Saubere und stabile Verarbeitung
Angenehme Haptik der Gehäuserückseite (leicht angeraut)
Handliche Größe für jede Hosentasche
Schnelles Laden und lange Akkulaufzeit
Ausgezeichnete Performance
Fast kein Schnick-Schnack (bis auf Daydream und AR-Sticker)
Hoher Preis (für ehemalige Nexus-Besitzer)
Testbedingungen
Als Nexus-Fan legte ich meinen Fokus für den Test des Pixel 2 im Vergleich zu meinem Nexus 6P. Bei Release des ersten Pixels bin ich von meinem ehemaligen Nexus 5 wegen eines äußerst guten Angebots auf das Nexus 6P umgestiegen. Vom ersten Tag an war mir die enorme Displaygröße jedoch immer wieder aufgefallen. Außer für die wenigen Anwendungsfälle wie Netflix und Google Maps, bedeutete die Größe stets Probleme beim Transport in der Hosentasche.Aufgrund eines Sturzes besitzt mein Nexus 6P seit längerem einen Displayschaden und einem extrem hohen Akkuverbrauch, weshalb ich mir von diesem Test eine Entscheidung zum Umstieg auf das Pixel 2 erhoffte.
Aus diesem Grund war die komplette Nutzung und Einschätzung zum Gerät geprägt mit Vergleichen zum Nexus 5 und Nexus 6P. Ebenfalls konzentriere ich mich eher auf die Hardware, da nur wenige Unterschiede in der Software zum Nexus 6P vorhanden sind.
Erster Eindruck
Bereits beim Auspacken des Pixel 2 ist mir die Größe immens positiv aufgefallen, weshalb ich direkt alle drei angesprochenen Geräten zum Vergleich nebeneinander platziert habe:Das Pixel 2 und das Nexus 5 wurden beide in einer optimalen Größe entwickelt - zumindest für mich ist das 6P deutlich zu groß geraten. Ebenfalls fällt der Unterschied des Materials auf der Gehäuserückseite auf. Währenddessen das Nexus 5 und 6P eine sehr glatte Oberfläche haben, findet man auf dem Pixel 2 eine leicht angeraute Fläche. Dies gibt mir persönlich ein deutlich sicheres Tragegefühl in der Hand.
Bedienung und Performance
Da ich ausschließlich per Bluetooth im Büro auf meiner Bose und zuhause per WLAN auf Sonos-Geräten Musik höre, ist für mich die fehlende Klinkenbuchse nicht negativ aufgefallen. Die Position des Fingerabdrucksensors auf der Rückseite wie beim Nexus 6P ist ebenfalls von Vorteil bei normaler einhändiger Bedienung des Smartphones.Bei der allgemeinen Nutzung des Pixel 2 ist mir eine deutlich höhere Performance im Vergleich zu meinem Nexus 6P aufgefallen - besonders auffällig bei der Sprachbedienung. Währenddessen das Nexus oftmals länger für das Verstehen und Verarbeiten meiner Befehle benötigte, lief die komplette Bedienung des Google Assistent deutlich flüssiger.
Die bessere Performance wirkte sich auch bei der Nutzung von Android Auto aus. In meinem Seat Leon nutze ich Google Maps fast täglich für den Weg zur Arbeit, um Staus ausweichen zu können. Der Verbindungsaufbau zwischen dem Seat Multimediasystem und Android Auto auf dem Pixel verläuft knapp doppelt so schnell wie beim Nexus. Des Weiteren kann direkt mit dem Wechsel zu Google Maps die Navigation gestartet werden. Zur gleichen Zeit blockiert ein "Bitte warten"-Fenster noch immer die weitere Nutzung bei Verwendung des Nexus 6P.
Kamera
Neben der äußerst angenehmen Bedienung sind mir besonders die ordentlichen Fotos aufgefallen. Egal ob hier nun bessere Hardware verbaut wurde oder andere Algorithmen durch Google zum Einsatz kommen, das Ergebnis ist extrem ansprechend. An meinem vorletzten Testtag habe ich hierzu einen Besuch des Zoo Leipzig genutzt und ein wenig mit den verschiedenen Szenen gespielt. Ich bin begeistert und würde die Ergebnisse gern für sich selbst sprechen lassen. Auch der Bildstabilisator bei bewegten Aufnahmen macht seinen Job.Das komplette Fotoalbum und ein Video findet ihr in meinem Google Fotos Album, das dank Pixel kostenlos in Originalqualität hochgeladen wurde:
https://photos.app.goo.gl/wLJsPnSwVTjDhYqk8
Software
Da ich die Nutzung von reinem Android gewohnt bin, sind mir nur wenige Software-Features aufgefallen. Für mich persönlich kommt kein Android-Smartphone mit Bloatware wie bei Samsung etc. in Frage, bedeutet jedoch nicht, dass ich alle vorinstallierten Google-Apps favorisiere.Der Google Launcher (oder hier Pixel-Launcher) bietet mir seit eh und je zu wenige Anpassungsmöglichkeiten, weshalb ich schon immer den Nova Launcher verwende. Dank Google Integration Add-On, funktioniert dieser exakt wie der Pixel Launcher.
Features, wie die Möglichkeit des Always-On Displays oder das Erweitern der Benachrichtigungsleiste per Wischgeste über den Fingerabdrucksensor sind äußerst praktisch, jedoch bereits auf dem Nexus 6P präsent.
Einigst das Zusammendrücken des Geräts in der Hand zum Aufrufen des Google Assistent (Active Edge) war mir neu - allerdings auch nicht lang aktiviert, da dies unabsichtlich oft beim Regulieren der Lautstärke auslöste. Den Assistent nutze ich vorrangig per Sprachsteuerung im Auto, weshalb ich dieses Feature nicht vermisste.
Neu waren für mich die VR-Möglichkeiten mittels Daydream und 3D animierte AR-Sticker in der Google Kamera. Ein nettes Feature, jedoch komplett unwichtig und zeigt den Unterschied zur Nexus Reihe, die für Smartphones ohne viel Schnick-Schnack stand.
Fazit
Alles in allem fühlte ich mich bei der Verwendung des Google Pixel 2 direkt zurückerinnert an die Zeit mit meinem Nexus 5. Die Größe ist perfekt und die Gehäuserückseite gibt einen sicheren Halt. Dank reinem Android ohne viel Schnick-Schnack, bis auf Daydream, fühlt man sich als Nexus-Fan fast wie zuhause. Einzig und allein der hohe Preis fallen mir nach wie vor negativ auf. Ich bin gespannt auf die diesjährigen Pixel-Geräte. Sollte entgegen der Spekulationen zu 3 neuen Geräten kein Mittelklasse-Smartphone vorgestellt werden, bestelle ich mir sofort das Google Pixel 2.Klare Kaufempfehlung für den größeren Geldbeutel oder bei guten Angeboten