Das Testgerät, Ausstattung, Preise und ein Blick über den Tellerrand.
Das Samsung Galaxy Tab S4 LTE wurde mir in der Farbe “Schwarz” zur verfügung gestellt, es gibt alternativ noch eine “graue” Variante. Der interne Speicher ist stets 64 GB groß, keine Auswahl möglich. Es gibt neben der LTE Version auch eine WiFi-only Ausführung, wer auf mobile Daten verzichten kann, kommt damit bei der UVP billiger weg.
UVP, wo wir gerade dabei sind, 759€ bzw. 699€ (LTE/WiFi), es ist eben die Samsung Premium Linie, da muss man schon ordentlich in die Tasche greifen. Preislich sitzt man damit zwischen dem Apple iPad 9,7” und dem iPad Pro 10,5”. Gegenüber anderen Android Tablets ist man aber wesentlich teurer, wenn man an Angebote von Huawei oder Amazon Fire Geräte denkt. Ein Fire HD 10 mit 64 GB Speicher, ohne Werbeeinblendungen, kostet 205€. Das ist natürlich eine ganz andere Liga, aber eben auch nur ⅓ des Preises!
Zugute halten wollen wir Samung, dass dem Galaxy Tab S4 im Lieferumfang direkt der S Pen beiliegt. Nicht jeder kann ihn brauchen, aber wer alternativ einen Apple Pencil oder etwas vergleichbares anschaffen will, muss dies natürlich beachten.
Zum Lieferumfang und Verpackung kann ich übrigens nicht mehr sagen, da ich nicht die komplette Retail Erfahrung bekommen habe, sondern nur ein nacktes Tablet geschickt wurde. Stift und ein USB C Ladegerät lagen bei, aber eben nicht der volle Lieferumfang.
Anbei noch die offizielle Produktseite.
S Pen
Der eben schon erwähnte S Pen für das Tab S4 ist wesentlich größer als die bekannten Verwandten die man von der Galaxy Note Smartphone Serie kennt. Zum arbeiten oder zeichnen ist der größere Stift sicherlich ein Segen, man sollte aber bedenken, dass er eben auch nicht im oder am Gerät befestigt ist. Ihr müsst ihn also lose mitführen oder eine Hülle erwerben welche die Aufbewahrung für euch regelt.
Für mich persönlich ist klar, der Stift wäre zu Hause in der Verpackung und ich hätte ihn einfach nie dabei. Interessiert mich einfach nicht genug, aber für manch anderen ist es das Feature schlechthin.
Die Software Funktionen des S Pen sind übrigens hinlänglich in meinem (und anderen) Galaxy Note 8 Testberichten beschrieben wurden. In kürze folgen hoffentlich noch mehr Kommentare dazu wenn hier ein Note 9 die Runde machen sollte.
Ich zitiere mich einfach ganz kurz selbst:
- Notiz erstellen und Alle Notizen anzeigen:
Öffnet die entsprechende Notizen App mit umfangreichen Möglichkeiten handschriftliche und auch getippte Informationen abzuspeichern
- Smart Select:
Diese Funktion erlaubt es z.B. Videos ein GIF auszuschneiden. Meiner Meinung nach sollte der Nutzerkreis recht überschaubar sein.
- Screenshot-Notiz:
Hier wird ein Screenshot erstellt, auf Wunsch auch ein extra langer Screenshot um mehr aufzunehmen als tatsächlich auf den Bildschirm passt. Zusätzlich können entsprechende Notizen ergänzt werden und z.B. bei einer Website wird automatisch der Link mit abgespeichert.
- Live-Nachricht:
Lustige Spielerei bei der aus eurer Zeichnung direkt ein GIF wird. Ist ganz nett, habe ich selbst auch genutzt um eine digitale Weihnachtskarte zu erstellen. Aber auch diese Funktion wird wohl für niemanden ein Kaufargument sein.
- Übersetzen:
Man markiert Text mit dem Stift und bekommt in einem Popup die Übersetzung.
- Screen-Off-Memo:
Vielleicht die spannendste Funktion. Wenn das Note 8 im Standby ist und man den Stift zieht kann man direkt auf dem Display beginnen Notizen zu machen. Sobald man den Stift wieder wegsteckt und das Gerät sperrt wird die Notiz automatisch gespeichert.
Kamera
Eigentlich ein gesetzter Punkt für Testberichte, aber was soll ich sagen, es ist ein Tablet. Ja es hat Kameras, vorne wie hinten, kann man auch für Videochat wunderbar nutzen, interessiert ansonsten doch keinen, oder?
Leider hat das Tab S4 sogar einen kleinen Rahmen um die Kamera, welcher heraussteht. Je nachdem wie ich das Gerät in der Hand hatte, im Querformat, empfand ich diesen als störend.
Display und Lautsprecher
Das Herzstücke des Tablets ist natürlich das Display. Wie man es von Samsung kennt in bester Qualität und mit top Leistung. Auflösung, Helligkeit und Schwarzwerte, alles top.
Ob man 16:9 oder 4:3 präferiert liegt natürlich hauptsächlich in der Anwendung. Schaut man eher Filme oder liest man mehr usw.
Die Lautsprecher sind in Verbindung mit AKG erstellt worden, was nicht viel heißt, da AKG eine Tochter von Samsung ist. Trotzdem sind die Lautsprecher gut und werden unterschiedlich angesteuert, je nach Ausrichtung des Tablets.
Software und spezielle Features
Wer Samsung kennt, der ist hier direkt zu Hause. Verständlicherweise ist alles recht ähnlich angelegt zur Oberfläche auf den Samsung Smartphones. Die Settings und Apps sind nur stellenweise für das mehr an Platz auf dem Tablet optimiert. Hier ist zurecht Android als Tablet Betriebssystem oft in der Kritik und Apples iOS besser aufgestellt.
Als besondere Funktion hat man erstmals den aus der Galaxy S9 Serie bekannten Entsperrmechanismus mittels Gesichts- und Irisscan verbaut. Dies funktioniert generell schon, ich fand es am Tablet aber wenig praktisch. Die Ausrichtung des Gesichtes zum Tablet muss natürlich stimmen, gerade im Querformat klappte dies oft nicht so gut. Vielleicht würde man sich mit mehr Zeit daran gewöhnen.
Fazit
Das Tablet ist sehr gut, tolle Verarbeitung, sehr starkes Display, Sound völlig in Ordnung. Die Performance ist auf Highend Niveau und kann auch Gamer zufriedenstellen.
Jeder muss jetzt abwägen, was er von einem Tablet erwartet und was für Anwendungen man ausführen möchte. Es ist ein sehr hochpreisiges Tablet, keine Frage. Da aber gerade Tablets auch gerne länger genutzt werden als Smartphones ist hier eine Top Ausstattung eventuell auch etwas langlebiger.
Ich für meinen Teil habe privat ein Fire HD 10 und nutze es in 99% der Fälle zum Filme schauen in der Bahn. Dafür ist es ausreichend und ein eventueller Verlust oder Schaden beim täglichen Transport ist leichter zu verschmerzen. Qualitativ und unter Perfomancen Aspekten ist das Tab S4 aber klar das stärkste Android Tablet am Markt.
Weitere spannende Funktionen wie DEX oder die Tastatureingabe konnte ich mangels Zubehör nicht testen.