Knapp vier Wochen lang durfte ich das Fairphone 3+ testen mit der Bitte meine Erfahrungen anschließend hier zu teilen. Vorweg gleich mal die…
Tops und Flops
Modularer Aufbau
Akkulaufzeit
Robustheit
Kamera
Langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit
Design
Hintergrund
Ich bin weder besonders technikaffin noch mache ich mir sonderlich viel aus Smartphones und schon gar nicht muss ich immer das „neueste Teil“ haben. Mein aktuelles Gerät habe ich bereits seit knapp sieben Jahren, was ja in diesem Bereich schon eine halbe Ewigkeit sei, wie ich mir habe sagen lassen.
Auf den Gedanken mich an dem Test des neuen Fairphone zu beteiligen, bin ich eher aufgrund der Philosophie gekommen, die hinter dem Label Fairphone steckt. Und das spielte im Test auch eine Rolle, denn das Thema Nachhaltigkeit wird hier schnell erkennbar. Aber fangen wir vorne an…
Erster Eindruck
Als ich das Telefon auspackte, war mein erster Gedanke: „Oh, das ist aber ein ganz schöner Klotz.“ Wie ich dann aber herausfand ist das Fairphone 3+ von seiner Größe her vergleichbar mit anderen Smartphones. Der erste Eindruck kam also wohl daher, dass das Design eher altmodisch rüberkommt und durch den Rahmen eine gewisse Übergröße vorgegaukelt wird. Auf der anderen Seite ist das Gerät dadurch sehr stabil und robust.
Im Alltag
Ich habe das Telefon anschließend eine Woche lang einem Alltagstest unterzogen, dabei fiel auf, dass viele Farben nicht so klar dargestellt werden, wie ich es sogar von meinem „alten Schätzchen“ besser kenne. Die Fotos, egal ob mit der Front- oder Hauptkamera, wirken auch etwas schwach. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist aber in Ordnung, sodass sich auch Schnappschüsse in schneller Folge machen lassen.
Auch insgesamt ist die Arbeitsgeschwindigkeit des Fairphone in Ordnung, lediglich bei dem Versuch mehrere Anwendungen gleichzeitig zu starten und parallel zu nutzen, gelangt es an seine Grenzen. Aber auch damit steht es wahrscheinlich nicht allein.
Überraschend lange hält der Akku durch. Auch unter maximaler Nutzung genügte es, dass Fairphone nachts aufzuladen, um es dann wieder den ganzen Tag nutzen zu können. Hier ist aber wohl auch schon der Hinweis angebracht, dass das Fairphone 3+ ohne jegliches Zubehör ausgeliefert wird. Dahinter steckt die Idee, dass viele Menschen inzwischen über so viele passende Netzteile verfügen, dass man sich die Produktion weiterer Netzteile aus vielerlei Gründen besser spart. Auch ich hatte tatsächlich noch ein passendes USB-Kabel zur Hand.
Mit geliefert wird tatsächlich nur ein kleiner Schraubendreher mit dem man die zwölf (oder 13?) Schrauben auf der Rückseite des Geräts lösen, um dann alle Module, die im Übrigen gut beschriftet sind, selbst austauschen zu können. Dazu gehören auch die Möglichkeit, den Akku und das Display zu tauschen und sogar die Kamera zu wechseln. Sollte Fairphone also irgendwann einmal eine bessere Kamera auf den Markt bringen, benötigt man nicht gleich ein komplett neues Gerät, sondern kann lediglich das eine Modul aufrüsten.
Fazit
Zusammenfassend muss ich sagen, dass insbesondere der modulare Aufbau für mich ein absoluter Grund wäre, beim nächsten Handykauf auf ein Fairphone zurückzugreifen und das nicht nur aus dem Grund der Nachhaltigkeit, sondern weil ich einfach keine Lust habe, beispielsweise nur wegen eines defekten Akkus möglicherweise gleich nach einem neuen Handy suchen zu müssen.
Weitere Pluspunkte sind die sehr gute Akkulaufzeit und die Robustheit des Geräts.
Negativ schlägt sicherlich die schwache Kamera zu Buche und die teilweise etwas langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit, was ein Handy in dieser Preiskategorie (Beim Release im vergangenen Herbst kostete das Fairphone 3+ stolze 469,- €) doch besser können sollte. Das Design ist nichts für Ästheten, aber wer ein Fairphone besitzt, legt darauf vielleicht auch weniger Wert, da es nicht unbedingt als Statussymbol taugt, sondern andere Dinge beim Kauf überwiegen.