste
- Viel zu große Abmessungen und zu schwer, damit nur schwer mit einer Hand zu halten
- Kameraleistung
- Unglückliche Anordnung der Tasten am Gerät
- Fehlende Hardwaretaste unterm Bildschirm
edited by o2_Irem: Bilder eingefügt