Es gibt auf der einen Seite viele interessierte Technikliebhaberinnen und -liebhaber, die sich jedes Jahr das neuste iPhone gönnen. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die sich bewusst für ein iPhone entscheiden, weil es jahrelang problemlos genutzt werden kann. Schließlich ist Apple dafür bekannt, für viele Jahre noch aktuelle Softwareupdates bereitzustellen. Auch wenn nicht jedes neue Softwarefeature auf die älteren Geräte kommt, weil die Hardware es nicht mit macht, hat man jedoch stets das aktuellste Betriebssystem mit dem Großteil der neuen Features.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass Apple mein iPad Air 2, welches 2014 herausgekommen ist, bis 2021 mit Updates versorgt. Lediglich iPadOS 15 wird es nicht mehr erhalten. Aber dies ist ein anderes Thema. Heute soll es um die Frage gehen, ob sich ein Upgrade eines älteren iPhones lohnt. Dafür habe ich mir ein 2016 veröffentlichtes iPhone 7 Plus geschnappt und vergleiche das nicht etwa mit einem aktuellen iPhone 12, das ist das besondere an diesem Testbericht, sondern einem iPhone Xs. Dieses Gerät kam 2018 auf den Markt und ist daher auch nicht mehr das jüngste, aber gebraucht natürlich deutlich günstiger zu bekommen.
Größe und Display
Der informierte Leser mag sich jetzt fragen, wieso ich denn das iPhone 7 Plus nicht mit dem iPhone Xs Max vergleiche, da die doch beide in derselben Liga spielen. Das kann man sehen wie man möchte. Betrachtet man die Gerätegröße, stimmt das auf jeden Fall. Da die beiden Geräte allerdings ein ganz anderes Design verwenden, ist die Displaydiagonale durchaus vergleichbar.
Das iPhone 7 Plus hat ein 5,5 Zoll Display, während das iPhone Xs Inhalte auf 5,8 Zoll präsentiert. Obwohl das iPhone Xs deutlich kleiner ist, hat es aufgrund des neuen Design sogar ein größeres Display. Und meiner Meinung nach kommt es auf die Größe des Bildschirms an.
Dabei ist anzumerken, dass das Display des iPhone 7 Plus breiter ist. Dafür ist der Bildschirm des iPhone Xs auf der anderen Achse länger. Konkret misst der Bildschirm des iPhone 7 Plus 12,2 x 6,9 cm. Beim iPhone Xs sind es 13,5 x 6,3 cm, allerdings sind die Ecken abgerundet und es gibt die sogenannte Notch am oben Ende des Geräts.
Das Zwischenfazit lautet also: Beide Geräte haben etwa ein gleich großes Display. Mir persönlich gefällt es besser, dass das iPhone Xs kleiner und handlicher ist.
Es stellt sich allerdings die Frage, wie sich die Displayqualität unterscheidet. Ich möchte dazu nicht auf das Datenblatt eingehen, da diese Informationen im Internet zu finden sind. Grundsätzlich ist zu sagen, dass das iPhone 7 Plus ein LC-Display verwendet und das iPhone Xs ein OLED-Display mit der sogenannten True Tone Technologie. Wir sprechen also von verschiedenen Technologien. Insgesamt gefällt mir das Display des iPhone Xs besser, jedoch stellt ein OLED-Display bekanntlich schwarz sehr schön dar, weiß hingegen nicht. Weiße Elemente wirken auf dem LC-Display des iPhone 7 Plus schöner. Auch wenn für mich optisch das Rennen an das iPhone Xs geht, muss man sagen, dass das Display des iPhone 7 Plus auch sehr gut ist.
Zusammenfassend ist das iPhone Xs handlicher und hat das bessere Display.
TouchID vs. FaceID
Neben dem Design, der Displaytechnologie und der Größe ist die biometrische Identifizierung eines der größten Unterschiede zwischen den Geräten. Während das iPhone 7 Plus TouchID verwendet, bei dem man zur Entsperrung sowie zum Zahlen mit Apple Pay, App Store Käufen etc. einen Finger auf den Home-Button legt, verwendet das iPhone Xs FaceID, was Vor- und Nachteile hat.
Ein Vorteil ist, dass man nicht immer den Finger auflegen muss. Da man sein Gerät sowieso anschaut, entsperrt man es sozusagen gleichzeitig. Auch wenn man seine Banking-App beispielsweise öffnet, ist die Finger-zum-Home-Button-Geste nicht nötig. Außerdem soll FaceID sicherer sein.
Der größte Nachteil ist leider der Pandemie geschuldet. Da es an vielen Orten im öffentlichen Raum eine Maskenpflicht gibt, kann man FaceID unterwegs leider nicht nutzen. Das bedeutet, dass man bei jeder Entsperrung, Apple Pay Zahlung etc. seine sechsstellige Geräte-PIN eingeben muss. Das ist nervig. Mit iOS 14.5 und einer aktuellen Apple Watch soll es zumindest möglich sein, das Gerät ohne Code zu entsperren.
Hier kommt es also zu einem Unentschieden. Grundsätzlich ist FaceID praktischer, aber leider außerhalb der eigenen vier Wände nicht ideal nutzbar. Die Entsperrung mit TouchID geht tatsächlich etwas schneller, da man zur Aktivierung von FaceID zunächst das Display aktivieren muss.
Kamera
Der letzte große Unterschied zwischen den Geräten muss wohl die Kamera sein. Wobei ist er wirklich so groß? Beide Geräte verwenden ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv. Ein Ultraweitwinkelobjektiv wie bei den aktuellen iPhone Pro Modellen gibt es nicht. Es ist also ein 1x und ein 2x optischer Zoom möglich. Außerdem unterstützen beide Geräte den Portrait-Modus.
Insgesamt sehen die mit dem iPhone Xs gemachten Fotos etwas heller, wärmer, fröhlicher und damit farblich schöner aus. Die Ergebnisse bei Gegenlicht sind, wie man auf den Fotos sieht, ebenfalls besser. Im Internet habe ich allerdings bemerkenswertere Unterschiede als in meinem Test gefunden. Letztlich ist das aber auch etwas Geschmacksache. Beide Kameras sind gut. Dennoch gefallen mir persönlich die Fotos vom iPhone Xs besser.
Unterschiede gibt es aber definitiv bei der Frontkamera. Das iPhone Xs macht deutlich schönere Selfies. Außerdem sind im Gegensatz zum iPhone 7 Plus auch Fotos mit dem Portrait-Modus möglich.
Fazit
Tatsächlich unterschieden sich beide Geräte nicht so gravierend, wie man vermuten könnte. Auch wenn ich es nicht extra angesprochen habe, ist die Performance von beiden Geräten vergleichbar. Dazu gibt es auch einige Videos im Internet. Die Kamera des iPhone Xs ist besser, es ist neuere Hardware verbaut und das Display ist etwas besser. Gleichzeitig ist es, und das ist wohl der entscheidende Punkt, deutlich handlicher.
Der Gewinner ist für mich daher das iPhone Xs. Aber ganz ehrlich, wer noch ein iPhone 7 Plus nutzt, kann das ruhigen Gewissens auch weiter tun. Und wer sehr günstig gebraucht an eins kommt, wird daran auch seine Freude haben. Allerdings ist zu beachten, dass die Softwareupdates voraussichtlich nur noch bis 2022 oder 2023 erfolgen.