Bang & Olufsen BeoPlay H9 mit Dragonfly
Ich höre gerne Musik und arbeite nebenbei als DJ. Da ich mich in der 4.0 Phase meines Lebens (bin Ende 30) schon sehe und rückblickend einfach feststellen muss, dass ich einiges an Kopfhörern hatte, bin ich froh auch mit Bang & Olufsen meine Erfahrungen gemacht zu haben. Ob sie gut und oder schlecht war, finden wir nun gemein raus.
Vorab möchte ich noch erwähnen, dass Klang / Akustik von jedem unterschiedlich wahrgenommen wird, was zum Beispiel für einen in den höheren Tönen unangenehm sein kann, kann für ein anderen wiederum angenehm sein. So habe ich für diesen Test auch Familienangehörige von 5j. bis 70j. mit einbezogen.
Meine Erwartung an die Kopfhörer:
Musikalisch als auch beim Filmegucken mir ein Klangergebnis liefern, was mich überzeugen könnte.
An Künstlern für Musik habe ich ein breites Genre gewählt (Leila.K, Bruce Springsteen, The Prodigy, Seeed, Offspring, u.v.m), Filme & Serien hielten sich weitaus überschaubarer (Action, Comedy, Romantik, DailySoaps).
Infos zum Lieferumfang bzw. einem Unboxing verzichte ich an dieser Stelle, in den Pro & Contras findet ihr weiter unten mehr dazu.
Die Verpackungen:
Wirken hochwertig verarbeitet, minimalistisch zweckgemäß. Die Bildchen sind gut lesbar beschriftet und ermöglichen ein schnellen Einstieg ohne blättern in den knappen Handbüchern.
Die Verbindung:
Das erste Koppeln per BT mit meinem iPhone klappte ohne Probleme und die Kopfhörer waren sofort startklar. Ein Hinweis auf eine App im AppStore, wurde wie bei manch anderen Herstellern nicht eingeblendet.
Die Steuerung:
Laut / Leiser, Play / Pause, Track vor / Track zurück, Spulen, Bass & Noise Cancelling an / aus kann man per Wischgesten auf der rechten Hörmuschel steuern, finde ich persönlich eigentlich eine gute Sache, nur ist hier B&O etwas unpräzise bzw. die Eingaben für Laut / leise, Bass / ANC wurden etwas verzögert umgesetzt. Draußen – gerade um diese Jahreszeit – ist eine Steuerung mit Dünnen Handschuhen aus Leder oder Wolle möglich, dicke Winterhandschuhe bzw. Ski-Handschuhe hingegen müssen ausgezogen werden.
Der Soundcheck:
Die Konkurrenz, gegen die BeoPlay H9 antreten musste, ist überschaubar: Beats Solo Pro, Sony MDR XB950N1 & Apple AirPods Pro sind bei mir regelmäßig im Gebrauch. Ich spielte eine Playlist mit aktuellen Genres ab, hier wurde ich sowohl positiv und negativ überrascht von Bang & Olufsen. Je nach Stil (HipHp, Electro, Dance, R&B) kamen entweder klare und satte Töne oder aber kratzende und / oder übersteuerte Töne an. Beim Film gucken hingegen hatte man einen kristallklaren Klang. Ähnliche Ergebnisse lieferten auch meine eigenen drei Kopfhörer.
Der DragonFly RED:
Ein definitives Nice To Have, auf meinem iPad Pro mit einem Hub funktionierte sie perfekt und man bekommt ein Klangerlebnis geboten. Wenn ich es beschreiben müsste, dann würde so klingen: Ein One-Night-Stand für die Ohren den man gern wiederholen möchte
ANC:
Einfach nur der Hammer! Ich habe in Bus und Bahn als auch beim Shoppen der Weihnachtsgeschenke die Kopfhörer genutzt. Es wird nicht übertrieben, wenn es heißt: man hört fast nichts aus der Umgebung. Mitten in der Frankfurter Zeil klingelte mein Handy, dank ANC hörte ich nur meinen Gesprächspartner und er hörte, laut seiner Aussage, nur mich. Das Einzige, was die ANC nicht geschafft hat, waren zwei Rettungswagen mit Sirenen, die an mir vorbei sind, das ist vertretbar und gut so.
Akkulaufzeit:
Bei mäßiger Nutzung (2-3 Stunden) am Tag hält der Akku gute 7 Tage durch. Bei etwas intensiverer Nutzung mit voller Lautstärke, aktiven ANC (4-5 Stunden am Tag) hielt der Akku 5 Tage durch. Was man zugutehalten muss: die Kopfhörer schalten automatisch irgendwann aus, wenn sie kein Signal empfangen. Spart zusätzlich Akku, wenn man mal vergisst sie auszuschalten.
Der Tragekomfort:
Hier teilen sich sicherlich die Meinungen. Sie sind wegen der angenehmen Polsterung unterm Bügel und an den Ohrmuscheln weich = im indoor Bereich sehr gut, für die kalte Zeit draußen hingegen eher unangenehm. Das „Leder“ kühlt wegen der Alu / Metallelementen schnell runter.
Zahnbürstenaufsätze vs. Äpfel:
Oder besser gesagt: Apple AirPods Pro vs. Bang & Olufsen BeoPlay H9. So schön beide Marken mit ihren Kopfhörern auch glänzen, schwächeln tun sie beide. Bei ANC, Akkulaufzeit und Steuerung hat für mich Bang & Olufsen die Nase vorne. Beim Tragekomfort - zumindest jetzt im Winter – hingegen Apple. Klangtechnisch schenken sich beide nichts, sie haben beide ihre Stärken und Schwächen.
Pro & Contra B&O BeoPlay H9 3rd Generation:
Pro
- Lange Akkulaufzeit
- Perfekt zum Filme und Serien gucken
- In mittlerer Lautstärke (vol. bei 50-75%) guter Klang
- Sehr gutes ANC
- Hochwertige Verarbeitung
- Siri / Google Assistent per Tastendruck an linker Muschel erreichbar
- 3,5 Klinkenkabel im Lieferumfang
- Klinkenadapter für PC / Notebook im Lieferumfang
- Aufbewahrungsbeutel im Lieferumfang
Contra
- Je nach Genre Bass lastig, Kratzen bei mittleren und oder höhen Tönen
- USB auf USB-C Ladekabel
- Kein Hardcase im Lieferumfang
- Etwas hoher Preis
- Die App lässt sich ohne Benutzerkonto / Registrierung nicht nutzen
Mein Fazit:
Trotz ihren „hier und da Schwächen und Stärken“ hätte ich sie am liebsten behalten und mit in meine Sammlung aufgenommen. In dem Preissegment 300 – 500€ sollte ein Hardcase zum Standardlieferumfang gehören, eine Kaufempfehlung wären sie, wer nicht sooo viel ausgeben möchte, findet sicherlich auch günstigere Alternativen die nicht nur optisch mithalten können. Da der DragonFly separat erhältlich ist, muss man hier abwägen, ob man es unbedingt braucht.
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2021. Bleibt gesund!
Beste Grüße
the_penciler
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