Zurücksetzen einer FritzBox auf ihre Werkseinstellungen
Ab wann ist dies sinnvoll?
- wenn sich die FritzBox plötzlich ungewöhnlich verhält
- Telefonieproblemen
- wenn Einstellungen das System „zerschossen“ haben
- wenn ein Update auf eine höhere Firmware nicht mehr automatisch durchgeführt werden kann
- wenn ein Providerwechsel zu O2 durchgeführt wurde
- jegliche andere Punkte, die sich negativ bemerkbar machen
Ab wann ist dies nicht sinnvoll?
- WLAN-Problematiken (hier empfiehlt sich eine Anpassung der Konfiguration)
- Power/DSL blinkt (technisch liegt es zu 99,99% an der Leitung, nicht am Gerät)
- wenn der LED-Status einen Hardware-defekt anzeigen (hier lieber o2 oder den AVM-Support kontaktieren)
- bei jedem anderen Problem, der nicht auf einen Software-Fehler schließen lässt
Was benötigt man alles, um einen Werksreset durchzuführen?
- Webfähiges Gerät (PC, Laptop, Tablet, Smartphone ; empfohlen: PC/Laptop)
- Ggf. Festnetztelefon
- Zugangsdaten vom Anbieter (Username und Password)
- Power/DSL-LED auf FritzBox muss dauerhaft grün leuchten (nicht blinken!)
Wie führt man einen Werksreset durch?
Es gibt drei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1:
- per WebGUI: Menü > System > Sicherung > Werkseinstellungen > Werkseinstellungen laden
Möglichkeit 2:
- per „Kennwort vergessen“: Trenne die FritzBox für kurze Zeit vom Strom und lasse den Router anschließend wieder hochfahren. Nun gehst du auf den Login-Bildschirm und klickst auf „Kennwort vergessen“, statt dein Gerätekennwort einzutragen. Nun einfach den Schritten auf dem Bildschirm folgen
Möglichkeit 3:
- per Festnetztelefon: gebe hier ins Telefon folgende Zeichenkombination ein und bestätige dies zum Schluss mit der Wähl-Taste: #991*15901590*
Wie richte ich die FritzBox wieder ein?
Nach erfolgreichem Werksreset erscheint dieses Fenster:
„Die Benutzeroberfläche Ihrer FRITZ!Box ist ungeschützt. Vergeben Sie jetzt ein Kennwort für den Zugang zur Benutzeroberfläche Ihrer FRITZ!Box.“ – hier kann ein beliebiges Kennwort vergeben werden. Dieses wird bei jedem Neuaufrufen der FritzBox abgefragt.
Tipp: Schreibe das Kennwort auf ein Post-it und klebe dieses an den Router.
Anschließend erklärt das Gerät, dass der Assistent einen durch die Einrichtung durchführen wird. Hier kann man einfach auf „Weiter“ klicken.
Als Internetanbieter sollte hier bei aktuellen freien Boxen nun immer „o2“ drin stehen. Falls „o2“ nicht anwählbar ist, kann man die Einstellungen auch manuell wählen. Hierzu wählt man „Weitere Internetanbieter“ aus und geht anschließend auf „Anderer Internetanbieter“. Beim Namen kann man nun o2 o.ä. eintragen, spielt aber keine Rolle. Wichtig sind hier die Verbindungseinstellungen. Dieses Feld muss man ausklappen und im Bereich „VLAN-Einstellungen“ den Haken bei VLAN für den Internetzugang verwenden setzen. Als VLAN-ID trägt man simpel die Ziffer „7“ (ohne Anführungsstriche) ein. Nachdem dies gemacht ist, klickt man auf „Weiter“.
Nun werden die Zugangsdaten benötigt. Diese erhielt man zum Vertragsabschluss entweder per Brief oder als E-Mail (Spamordner prüfen!). Alternativ kann auch die Kundenbetreuung (0800 / 52 51 378) angerufen und gefragt werden, ob diese einen direkt die Zugangsdaten durchgeben können und beantragt diese hier gleich neu. Idealerweise per Brief, damit man im Falle einer Internetstörung auch jederzeit Zugriff auf diese hat. Im o2-Kundenportal werden die Zugangsdaten ebenso hinterlegt.
Ist der Benutzername und das Kennwort vollständig eingegeben worden, so klickt man auf „Weiter“ und die FritzBox fasst jegliche Einstellungen zusammen. Hier sollte der Haken bei „Internetverbindung nach dem Speichern der Einstellungen prüfen“ in jedem Fall gesetzt sein und bleiben. Nun geht man ein letztes Mal auf „Weiter“ und lässt die Einrichtung abschließen und testen.
Wenn nach erfolgreicher Prüfung der Internetverbinung der Assistent zum Einrichten der Telefonrufnummern kommt, so ist die TR-069 Autokonfiguration der Telefonie fehlgeschlagen. Entweder konfiguriert man die Telefoniedaten (Proxy, Sip-Keys) bei Vorlage der SIP Zugangsdaten per Hand oder man setzt erneut die Fritzbox auf Werkseinstellungen und wiederholt die Konfiguration. Nochmals der Hinweis: TR-069 Autokonfiguration geht aktuell (08/2019) nur mit aktuellen freien Fritzbox Modellen 7430, 7490, 7530, 7580 und 7590 (>= 7.01)
Was passiert, wenn die Einwahl nicht erfolgreich war?
Nicht immer gelingt die Einwahl auf Anhieb. Dies kann verschiedene Gründe haben. Meldet die FritzBox direkt, dass „Sie Ihre Zugangsdaten überprüfen sollen“? Falls ja, dann scheint ein Schreibfehler vorhanden zu sein. Hierzu bricht man den gesamten Einrichtungsassistenten ab, so dass man in der Übersicht landet. Nun geht man links im Menü auf Internet > Zugangsdaten. Hier kann man vorsichtshalber nochmal den Benutzernamen und das Kennwort neu eintragen und anschließend unten auf Übernehmen klicken.Funktioniert dies weiterhin nicht? Dann gehe links im Menü auf System und im ersten Punkt Ereignisse kannst du den Fehler auslesen.
„Anmeldung beim Internetanbieter ist fehlgeschlagen m…]“ – erneut Schreibfehler in den Zugangsdaten, Zugangsdaten gesperrt oder eine Großraumstörung liegt vor. Siehe auch Support Seite von AVM
„Anbieter antwortet nicht auf PPPoE-Pakete“ – überprüfe, ob du in den Zugangsdaten tatsächlich als Provider „o2 DSL“ ausgewählt hast oder die VLAN ID 7 gesetzt wurde.
Falls ja, dann liegt hier ein Leitungsproblem vor, wo ein Einsatz der T-Com erforderlich ist. Hierzu musst du die Kundenbetreuung kontaktieren, damit ein Störticket aufgegeben werden kann. Sollte „Anmeldung beim Internetanbeiter ist fehlgeschlagen h…]“ wiederholt erscheinen, trotz dass die Zugangsdaten alle korrekt eingegeben wurden, so kann hier natürlich auch ein Leitungsproblem aufgetreten sein.
Kurze Infos zum Schluss:
- die Web-Oberfläche erreichst du unter „fritz.box“ oder der IP: 192.168.178.1
- achte bei den Zugangsdaten auf die korrekte Groß-/Kleinschreibung
- ein beliebter Fehler ist: bbi-02.de zu schreiben: beachte: es ist ein kleines „o“, kein großes „O“ und auch keine „Null“
- einige AVM-Router können technisch nicht mehr die volle Performance erreichen (Sync Abbrüche, geringere Bandbreite) oder sind nur für ADSL (bis zu 16 Mbit) ausgelegt. Dies ist kein Fehler bei o2, der Telekom oder des Routers. Die Technik im Router ist hier einfach veraltet. Faustregel: Ist der Router älter als fünf Jahre, ist ein garantierter störungsfreier Betrieb nicht mehr gegeben.
- Eine FritzBox lässt sich erst wieder via „Remote“ bedienen, sobald die Einrichtung abgeschlossen und eine Internetverbindung vorhanden ist
Die Anleitung gibt es hier nochmal als PDF zum Download.
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Edit by Joe Doe: FAQ nach Absprache mit dem Autor aktualisiert