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Warum O2
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Ich hatte das Vergnügen die wohl kleinste Action-Kamera der Welt zu testen. Witterungsbedingt gab es zwar nicht viel Action zu sehen, allerdings gab es auf der einen Seite einen kleinen Ausflug in die Münchener Allianz Arena und auf der anderen Seite begann meine Saison der selbstgemachten Schokolade (pünktlich zum Dubai-Schokoladen-Hype). Schauen wir doch mal, ob die Insta360 GO 3 nützlich ist, wenn man solche Momente für sich oder auch andere festhalten will.

Lieferumfang

Die Insta360 GO 3 kommt in einer stabilen und auch recht hübschen Verpackung. Man wird schon beim Öffnen direkt von der Kamera begrüßt. Neben einem Quick-Start Guide gehört zum Lieferumfang

  • der Action-Pod, welcher als Ladecase und Kontrollmonitor fungiert

  • ein Magnet-Anhänger, den man unter der Kleidung tragen kann und damit die Kamera z.B. auf Brusthöhe befestigen kann

  • eine Drehhalterung, an der die Kamera an eine glatte Oberfläche befestigt werden kann

  • der Easy-Clip, womit man die Kamera bspw. an einer Basecap befestigen kann

  • sowie ein Ladekabel

Bei mir im Einsatz waren vor allem der Magnet-Anhänger und der Easy-Clip. Mit deren Hilfe konnte ich die Kamera wunderbar an einer Mütze und Cap befestigen.

der Easy-Clip lässt sich sowohl oberhalb als auch unterhalb des Schirms anbringen
mit Hilfe der Magnethalterung lässt sich die Kamera sogar problemlos an einer Mütze montieren

Erster Eindruck

Der erste Eindruck der Kamera in ihrem Action-Pod-Häuschen ist wirklich positiv. Der Pod fühlt sich an wie eine GoPro, nur dass man eben das winzige Objektiv entfernen und dort platzieren kann, wo man möchte. Das Entfernen aus dem Pod an sich ist aufgrund der Größe dann auch etwas fummelig. Man drückt hierzu eine Taste auf der einen Seite, hält den Pod an der anderen Seite fest und zieht die Kamera dann nach vorne aus dem Gehäuse. Hierbei hält man das Gehäuse aber genau am Power-Button fest, wodurch sich der Pod immer direkt einschaltet. Es hat ein wenig gedauert, bis ich Übung darin hatte das zu vermeiden.

Akkulaufzeit + Aufnahmemodi

Vor dem ersten richtigen Einsatz, wollte ich erst einmal wissen wie lange der Akku überhaupt durchhält. Die Kamera besitzt einen Akku mit einer Kapazität von 310mAh, der ActionPod nochmal ganze 1270 mAh. Auf dem Papier sollte sich die Kamera also 4 mal wiederaufladen lassen. Hierzu habe ich in sämtlichen Aufnahmemodi den roten Aufnahmeknopf gedrückt.

In der Praxis stellte sich dann heraus, dass ein voll geladener Action-Pod für rund 3 1/2 Ladungen reichte, da das Case den Pod nur lädt solange der Case-Akku bei ~10% bleibt. Das Case entlädt sich also nicht komplett.

Hier also die von mir getesteten maximalen Aufnahmezeiten in den jeweiligen Modi:

  • 2,7K Video: 38 Minuten

  • 1440 Video: 40 Minuten

  • 1080P Video: 48 Minuten

  • Freeflow: 33 Minuten

Wieder aufgeladen ist die Kamera nach ~30 Minuten im Pod und damit genau so lange wie der Hersteller wirbt.

Videos lassen sich also in 1080p, 1440p, sowie in 2,7K mit einem festen Seitenverhältnis von 16:9 oder auch Social-Media-gerecht in 9:16 aufnehmen. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass der Bildausschnitt einmal das beinhaltet was man zeigen möchte und natürlich gerade ausgerichtet ist. Der große Clou ist für mich daher der vierte Modus namens Freeflow: Hier lässt sich der Bildausschnitt im Nachgang in der App anpassen ohne dass das Bild einfach nur auf einer Achse beschnitten wird. Am Ende zeige ich euch hierzu einige Vergleichsbilder.

Eine Sache noch zum Akku: Der Action-Pod verliert wahnsinnig viel Batterieladung im ausgeschalteten Zustand: Nach einer Woche lag der Akkustand plötzlich bei 30% weniger (und die Kamera war voll geladen als es ausgeschaltet wurde). Funkt der Action-Pod heimlich nach Hause? Oder ist der Akku jetzt schon hinüber? Wer weiß.

Einsatz #1: „Vlog“

Los ging es also mit dem ersten Abenteuer: Ein Ausflug zu einem Bundesliga Heimspiel des FC Bayern München. Die Licht-Voraussetzungen für eine Kamera also eigentlich optimal: Tagsüber ist es draußen hell und im Stadion läuft bereits die Flutlichtanlage. Das Ziel: So viel wie möglich vom Weg zum Stadion und dem Spiel aufnehmen und im besten Fall ein Tor mitbekommen. Und damit hatte ich schon die erste Herausforderung: Ich wollte auf jeden Fall im Freeflow-Modus aufnehmen, da ich nicht sicherstellen konnte dass das Bild perfekt ausgerichtet ist. Eine ganze Halbzeit hätte meinen ersten Tests nach sowieso maximal in 1080p aufgenommen werden können. Also war mein Plan die erste halbe Stunde der ersten Halbzeit aufzunehmen, dann die Kamera für knapp 30 Minuten zu laden um danach die letzte halbe Stunde wieder aufzunehmen.

das 1:0 gegen Union Berlin
Flutlicht-Atmosphäre ist einfach einmalig

Aufgenommen habe ich die ganze Zeit mit meinem Mützen-Setup. Nach einiger Zeit wurde es dann etwas ungemütlich: Die Kamera wird nämlich im Dauermodus ordentlich warm. Spätere Messungen ergaben eine Spitzentemperatur von 45°C. Und das trotz Außentemperaturen von unter 10°C.

Bewegtbildmaterial gibt es natürlich auch:

Ein in der App automatisch generiertes Video
https://youtu.be/NUhoNGfwAHU?si=rVUD7uTpT228_S16

Ein Video im 9:16 Format
https://youtube.com/shorts/g1PGIKtMtlI?si=pajz53h1Ug3yr_o5

Zum Abschluss habe ich noch im HDR-Modus ein Foto gemacht. Fotos mit der Kamera zu machen ist generell recht fummelig. Ich denke nicht, dass Bilder ein echter Use-Case der Kamera sind. Die Auflösung des Kontrollbildschirms ist recht niedrig und aufgrund der kleinen Größe ist ein gescheites Ausrichten auch nicht wirklich optimal möglich. Allerdings hat mich die Bildqualität am Ende dann doch überrascht. Hier mal ein Vergleich mit dem iPhone. Das Foto aus der GO 3 kann sich wirklich sehen lassen:

die Foto-Aufnahme der Insta
und zum Vergleich mit dem iPhone 15 Pro Max

Einsatz #2: „Foodblogger“

Das zweite Abenteuer habe ich bereits in meiner Bewerbung angekündigt: Es wird Schokolade gemacht. Generell bei der Zielgruppe der Kamera vielleicht nicht ganz abwegig. Food-Content ist ja sehr beliebt und mit freien Händen das Ganze filmen zu können auch super praktisch.
Hier sind die Bedingungen für die Kamera nur etwas herausfordernder: Es steht deutlich weniger Licht zur Verfügung und es ist wichtig Details im Bild klar zu erkennen. Und dabei stieß die Kamera ordentlich an ihre Grenzen.

Mein Setup in der Küche ist allerdings auch nicht optimal: Ich habe keine Hängeschränke über der Arbeitsplatte, an denen man die Kamera mit der Drehhalterung perfekt hätte montieren können. So blieb mir nichts anderes übrig als auf die POV-Sicht zu setzen. Hier ist das Ergebnis sehr enttäuschend. Gerade bei solchem Content geht es meiner Meinung nach auch darum möglichst viele Details im Bild zu erkennen. Und die gehen aufgrund der schlechten Bildqualität flöten. Hier mal einige Screenshots aus dem Videomaterial:

die Formen zunächst die weißer Schokolade + Pistazienmus verzieren
die Tafeln füllen und überschüssige Schokolade entfernen
danach kommt in die Tafeln eine Füllung aus geröstetem Engelshaar + Pistazienmus + Zucker + Tahin. Im Anschluss mit Schokolade versiegeln

Ebenfalls negativ fällt der wahnsinnig große Fokusmindestabstand auf. Für Kleinigkeiten wie eben Schokoladen in dem Fall ist der Abstand viel zu groß. Wie soll man auf solchen Bildern bitte die großartige saykolade™️ bewundern?!

fertig ist die Dubai-saykolade

Freeflow-Modus

Für mich der interessanteste Aspekt an der Kamera: Der Freeflow-Aufnahmemodus. Wie zuvor erwähnt, lässt sich hier das Bild nachträglich in 16:9 oder im 9:16 Format abändern ohne dass das Bild einfach nur abgeschnitten wird. Wie die Kamera das macht? Sie nimmt in einem quadratischen, ultraweiten Fischaugenformat mit einer Auflösung von 2688x2688 auf (wie man in den Screenshots zuvor ja schon sehen konnte). Im 16:9 Format wird dann einfach der horizontale Ausschnitt genutzt, wechsle ich auf 9:16 wird einfach der vertikale Ausschnitt genutzt. Ebenfalls kann ich dann noch sagen ob ich den ultraweiten Look oder lieber etwas „normaleres“ sehen möchte. Dieselbe Videoaufnahme sieht in den unterschiedlichen Modi dann so aus:

die Aufnahme im Breitbild….
...oder im Hochformat. Man sieht dass jeweils mehr Bildinformation zur Verfügung steht

App

Zur vollumfänglichen Nutzung der Kamera gibt es die offizielle Insta360 App. Hiermit lassen sich die Kamera remote über das Smartphone steuern und sämtliche Einstellungen durchführen. Integriert ist ein Video-Editor mit dem man entweder manuell seine Videos bearbeiten kann, oder sogar eine KI die komplette Überarbeitung überlässt. Die App ist im Hauptmenü wahnsinnig überladen, in ihrer Nutzung als Video-Editor aber tatsächlich zu gebrauchen. Mit einem Knopfdruck lässt sich via KI ein Video aus einzelnen Clips zusammenstellen, fix und fertig mit passenden Übergängen und sogar musikalischer Untermalung (so ist das Video oben auch entstanden).

der Video-Editor in Aktion: Es gibt separate Spuren für Musik, Text und Effekte

Wie viel künstliche Intelligenz bei der Auswahl der passenden Videoausschnitte tatsächlich zum Einsatz kommt, lässt sich schwer sagen. Für mich hat es den Eindruck gemacht, als würden immer wahllos irgendwelche Ausschnitte zusammengesetzt. Hier kann jeder für sich entscheiden wie sinnvoll diese Funktion tatsächlich ist. Ohne genau hinzusehen wirkt das Video recht beeindruckend, dafür dass die Bearbeitung für mich ein zeitlicher Aufwand von Sekunden war.

Fazit

Meine abschließende Meinung zur Insta360 GO 3: Durchwachsen. Die kleinste Action-Kam der Welt ist wahrscheinlich für Einsteiger genau richtig. Sie ist super leicht zu bedienen und je nach Aktivität produziert sie absolut passable Videos. Die KI-Funktionen in der App sind für faule Nutzer, oder diejenigen die einfach nur schnell ein teilbares Video erstellen möchten, sicherlich interessant.

Bei einer Kamera zählt für mich am Ende aber immer die Bildqualität. Und die ist bei der Insta360 GO 3 leider nur mittelmäßig. Hier scheint das aktuelle Modell, die GO 3S aber nachgelegt zu haben. Vielleicht ist für Interessierte diese Kamera ja einen Blick wert.

Testbericht zur Saykolade

Erster Eindruck:

Die Schokolade kam in einer Folie verpackt mit einem sehr ansprechenden und modernen Logo bei uns an. Bereits verpackt erkennt man das handwerkliche Geschick, das hier zum Tragen gekommen ist. Von vorne sah die Schokolade dann so aus:

Dreht man die Schokolade um, präsentiert sich dir ein Mauerwerk aus Schoko mit einer ansprechenden Verzierung. Dadurch, dass die Folie sehr leicht zu öffnen ist, kann man sich nur schwer zurückhalten, zum Öffnen nur einmal kurz an der Verpackung zu ziehen. Also habe ich mich nicht weiter dagegen gewehrt. Was danach passiert ist, ist Geschichte. Man erhält eine Schokolade, die fest bzw. knackig im Biss ist, dir aber keinen neuen Zahnarzttermin verschafft. Sehr angenehm. Das geröstete Engelshaar, dessen Name ich nur dank des Testberichts kenne, sorgt dann für einen angenehmen Crunch. 

Es gibt nur ein Problem. Ich war alleine an dem Tag des Auspackens. Und im Sinne des Teams habe ich (alleine) entschieden, dass ich die Schokolade nicht allzu lange bei uns liegen lassen kann. Also sah ich mich verpflichtet, sie (alleine) zu essen. Ich will hierbei aber anmerken, dass ich es zumindest bei uns intern im Chat, als keiner da war, um zu antworten, angekündigt habe. 

Dieses Bild zeigt nicht nur die Schokolade, sondern auch meine Unfähigkeit, richtige Fotos zu machen.

Fazit:

Ich bin gerne bereit, mit gutem Gewissen ab sofort auf mir sämtlich bekannten Plattformen Affiliate-Links zu verteilen. Wir freuen uns auf alle Tester:innen mit ähnlichen leckeren Ambitionen. 😄

 

So … und jetzt nochmal ganz im Ernst. ​@saykopath, ich hatte dir ja schon eine PN geschrieben. Vielen Dank dafür. Und auch wenn der Part tatsächlich stimmt, dass ich sie alleine gegessen habe, weil sie sonst wirklich zu lange bei uns gelegen hätte, was zu schade gewesen wäre, wissen wir alle aus dem Team deine Mühe sehr zu schätzen. Die Schokolade war wirklich sehr lecker. 😊

VG
Dennis


@o2_Dennis bärenstarker Testbericht. Sämtliche Aspekte des Produkts hast du detailliert beleuchtet. Meine Stimme zum Testbericht des Jahres hast du sicher 🙏🤣 


Danke, ein perfekter Jahresabschluss für mich. 😄

Jetzt aber nochmal zum richtigen Testbericht von dir. In einem anderen Szenario hatte ich auch schon einmal lesen können, dass die Kamera gerne mal wärmer wird. Da dachte ich mir aber, dass das der Umgebung geschuldet sein könnte. Aber dass die Cam sogar bei 10 Grad so warm wird, dass es unangenehm ist, die Mütze zu tragen, an der sie angepinnt ist, finde ich schon schwierig. Unabhängig von der Speichermenge stelle ich mir gerade vor, dass man damit irgendeine Tour aufnehmen will. Da bist du ja am Ende mit einem Kühlpack unterwegs, damit es dir kein Brandloch in die Jacke kokelt. Übertrieben gesprochen. Da geht mir dann auch zu sehr die Zuverlässigkeit flöten. Ich würde auch nicht alle fünf Minuten kontrollieren wollen, ob die Kamera noch aufnimmt oder sich aufgrund hoher Temperaturen schon verabschiedet hat. 😐


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