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Die Surface Headphones sind Microsofts erster Wurf in Richtung Highend Kopfhörer mit Active Noise Cancelling. Ich hatte sie für einen kurzen Test bei mir und möchte euch nun über meine Erfahrungen berichten.



Für die ganz ungeduldigen unter euch, hier in aller Kürze die Tops & Flops



✅ hochwertige Verarbeitung

✅ toller Klang

✅ gutes ANC

❎ hoher Preis

❎ teilweise komplexe Bedienung

❎ chemischer Geruch der Tasche



Wie ich schon sagte, hatte ich die Möglichkeit die neuen Microsoft Surface Headphones für eine gute Woche ausführlich zu testen. Es waren zwar nicht meine ersten Kopfhörer mit Active Noise Cancelling (ANC) aber einen Vergleich mit namenhaften Geräten von Bose, Sennheiser oder Sony kann ich leider trotzdem nicht ziehen. (Update 10.07.2019: Test der Sony WH-1000XM3) Die UVP von etwa 380€ durch Microsoft ist echt happig und man sollte meinen hier etwas geboten zu bekommen.







Design & Verarbeitung

Die Microsoft Surface Headphones kommen, ganz typisch für Geräte aus der Surface-Reihe, sicher verpackt in einem hochwertigen, stabilen aber auch minimalistischen Karton zum Endkunden. Microsoft legt als Zubehör neben einem klassischen Audiokabel mit Klinkenanschluss ein USB-Ladekabel bei, dass über einen USB-C Anschluss verfügt. Ein Netzteil liegt nicht bei, jedoch sollte es möglich sein, dass ihr jedes beliebige Smartphone Netzteil nutzen könnt. Wer die Surface-Reihe kennt weiß, dass sich an den Netzteilen der Surface Tablets und Notebooks immer noch ein zusätzlicher USB-Anschluss befindet um weitere Geräte zu laden. Zumindest ist das bei meinem Surface Book so.

Wie bei jedem namenhaften Highend-Kopfhörer heutzutage liefert Microsoft auch eine passende Tragetasche für Unterwegs mit. Sowohl die Kopfhörer als auch das komplette Zubehör befinden sich bereits in der Tasche, sodass man nach dem Auspacken sofort starten kann. Leider steigt einem nach dem Öffnen des Pakets direkt ein beißend chemischer Geruch von der Tasche entgegen, der aber nach 2-3 Tagen verfliegt. So etwas macht aber trotzdem keinen guten ersten Eindruck.

Nimmt man die Kopfhörer in die Hand stell ich fest, dass sie mir relativ leicht vorkommen. Sie sind sehr hochwertig verarbeitet, machen einen stabilen Eindruck und angenehm gepolstert. Da es Over-Ear-Kopfhörer sind, sollten sie meine Ohren komplett umschließen, was sie gerade so schaffen.









Einrichtung & Bedienung

Die Kopfhörer sind mit Bluetooth 4.2 ausgestattet, können aber auch über das mitgelieferte Audiokabel per Klinke angeschlossen werden. Zur heutigen Zeit und bei dieser UVP sollte man jedoch meinen schon Bluetooth 5 zu bekommen. Die Anbindung per Bluetooth hat bei allen meinen Geräten problemlos funktioniert. Für Windows 10 steht eine App zur Verfügung, die einen, unterstützt durch Erklärvideos (auf Englisch), durch die Einrichtung und Bedienung führt. Diese App benötigt man auch um die Firmware der Headphones zu aktualisieren. Zusätzlich bietet sie einen sehr einfachen und rudimentären Equalizer. Für Android und iOS stand zum Zeitpunkt meines Tests leider noch keine entsprechende App in Deutschland zur Verfügung.

Der Power-Button auf der rechten Seite der Kopfhörer ist tief im Gehäuse eingelassen, ist schwer zu Erfühlen und wirkt etwas schwammig. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt an der Verarbeitung. Auf beiden Seiten bilden die äußeren Ränder drehbare Regler. Auf der linken Seite steuert man damit das ANC, hat effektiv aber nur 3 Stufen: Geräuschunterdrückung AN, AUS und Geräuschverstärkung AN. Dazu kommen wir gleich noch genauer. Mit dem Regler auf der rechten Seite stellt man stufenlos die Lautstärke ein. Die äußeren Flächen in der Mitte sind berührungsempfindlich. Hiermit lassen sich durch Tipgesten wie 1x Tippen, 2x Tippen, 3x Tippen, Tippen & Halten verschiedene Funktionen wie vorheriger Titel, nächster Titel, Anruf annehmen, auflegen, ablehnen, usw. steuern. Aber mal ganz ehrlich, das finde ich zu kompliziert. Ich fände eine Kombination aus einfach Tipp- und Wischgesten intuitiver: 2x Tippen für Play&Pause, nach vorn/hinten wischen für nächster/vorheriger Titel. Für das Stummschalten der Mikrofone gibt es an der Seite übrigens wieder eine echte Taste. Man könnte meinen ihnen sind die Tippgesten ausgegangen aber ich denke das hat eher etwas damit zu tun wenn man die Kopfhörer ohne Strom am Klinkenanschluss verwendet.



Klang

Jetzt aber das wichtigste: der Klang. Microsoft hat gute Arbeit geleistet. Der Klang ist klar, ausgewogen und es gibt fast nichts zu meckern. Wie gesagt hatte ich leider noch keine Möglichkeit entsprechende Modelle der Konkurrenz zu testen. Die Tiefen könnten noch etwas besser herauskommen aber wenn man sich die Zeit nimmt kann man über einen Equalizer sicher etwas erreichen.

Das Active Noise Cancelling funktioniert sehr gut. Ich habe hauptsächlich während meiner täglichen Fahrt in der Regionalbahn getestet und konnte ganz entspannt Musik hören ohne Gespräche anderer Fahrgäste mit zu bekommen. Bei völliger Ruhe hört man ein leichtes Grundrauschen und zumindest ich spüre einen unangenehmen Druck auf den Ohren. Das geht mit aber mit allen ANC Kopfhörern so. Ausgeschaltet schließen die Kopfhörer immernoch gut ab und der Sound ist etwas knackiger.

Für Telefonate stehen gleich mehrere Mikrophone zur Verfügung, die Umgebungsgeräusche aktiv herausfiltern sollen. Das klappte im Test sehr gut und so war es mir möglich am frühen Abend auf dem Münchner Marienplatz zu telefonieren und dabei gut verstanden zu werden. Mir selbst kam mein Gesprächspartner am Ohr aber etwas dumpf und leise vor.



Fazit

Microsoft feiert mit den Surface Headphones einen guten Einstand. Die aufgerufene UVP von 380€ finde ich allerdings übertrieben. Man findet mit Sicherheit gleichwertige oder bessere Kopfhörer für deutlich weniger Geld. Auf das Design im Einheitsgrau muss man natürlich auch stehen.



Update 10.07.2019: Es lohnt sich ebenfalls den Test der Sony WH-1000XM3 zu lesen.

Hey @worki, cooler Test. Ich finde es prima, das hier auch mehr und mehr "Gadgets" reviewed werden. 🙂



Ich muss sagen, dass ich gar nicht so viel Musik über Kopfhörer höre. Dafür allerdings, wenn ich meine Videos schneide. Hier kommt es wirklich oft auf die Qualität an. Aber 380 EUR wären mir da auch zu viel.



Viele Grüße, Tatjana

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