Nach meinem Unboxing gibt es heute meinen ausführlichen Testbericht zur Garmin Venu 3. Ich werde versuchen alles so gut wie möglich zu erklären, was bei einer Garmin Uhr sehr schwierig ist. Nicht, weil es eine schlechte Uhr ist, sondern weil es einfach sehr viele Funktionen gibt, die man hier erklären könnte. Das würde aber den rahmen dieses Testberichtes sprengen und deshalb habe ich mich auf das wesentliche der Uhr konzentriert.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Inhaltsverzeichnis:
1. Unboxing, Verarbeitung, Design & Tragekomfort
Mein Unboxing habe ich euch hier verlinkt, kommen wir doch gleich zur Verarbeitung der Garmin Venu 3.
Das Gehäuse besteht aus faserverstärktem Polymer, während die Lünette aus Edelstahl auf dem Gehäuse thront. Die Lünette, die nicht drehbar ist, fühlt sich durch das leicht geriffelte sehr hochwertig an und gibt dem Nutzer das Gefühl eine noch sehr viel teurere Uhr am Handgelenk zu tragen. Die Bedienknöpfe an der rechten Seite der Uhr haben einen guten Druckpunkt und sind auch mit Handschuhen (nicht zu dicke) sehr gut zu erfühlen und zu bedienen. Das AMOLED Display mit einer Auflösung von 454 × 454 Pixel wird von Corning Gorilla Glas 3 geschützt. Dieses fühlt sich sehr hochwertig an und ist ein echter Zeigefingerschmeichler, macht echt Spaß darüber zu streichen. Das Design finde ich Zeitlos, man denkt, man hat eine normale Armband Uhr am Handgelenk. Innerhalb der Lünette ist ein kleiner Rand eingebaut, der es ganz gut kaschiert das, dass Display nicht ganz die Lünette erreicht. Gewusst wie, Garmin!
Beim Tragekomfort merkt man, dass es sich nicht um eine kleine Uhr handelt. Mit ihren 46 g an Gewicht, einer Displaygröße von 35,4 mm (1,4 Zoll, oder 45 mm insgesamt) ist das definitiv keine kleine Uhr. Dessen sollte man sich vor dem Kauf bewusst sein. Dennoch trägt sich die Uhr mit dem mitgelieferten Silikonarmband sehr angenehm, irgendwann ist es dann wieder so wie bei fast allen Uhren, die ich bisher getragen habe, man merkt sie kaum noch am Handgelenk und so soll das doch sein.
2. Sprachqualität, Sound & Google Assistent
Beim Telefonieren macht die Garmin Venu 3 eine gute Figur. Natürlich ist es nur eine Uhr, die keinen eingebauten Subwoofer hat. Für das doch dann kleine dingen am Handgelenk ist das aber sehr gut. Man hört beim Telefonieren seinen gegenüber gut. Bei einem Telefonat mit meiner Frau wurde mir von meiner Frau bestätigt, dass man mich sehr gut verstanden hat. Allgemein muss man sagen, dass die Garmin Venu 3 hier definitiv einen viel besseren Job als die Google Pixel Watch 3 macht. Bei der Pixel Watch 3 ist der eingebaute Lautsprecher doch schon sehr schlecht.
Siri, Bixby & Google Assistent oder besser gesagt Gemini
Ja, das geht wunderbar, ich habe über die Uhr WhatsApp und SMS gesendet. Musik gestartet, die übrigens ohne zusätzlich installierter App auf der Uhr abgespielt wird. Verknüpft ihr noch eure Kopfhörer ist das schon Mega.
Den jeweiligen Assistenten startet ihr über den mittleren Bedienknopf der Uhr. Die Uhr greift dann auf den Assistenten eures Smartphones zurück. Das funktioniert erstaunlicherweise sehr gut, hat mich echt überrascht. Getestet habe ich alles mit dem Sprachassistenten meines Google Pixel 9, hier wird Gemini unterstützt. Zu Beginn hat dies nicht so recht funktioniert, so möchte ich es nennen. Aber dann hat es funktioniert so wie es sollte.
Siri und Bixby konnte ich aufgrund fehlender Hardware nicht testen. Ich gehe aber davon aus, dass diese genauso gut funktionieren wie Gemini.
3. Benutzeroberfläche, Performance & Apps
Beim Betriebssystem macht Garmin auf eigene Faust. Dieses macht sich löblicherweise in der Performance der Uhr bemerkbar. Ruckler oder größere Wartezeiten beim Starten von Anwendungen gibt es nicht. Finde das einfach total gelungen, perfekt Garmin!
Die Menüführung ist relativ simpel gehalten. Von unten nach oben streichen bringt euch in die Übersichten. Hier bekommt ihr alles angezeigt an Daten, die die Uhr erfasst hat. Von Schritten über Body-Batterie, eure Herzfrequenz, Kalender, HFV-Status (Die Uhr analysiert Ihre am Handgelenk gemessenen Herzfrequenzdaten während Sie schlafen, um die Herzfrequenzvariabilität (HFV) zu ermitteln) und noch vieles mehr.
Über die hauseigene Garmin Connect App, die es im Google Play Store und Apple App Store zum Download für euer Smartphone gibt, könnt ihr die Übersicht genauso gestalten, wie ihr das gerne möchtet. Streicht ihr von links nach rechts, kommt ihr in die App Übersicht.
Hier seht ihr welche Apps auf der Uhr bereits installiert sind. Möchtet ihr weitere Apps installieren benötigt ihr die Garmin Connect IQ App auch aus den gleichnamigen Apps Store downloadbar! Startet ihr genannte App auf eurem Smartphone, seht ihr alle verfügbaren Apps, die es für euer Garmin Uhren Model zum Download gibt. Die Auswahl an Apps ist bei weitem nicht so groß wie ihr das von WEAR OS oder Apple Watches gewohnt seid.
Viel besser finde ich noch das ihr eure gesammelten Daten auch über den Browser eures vertrauen anschauen könnt. Einfach Garmin Connect starten und ihr könnt eure daten über einen größeren Bildschirm anschauen. Hier könnt ihr auch eigene Trainingspläne erstellen und dies nach dem Erstellen an eure Garmin Uhr senden. Auf der Uhr wird euch euer erstellter Trainingsplan dann im Bereich Aktivitäten unter “Meine Trainings” angezeigt.
4. Akku
Dieser hat eine Kapazität von 297 mAh und läuft laut Hersteller im Smartwatch-Modus (so nennt das Garmin) bis zu 14 Tage! Ich habe das getestet, um festzustellen, wie lange die Garmin Venu 3 bei meiner Nutzung wirklich durchhält.
Hier eine kleine Übersicht meiner Nutzung, eher tabellarisch.
Im Smartwatch Modus (ohne Always-on-Display)
Sonntag, 08.12.2024 um 18 Uhr bei 100 % vom Ladegerät.
Aktivitäten mit einer Akkuladung:
1. 34 Minuten Joggen mit GPS
2. 36 Minuten Joggen mit GPS
Donnerstag, 12.12.2024 um 20 Uhr noch 50 % Akku.
3. 23 Minuten Gehen mit GPS
Sonntag, 15.12.2024 Restliche Akkukapazität 10 %.
Laufzeit der Uhr:
7 Tage
Akku im Always-on-Display (Smartwatch Modus):
Aufgeladen am Sonntag, 22.12.2024 um 18 Uhr bei 100 %
Aktivitäten
1. 40 Minuten Joggen mit GPS (24.12.2024)
Dienstag, 24.12.2024 um 19 Uhr noch 50 % Akku.
2. 21 Minuten Gehen mit GPS (25.12.2024)
3. Insgesamt gute 48000 Schritte mit einer Akkuladung.
Donnerstag, 26.12.2024 Restliche Akkukapazität noch 12 % um ca. 17 Uhr.
Laufzeit der Uhr:
4 Tage
Aufladen der Garmin Venu 3:
Nach einer halben Stunde: 56 %
Nach einer Stunde: 94 %.
Ladezeit, um den Akku wieder aufzuladen, mit einem Google 30 Watt Ladegerät insgesamt 1 stunde und 15 Minuten.
Hier seht ihr das die Garmin Venu 3 nicht ganz die Vorgaben des Herstellers einhält. Aber, es ist immer noch eine sehr gute Akkulaufzeit. Sieben tage, an denen ich nicht daran denken muss, meine Uhr zu laden! Das nervt mich bei den schon erwähnten supertollen Smartwatches extrem, jeden Tag laden.
5. Sport
Im Unboxing habe ich euch schon eine kleine Übersicht gegeben, was es alles an Sportarten gibt, die ihr mit der Garmin Venu 3 aufzeichnen könnt.
Bei mir beschränkte sich das im Testzeitraum auf Laufen/Joggen und Gehen in Form von Gassirunden mit meinem Hund. Um eine der genannten Sportarten zu starten, streicht ihr auf der Uhr von links nach rechts. Dort seid ihr dann erst in der erwähnten App Übersicht, einfach noch eins weiter nach Links streichen und ihr seid in der Aktivitäten Übersicht.
Dort angelangt könnt ihr die Sportart eurer Wahl dann starten. Ob per Touch über das Display, oder auch über die Druckknöpfe an der rechten Seite. Ich habe mir die Druckknöpfe angewöhnt. Diese funktionieren übrigens, auch wenn es regnet und euer Display voll mit Wassertropfen ist.
Um als Beispiel einen Lauf zu starten, führt die oben genannte schritte aus. Wartet dann ungefähr 2 bis 7 Sekunden (je nach Verfügbarkeit an eurem Standort) bis die Uhr anzeigt, dass sie mit dem GPS verbunden ist.
Anschließend drückt ihr den oberen Druckknopf und startet somit den Lauf. Habt ihr euren Lauf beendet, drückt ihr den Unteren der drei Druckknöpfe (auch Lap-Taste genannt), um den Lauf zu beenden. Nun bekommt ihr alle gesammelten Daten, die während eures Laufs von der Uhr aufgezeichnet wurden, schön untereinander angeordnet angezeigt. Natürlich könnt ihr euch die daten nach eurem Workout auch in der Garmin Connect App anschauen.
Lap-Taste:
Weiter oben hatte ich schon erwähnt, dass ihr eigene Trainingspläne erstellen könnt. Oder natürlich schon von Garmin erstellte nutzen könnt. Nehmt ihr einen der erwähnten Trainingspläne als Beispiel für eines eurer Workouts in einem Fitnessstudio. Habt ihr ja verschiedene Übungen an verschiedenen Geräten zu absolvieren. Die Lap-Taste ist dafür da, um nach jeder absolvierten Übung zur nächsten Übung zu springen. Die Garmin Venu 3 zeichnet auch relativ zuverlässig all eure Wiederholungen auf, sollte diesmal nicht der Fall sein. Könnt ihr nach dem Training einfach in das aufgezeichnete Training in der Garmin Connect App gehen und dort die korrekte Anzahl an Wiederholungen eingeben.
Zusätzlich bekommt ihr von Garmin auf eurer Uhr in Form eines Videos angezeigt, wie ihr die Übung, die ansteht, zielgerecht und körpergerecht zu absolvieren habt. Leider kann ich euch hier so ein Video nicht einspielen, mir hat es aber sehr geholfen Übungen richtig durchzuführen.
6. Verfügbarkeit und Farben
Die Garmin Venu 3 und ihr kleinerer Bruder oder auch Schwester, die Garmin Venu 3s (Einziger Unterschied 45 mm vs. 41 mm), wurden im September 2023 auf der IFA vorgestellt. Zum release, hatte die Garmin Venu 3 eine UVP von 499 euro und ist auch seit her nicht viel im Preis gefallen. Mittlerweile hat sich der Preis der Garmin Venu 3 bei 420 euro eingependelt. Garmin Uhren sind sehr Preisstabil und haben so gut wie keinen Preisverfall.
Ihr bekommt die Garmin Venu 3 in den Farben Schwarz Schiefergrau oder Steinweiss Silber. Armbänder könnt ihr entweder direkt im Garmin Store kaufen, wo sie aber dementsprechend teuer sind. Oder ihr kauft euch einfach 22 mm Wechselarmbänder.
Ihr bekommt die Garmin Venu 3 aber auch hier im o2 Onlineshop.
Im Moment gibt es bei einem bekannten Elektronikkaufhaus ein Angebot, wo ihr die Garmin Venu 3 für 379 euro ergattern könntet.
7. Fazit
Warum eine Garmin Uhr kaufen und nicht eine Smartwatch! Das ist ganz einfach aus meiner Sicht.
Die bombastische Akkulaufzeit mit der Kombi in Form von Sportdaten, die ihr schön gesammelt entweder in der App oder auch im Browser angezeigt bekommt. Zusätzlich der lange Support des Gerätes. Eine Garmin Uhr wird übrigens monatlich oder zwei monatlich mit Over-the-Air-Updates versorgt und das so lange wie sie eben hält. Ja eine Garmin Uhr ist in der Erstanschaffung doch etwas teurer, aber ihr habt anschließend keine weitere kosten in Form von Abomodellen wie es mittlerweile fast alle großen Hersteller euch versuchen aufzudrängen.
All dies genannte gibt einfach aus meiner Sicht die Perfekte Uhr.
Ja, manch einer sieht das anders das weiß ich. Das ist aber nicht schlimm, wie immer hat jeder seinen eigenen Geschmack, dass ist auch gut so.
Solltet ihr jetzt immer noch fragen zu speziellen Anwendungen bei der Garmin Venu 3 haben.
Dann ab damit in die Kommentarfunktion.
Ich hoffe, mein Testbericht zur Garmin Venu 3 hat euch gefallen und euch die Garmin Welt etwas besser eröffnet!
Wie immer geht mein Dank an das
Euer TMoney