Heute soll es kommen, das Testgerät von O2. Ein LG Q Stylus.
Nun ja, mal den Tisch freiräumen, alles erforderliche Werkzeug vorbereitend ausbreiten, wie da wären
Hammer
Kneifzange
Kombizange
Meißel
Lötkolben
Lötlampe
Wasser in die Badewanne eingelassen
Panzer für den Härtetest (Ach nee, der ist ja noch unterwegs zu mir)
Bin also bestens vorbereitet? Kann somit losgehen, wenn der Postman klingelt.
Und er klingelt, übergibt mir ein Kistchen, in dem sich das zu testende Gerät befinden soll.
Und…? Jo, es ist auch da.
Aaabeer! Die Panzerbesatzung hat kurzfristig abgesagt. Schade!!!
Da ist es
Aber was soll ich sagen zum ersten Eindruck? Es ist groß. Mit den Maßen 160,1 x 77,7 x 8,4 mm ist es bis auf ein paar Millimeter so groß wie das Galaxy Note 8 (162,5 x 74,8 x 8,6 mm). Erschienen ist es 2018 und somit technisch gesehen etwas betagt.
Doch nun geht es erst einmal ans Ladegerät.
Technische Daten und Ausstattung
Zeit sich mal auf der Website von LG nach den technischen Daten umzuschauen und mit dem Gerät vergleichen.
Und da lese ich zum Beispiel es handelt sich um ein abgerundetes Metallgehäuse. Hm, die Rückseite ist aber aus kratzanfälliger Plastik. Man könnte bei der Beschreibung von LG etwas anderes erwarten. Somit ist eine Hülle unbedingt erforderlich.
Display
Als Display ist ein 6,2 Zoll IPS-LCD mit 2160 x 1080 Pixel verarbeitet. Also für Full HD geeignet. Die Helligkeit unter normalen Bedingungen ist gut. Nur darf keine Sonne scheinen, dann wird es schon problematischer. Da es sich um ein IPS-LCD handelt ist der Schwarzwert natürlich etwas schlechter als bei AMOLED oder QLED. Trotzdem punktet das Smartphone mit kontrastreichem Bild.
Die Blickwinkelstabilität lässt leider zu wünschen übrig. Bei mehr als 45 Grad wird die Anzeige dunkler.
Sicherheit
Entsperrt werden kann es durch Ziehen, durch Muster, PIN, Passwort oder Fingerabdrücke.
Auf der Rückseite befindet sich der Fingerabdruckscanner. Für lange Finger gut erreichbar.
Prozessor und Speicher
Als Prozessor hat LG den Mediatek MT6750S mit acht Kernen verarbeitet, der mit einer maximalen Taktrate von 1,5 GHz arbeitet. Ihm zur Seite stehen 3 Gigabyte Arbeitsspeicher. Der interne Speicher fasst 32 Gigabyte Daten, wovon jedoch nur 19 Gigabyte zur Verfügung stehen. Der Speicher kann aber durch eine Micro-SD erweitert werden.
Verbindung
Verbindungen stellt LG über LTE her. Allerdings nur im LTE CAT 6, was bedeutet maximal 300 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload. Aber das will nicht überbewerten, weil solche Werte gegenwärtig in vielen Gegenden Traumwerte sind. Leider, und das finde ich schon etwas bedauerlicher: Wifi wird nur im 2,4 GHz-Band angeboten, wodurch dann zu Hause die Datenübertragung leicht beeinträchtig sein könnte, so man sich weit vom Router entfernt befindet.
Bluetooth ist ebenfalls an Bord aber noch in der Version 4.2. Gleichfalls gibt es NFC.
Anschlüsse
An Bord sind eine 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer und eine USB-C-Buchse.
Aufgeladen wird das Smartphone über die USB-Buchse.
Kamera
Auf der Rückseite befindet sich die Hauptkamera mit 16 Megapixel, der den QLens-Modus unterstützt. Dabei handelt es sich ein Feature, mit dem ein Gegenstand fotografiert werden kann und dann werden entsprechende Angebote aus dem Internet angezeigt. Ebenso können QR-Codes eingelesen werden.
Gleichfalls kann HDR eingeschaltet werden, entweder automatisch, ständig ein oder aus. Dazu gibt es noch einige Filter.
Die vordere Kamera ist für Selfie gedacht und löst mit 8 Megapixel auf. Dabei kann aber der Porträtmodus zu geschaltet werden kann. Dadurch kann der Hintergrund unscharf gestellt werden.
Beim Kamerachip muss LG leider etwas gespart haben, denn lichtschwache Aufnahmen rauschen (Pixelrauschen) mäßig bis stark. Schade, denn immer mehr User nutzen das Smartphone als Fotoapparatersatz.
Der Stylus
Jepp, das LG Q kann mit einem enthaltenen Stift bedient werden. Er befindet sich unten rechts im Gerät. Also mal rausgezogen. Äh, was ist denn das? War sofort meine erste Frage. Er ähnelt auf dem ersten Blick den Stiften, die ich noch von den Windows-Phones von HTC aus etwa 2004 kenne. Nur ist es jetzt aus Metall und die Spitze ist aus einem weichen Kunststoffball.
Er funktioniert jedoch und ist für Kurznotizen und kleine Skizzen ausreichend.
Der Lautsprecher
Boah, hat mich der Klang umgehauen! Selten habe ich einen so schlechten Lautsprecher gehört. Getestet mit mehreren Videos bei YouTube, musste ich feststellen, dass es relativ leise ist und bei weiterem Erhöhen der Lautstärke gab es deutlich hörbare Verzerrungen. Auch kommt der Ton nur aus dem unteren Lautsprecher. LG wirbt mit DTS:X 3D Surround. Das lässt sich aber nur aktivieren, wenn ein Kopfhörer angeschlossen ist.
Mit einem Windowsrechner lässt sich per USB-Kabel auf das LG zugreifen. Es wird als Laufwerk erkannt und so können problemlos Dateien vom Smartphone auf den PC kopiert werden.
Fazit:
Es sollte eine preiswerte Alternative für das Galaxy Note werden, so war es von LG geplant. Ob es geglückt ist? Ich finde, es ist nicht geglückt. Denn mit dem Stylus des Note sind viele weitere Funktionen möglich. Auch ist mir persönlich der Stylus von LG zu dünn. Will man ihn herausnehmen, so muss man mit dem Fingernagel das Ende greifen. Etwas fummelig. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.
Preislich ist das LG Q Stylus mittlerweile im unteren Preissegment angesiedelt. Somit ist es interessant für den kleinen Geldbeutel.