2023 startete für mich mit einem Test des Honor Magic 4 Pro. Tatsächlich ist das Telefon schon seit seinem Erscheinen in der engeren Auswahl auf der Anschaffungsliste. Danke an das Team von o2_angetestet für die Möglichkeit, das Magic 4 Pro ausgiebig zu testen :-)
Ob es mich überzeugen konnte? Lest selbst:
1. Lieferumfang & erster Eindruck
Der Lieferumfang des Honor Magic 4 Pro ist wirklich großzügig - in Zeiten in denen andere Hersteller teils nicht mal mehr ein USB Kabel beilegen. Hier ist nicht nur ein Kabel am Start, sondern auch ein 100 Watt Netzteil, welches das schnelle Laden unterstützt. Außerdem eine Schutzhülle aus Silikon sowie eine Pin Nadel zum Öffnen des SIM-Karten Fachs.Das Magic 4 Pro liegt gut und schlank in der Hand, das Gehäuse aus Glas und Metall fühlt sich wertig an. Sowohl das Display als auch die Rückseitenkanten sind abgerundet, der Übergang zum Alurahmen ist sehr gelungen.
Leider sieht man besonders beim schwarzen Modell jeden Fingerabdruck.
Die Kameras auf der Rückseite sind kreisförmig angeordnet, Honor selbst nennt dies "das Auge der Muse". Die Geister scheiden sich an dem Design dieses Kameraauges, mir hingegen gefällt es wirklich gut.
Das Gehäuse des Honor Flaggschiffs ist nach IP68 staub- und wassergeschützt. Man hat sich ja leider schon fast daran gewöhnt: Einen SD-Karten Slot und eine Klinkenbuchse sucht man leider auch hier vergebens.
Dafür ist ein Infrarotsensor verbaut, mit dessen Hilfe man das Magic 4 Pro als Fernbedienung einsetzen kann. Hätte ich die Wahl, würde ich jedoch eine Speichererweiterung vorziehen ;-)
Nach dem ersten Einschalten des Gerätes ist mir noch etwas positiv aufgefallen: Honor hat darauf verzichtet, unnötige Apps vorzuinstallieren. Dickes Plus!
Leider vermisse ich die Möglichkeit, die vorhandenen Tasten (Power & Lautstärke) mit Funktionen zu belegen.
2. Display & Designeinstellungen
Das 6,8" große OLED Display mit abgerundeten Rändern macht Dank der möglichen 120Hz Wiederholungsrate wirklich Spaß - besonders beim Videos schauen und Spiele zocken. Die Bildwiederholrate ist beim Magic 4 Pro übrigens adaptiv, das heißt, sie passt sich der Nutzung des Telefons an. Das habe ich allerdings nicht wirklich wahrgenommen, das Bild war jederzeit smooth und ruckelfrei. Besonders sticht die gute Erkennbarkeit des Displays bei Sonnenlicht heraus. Ich hatte im sehr trüb geratenen Januar nur leider nicht viele Chancen, dies zu genießen.
Via Honor Designs hat man als Smartphonenutzer viele Anpassungsmöglichkeiten: Hier kann man komplette Themen, Schriftarten, Wallpapers und Sperrbildschirm-Designs downloaden.
3. Akku und Laden
Der Akku des Honor Magic 4 Pro kommt mit 4500mAh daher und unterstützt mit entsprechenden Ladegeräten die meine Meinung nach mittlerweile unverzichtbare Schnellladetechnik. Versprochen werden 50% Aufladung binnen 15 Minuten; von 0 auf 100 brauchte der Akku bei mir etwas mehr als eine halbe Stunde. Auch kabellosen Laden ist möglich, allerdings muss das 132 Watt starke Ladegerät dafür separat zugekauft werden. Mir ist aufgefallen, dass sich das Magic 4 Pro während des Ladens ordentlich erhitzt - eine übermäßige Nutzung, die das Telefon auf Hochtouren treibt, würde ich während des Ladevorgangs also eher vermeiden.
4. Kamera
Honor hat "das Auge der Muse" mit mehreren Kameras/Sensoren ausgestattet: Hauptkamera, Ultraweitwinkelkamera und Periskop-Teleobjektiv.
Die Kamera App bietet super viele Anpassungsmöglichkeiten; besonders der Pro Modus bringt zumeist perfekte Fotos hervor. Die Kamera löst extrem schnell aus, was gerade bei bewegten Motiven einen großen Pluspunkt darstellt. Der Makromodus bringt die besten Detailfotos hervor, die mir bisher mit einem Smartphone gelungen sind. Allerdings ist der Wechsel zwischen den Linsen teilweise sehr ruckelig - das ist mir beim Austesten des Makromodus ausgefallen. Wenn der Wechsel auf die andere Linse erfolgt, ändert sich der Blickwinkel aufs Motiv ruckartig und das Telefon muss nochmal neu ausgerichtet werden. Das war mitunter etwas nervig, ist aber vermutlich durch den Abstand der Linsen sowie der Nähe zum Motiv kaum anders zu lösen. Der Zoom ist ebenfalls richtig gut, kann aber im direkten Vergleich mit dem Pixel 7 Pro nicht mithalten. Fotos im Nachtmodus werden sehr stark belichtet und sind dadurch gestochen scharf. Mir persönlich ist das Ergebnis fast einen Tick zu hell und dadurch recht unnatürlich. Sobald die Lichterverhältnisse eingeschränkt sind und sich das Motiv bewegt (typisches Partyfoto z.b.), schwächelt das Magic 4 Pro leider und das Ergebnis wird leicht verschwommen.
5. Fazit inkl. Pro & Contra
Mit 1.099 Euro ist der Preis schon ein enormes Brett. Auch wenn mich das Design des Magic 4 Pro echt begeistert und ich die Kamera überzeugend finde, ist das Gesamtpaket für einen so hohen Preis etwas zu unspektakulär. Wer bei den "ganz großen" Flaggschiffen mitmischen möchte, sollte meiner Meinung nach noch ein nettes Gimmick als AS im Ärmel haben. Doch eine besondere Funktion, ein Alleinstellungsmerkmal habe ich vergeblich gesucht. Hier meine persönlichen Pros & Contras in Kürze:
+ Lieferumfang
+ Design & Anpassungsfähigkeiten
+ Gute Kamera, besonders der Markomodus
+ Lesbarkeit bei Sonnenlicht
+ Haptik durch gebogene Kanten
- Hoher Preis
- Umschalten zwischen Kameralinsen
- Fehlender Speicherkartenslot
- Keine Tastenbelegung möglich
Für den vollen UVP käme das Magic 4 Pro für mich nicht in Frage. Allerdings ist mein Interesse genug geweckt worden, die Preisentwicklung im Blick zu behalten und eventuell in 2-3 Monaten zuzuschlagen.
Ich danke euch fürs Lesen und bin gespannt auf euer Feedback sowie euren Eindruck vom Gerät, falls ihr euch schon persönlich von der Performance überzeugen konntet!
Viele Grüße, Juwely