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Q vadis LG? Das LG Q Stylus im Test

Q vadis LG? Das LG Q Stylus im Test
Benutzerebene 7
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LG traut sich was....
Es gibt nicht viele Hersteller, die Smartphones mit Bedienstift (stylish: Stylus) anbieten.
Das neueste Modell der Südkoreaner heißt dann dementsprechend auch "Q Stylus".

Positiv

☑️Preis
☑️Display
☑️Fingerprintsensor

Negativ

❎Geschwindigkeit
❎Backplate
❎Stift
❎Geschwindigkeit
❎Akku
❎kein ac-WLAN!






Schick, aber empfindlich

Nach dem Auspacken liegt dann ein 6,2-Zoll großes Smartphone vor einem.
Das Display nutz dabei ein 18:9-Format mit Full-HD+ Auflösung.
Die Darstellungsqualität ist völlig in Ordnung, kann aber nicht mit einem Samsung OLED Display mithalten. Dazu gesellen sich wertige Materialien wie Glas auf der Front sowie ein schicker Metallrahmen in mattem Schwarz.



Leider fängt sich der gute Eindruck an zu trüben, wenn man das Q mal umdreht.
LG, ist das einer eurer Wege zu sparen?
Die Rückseite besteht aus Kunststoff, der so dünn ist, dass er auf Druck nachgibt. Das hab ich seit dem Samsung S4 nicht mehr gesehen. Außerdem bleibt da jeder Fingerabdruck haften, so dass sich Scotland Yard daraus eine eigene Abdruckkartei einrichten könnte.
Und dann kommt noch dazu, dass das Material extrem Kratzeranfällig ist.
Gut, ist dann einfacher den Namen der Liebsten dort einzuritzen, als im nächsten Baum...
Dafür verfügt das Q Stylus über einen zertifizierten Schutz nach IP68 und ist so weitgehend immun gegenüber Wasser, Staub und Stößen.

Auf der Unterseite finden wir rechts unten den Stylus.
Ist natürlich nicht schön, aber man muss leider einen Vergleich zum Samsung Note ziehen.
Schlimmer noch.... es ist dabei egal welches Note. Es schneidet immer besser ab.
Es fängt damit an, dass der Stift nicht auf Druck freigegeben wird, sondern man mit einem Fingernagel in eine Einbuchtung greift und den Stift rauszieht. Sehr unkomfortabel.
Hat man ihn dann draußen, denkt man als erstes, dass man das Q kaputt gemacht hat.
Der Stift sieht nicht ansatzweise aus wie ein Stift, sondern erinnert sehr stark an eine Autoantenne aus den 70er Jahren, nur in klein und dünn.
Echt jetzt LG? Hattet ihr noch Antennen von euren alten Radios über?




Die inneren Werte...

Im Inneren müht sich die Octa-Core-Plattform MT6750S von Mediatek mit 3 GB Arbeitsspeicher sowie einer ARM Mali T860 MP2 Grafikeinheit. Diese Kombination sorgt im Test für nur sehr durchschnittliche Benchmarks, und auch im Alltag ist das Q Stylus öfters eher von der gemütlichen Sorte, und es dauert dann schon etwas bis sich die Anwendungen öffnen.
Für schnelle hungrige Spiele (wie z.B. die Asphalt-Serie) ist das Q nur sehr bedingt geeignet, da es doch sehr ruckelt.
Von den 32 GB Speicher sind effektiv nur 19 nutzbar, allerdings (zum Glück) per Micro-SD erweiterbar. Warum die Stylusfunktionen sooo viel Speicher benötigen, muss ich nicht verstehen.
Das Q verzichtet auf 5-GHz-WLAN und Dual-SIM , heutzutage eigentlich schon üblich.
Gefallen hat mir der gute Fingerprintsensor auf der Rückseite, der darüber hinaus auch noch Zusatzfunktionen für Screenshots, die Schnellanzeige und die Kamera bietet. Apropos Kamera: Das 16-Megapixel-Modell lieferte bei guten Lichtbedingungen ganz ordentliche Bilder ab.


Die Stylus-Funktionen

Zieht man die Antenne aus dem Gehäuse, erscheint ein eigenes Menü mit Stiftfunktionen. Auch die Texteingabe, etwa beim Verfassen von E-Mails, kann mit dem Stylus erfolgen.
Wird der Stift im Sperrbetrieb herausgezogen, lassen sich auf dem schwarzen Screen Notizen erstellen.
So weit so gut....
aber....


Die Reaktionszeit zur Erkennung der Stiftaktionen ist wie zu Zeiten eines Malstiftes für den Amiga 500.
Schnelles präzises Schreiben oder Malen ist wohl nur nach einer laaaangen Gewöhnungsphase möglich, die mitgelieferten Ausmalbilder gingen noch... Freihandzeichnen empfand ich als schwierig. Und auch wenn man nur kurz Notizen schreiben will, erwarte ich eine direkte Umsetzung der Eingabe und nicht erst mit einer Latenz von 100ms... in einem Shooter ist das der Unterschied zwischen Headshot und gefraggt werden.

Der Akku

Wegen der Größe sollte ja ein großer Akku daher.... Naja... immerhin 3300Ah.
Allerdings hielt das Q damit bei mir nur ca. 6 Stunden. Das ist nicht wirklich gut, um es nett auszudrücken. Ich hätte damit eigentlich eher 10-12 erwartet. Also... auch kein gutes Akkumanagement.

Das einizig positive momentan ist der Preis...
Für ca. 190,- € bekommt man es mittlerweile zu kaufen.
Der ursprüngliche Preis von weit über 400,- war meiner Meinung nach nicht vertretbar.

Und zum Schluß, wie immer:

Würde ich es mir kaufen?

Kurz gesagt: Never!
Bevor ich mir das Teil zulege hole ich mir lieber ein altes Note 4.
Das hält in allen Dingen besser mit und ist dabei komfortabler, hübscher und besser.

Für jemanden, der nicht viel für ein Stylus Smartphone ausgeben möchte ist das vielleicht was,
alle anderen sollten das Q in Vergessenheit geraten lassen.

3 Antworten

Hallo @EikeS.,

danke für deinen super ehrlichen Testbericht 😊👍. Leider hatte ich selbst noch nicht das vergnügen, das Handy zu testen. Ich werde mir das aber jetzt demnächst vornehmen und schauen, was ich so auf dem Gerät gekritzelt bekommen 😬.

LG Steffen
Benutzerebene 3
Das nenne ich mal einen "ungeschönten" Bericht, cool 👍🏼Was ich so schade finde, dass Samsung keinerlei Konkurrenz zu seiner Note-Serie hat, denn echte Alternativen zum Note würden das Geschäft sowie die Preisgestaltung neu ankurbeln und beleben.

Aber es ist wie es ist 🙄

BG Sascha
Benutzerebene 7
ich musste beim lesen mehr lachen, als ich es am Anfang gedacht hätte 😁 Sehr gut geschrieben!

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