Zwangstarifwechsel für Nutzer alter Tarife ??

Hi,

 

(erst) mein zweiter Post in diesem Forum, aber der Grund warum ich mich hier angemeldet habe. Ich muss mal meinem Ärger über O2 etwas Luft verschaffen, nämlich über die Zwangsumstellung von alten Genion-Kunden.

 

Ich bin davon gleich in doppelter Weise betroffen, weil ich auch noch einen Jounalisten-Tarif hatte, mein Genion mit Homezone (von 2001!) also auch noch komplett grundgebührenfrei war.

 

In einem Brief, den O2 wohl Mitte/Ende Oktober verschickt hat und der bei mir nicht angekommen ist (kommt hier öfters vor, dass der Briefträger Post in falsche Briefkästen steckt, und sie dann verschwindet), und von dem ich inzwischen einige Exemplare im Internet gesehen habe, hat O2 mit einigem Beschwichtigungs-Blabla angekündigt, die Nutzer der alten Genion-Tarife auf die Tarife xy umzustellen, und das zynischerweise auch noch mit "Kundeninteresse" begründet.
Ich habe von der Sache erst ca. vorletzte Woche (?) per SMS erfahren und erst Ende letzter Woche Zeit gefunden, die Hotline anzurufen, was da eigentlich los ist. Stellte sich heraus, dass die Umstellung bereits am gestrigen Montag (10.12.) sein sollte, und zwar auf "O2o mit Festnetz", und ohne irgendeinen Rabatt. Seitdem streite ich mich mit diversen (z.T. alles andere als kompetenten) Hotlinern, ohne nennenswertes Ergebnis. Ein Widerspruch wurde ignoriert und mein Vertrag am Montag morgen umgestellt.

 

In meinem "Kundeninteresse" war das ganz bestimmt nicht, denn der alte Vertrag bot für null Grundgebühr:

 

- Festnetznummer kostenlos inklusive
- Homezone so groß, dass sowohl meine Wohnung als auch mein Büro reinpassten (so konnte ich u.a. alle Anrufe, die tagsüber auf meinen Telekom-Festnetzanschluss kamen, auf meine Genion-Nummer umleiten, und bekam sie auch im Büro mit)
- 10/10-Taktung (sehr wichtig!)
- Homezone mit Gesprächen ins Festnetz für 3 ct/Min.
- City-Option (und das deckt in der Heimatstadt von O2 schon ziemlich viel ab)
- kostenlose Mailboxabfrage (kann sein, dass das nur in der Homezone war, aber das reicht auch)
- Gespräche ins O2-Netz mit 15 ct/Min, aber auch mit der erwähnten 10/10-Taktung
- nur Gespräche in andere Handy-Netze in der Hauptzeit waren etwas teuer (aber, nochmal, eben mit 10/10-Taktung, was bei häufig kurzen Gesprächen viel ausmacht, und in der Nebenzeit kosteten sie auch nur 21 ct/Min.)
- kostenlose netzinterne Rufumleitung (war manchmal auch recht praktisch)

 

Ergebnis: Die allermeisten meiner Telefonrechnungen waren zwischen 10 und 16 Euro. Für das meiste (berufliche) tagsüber benutze ich ohnehin mein Büro-Telefon.

 

Dagegen "O2o mit Festnetz":

 

- keine Grundgebühr, dafür aber alle Gespräche mindestens 15 ct/Min.
- Minutentaktung (60/60, eine dieser typischen "Tricksereien")!
- Festnetznummer 5 EUR/Mon.
- keine verbilligten Gespräche aus der Homezone (taugt nicht mehr als Festnetzersatz)
- keine Cityoption (wie oft irre ich irgendwo in der Stadt rum, und muss irgendwelche Behörden, Handwerker oder Ärzte kontaktieren?)
- Mailboxabfrage soll auch 15 ct/Min. kosten
- Gespräche ins O2-Netz immer noch 15 ct/Min, aber nun mit Minutentaktung
- Gespräche in andere Handynetze nun etwas (Nebenzeit: minimal) billiger, aber erwähnte ich schon die Minutentaktung?
- netzinterne Rufumleitung kostenpflichtig

 

Ein "vergleichbarer" Tarif sieht anders aus. Ich "freue" mich schon auf monatliche Kosten von künftig 30-40 Euro. "Danke", O2!

 

Letzlich ist die Homezone damit praktisch abgeschafft. Als Festnetzersatz ist sie gestorben. Nur für eingehende Gespräche bringt sie noch etwas, man kann die, wenn man nicht da ist, ggf. auf die Mailbox laufen lassen. Aber, siehe da: Mailboxabfrage kostet.

 

Eine solche Zwangsumstellung geben, wie in diesem Forum bereits diskutiert wurde, weder die alten (2001) noch die neuen AGB her. Was O2 hätte machen können: Die alten Verträge (nach Restlaufzeit) kündigen, aber eine Schlagzeile "O2 kündigt über 100.000 Bestandskunden"(*) war wohl nicht erwünscht. Stattdesen versucht man es auf diese krumme Tour.

 

Ich verstehe ja, wenn O2 seinen Tarifdschungel etwas lichten will (nicht zuletzt wg. des notwendigen Supports mit Hotline-Mitarbeitern sehr unterschiedlicher Kompetenz), und es ist auch verständlich, wenn man Rabatte nach 10 Jahren mal "einkassiert". Aber doch bitte nicht so. Zum Vergleich: Als die Telekom meinen DSL-Tarif eingestellt hat, kam über 6 Monate vorher ein ordnungsgemäßes Kündigungsschreiben.

 

Selbst ohne den ursprüngliche Rabatt zu berücksichtigen, ist der neue Tarif im Vergleich zum alten ein "Witz". Wie leider praktisch alle aktuell angebotenen Tarife. Mit der (alten) Homezone und der City-Option kann eigentlich nur ein Tarif mithalten, der zumindest eine Festnetzflat beinhaltet. Nicht zu vergessen der Übergang zur allgemeinen Minutentaktung, der fast nur durch eine All-Net-Flat aufgefangen werden kann. (BTW: Es ärgert mich besonders, dass bei den Diskussionen mit diversen Hotlinern die Taktung und auch die City-Option komplett ignoriert wurden.) Die Festnetznummer bitteschön obendrauf. Ein ähnlicher Tarif zu vergleichbaren monatlichen Kosten ist im aktuellen Portfolio nicht zu finden. Da hätte man halt auch mal kulant sein können, und alten Bestandskunden großzügige Rabatte auf die aktuellen Tarife mit Flats anbieten. Stattdessen wird total gemauert (auch mit äußerst unsachlichen Argumenten, was die Berechtigung der ganzen Umstellaktion angeht). O2 war mir immer sympathisch (trotz einiger Netzschwächen), aber wenn diverse Freunde nicht bei O2 wären, wäre ich jetzt schon längst bei der Telekom (weil da praktisch meine gesamte Verwandtschaft ist).

 

Also, O2: Mehr Kulanz und Großzügigkeit wäre da durchaus am Platz gewesen.

 

Man kann ja die Kunden immer noch zum Wechseln in neue (unrabattierte) Standardtarife anhalten, wenn sie ein größeres Datenvolumen haben wollen.

 

Ich hoffe immer noch auf einen positiven Ausgang der Sache. So, wie sich ein paar Betonköpfe bei O2 das vorstellen, werde ich das aber nicht akzeptieren.

 

Grüße
Alex

 

(*) Diese Schätzung beruht auf folgenden Annahmen: Handy-Besitzer in Deutschland (incl. diverser Doppelt- und Dreifach-Vertragler) mind. 80 Millionen, Marktanteil O2 ca. 14%, Anteil der betroffenen Kunden bei O2 ca. 1%.

 

Ich hoffe immer noch auf einen positiven Ausgang der Sache. So, wie sich ein paar Betonköpfe bei O2 das vorstellen, werde ich das aber nicht akzeptieren.

 

Moin,

 

ich habe deinen Beitrag mal an einen bestehenden Thred angefügt. Dort ist die Meinung des Forums ganz gut dargestellt. Es gibt auch Tipps, was man machen kann.

 

Gruß bielo

Es gab schon einige Änderungen, die die Rechtsabteilung nie hätte freigeben dürfen (Zwangsumstellung Reiseoption, Anrufe bei Kunden, die dem Werbekontakt widersprochen hatten, ob sie nicht doch Werbung bekommen möchten, Zwangshardware bei DSL-Anschlüssen (noch in Prüfung) und überhöhte Rücklastschriftgebühren (Klage anhängig)). Allerdings sollte man fairerweise dazu sagen, dass dies nicht nur bei o2 der Fall ist.

Das beste bei O2 ist noch, dass man unter der Fax Nr. 089 24 42 - 2453 niemanden erreichen kann, obwohl dies der offizielle Telefonbucheintrag ist. Es könnten ja Kunden Kontakt aufnehmen. Da verschanzt man sich lieber hinter einer 01805 Nummer, wo auch immer die Faxe dort ankommen. Echt peinlich.

 

Bin als langjähriger und immer brav die Rechnung zahlender Kunde maßlos von O2 enttäuscht. Ich habe einen Vertrag mit O2, der nicht einseitig zu meinen Ungunsten von O2 geändert werden kann. Mein Geld hat O2 die letzten 12 Jahre erfreut. Da kann man ja die Kunden mies behandeln. Sowas habe ich wirklich noch nie erlebt. 

 

Wenn ihr schon Tarife vertragswidrig bereinigen wollt, dann bietet doch wenigstens einen vergleichbaren Tarif wie Genion S an? Ist das möglich?

dancefm schrieb:
Das beste bei O2 ist noch, dass man unter der Fax Nr. 089 24 42 - 2453 niemanden erreichen kann, obwohl dies der offizielle Telefonbucheintrag ist.

Das ist aber ganz sicher nicht die Nummer von der Kundenbetreuung. In München ist die Firmenzentrale. Die Kundenbetreuung sitzt in Nürnberg.

http://www.o2online.de/meta/kontakt/schreiben-sie-uns/

Eigentlich wäre mal wieder ein neuer Bericht bei Teltarif fällig. Oder vielleicht ein Zeitungsbericht, z.B. so 😉 :

https://

 

(Eure eigenen News könnt ihr übrigens hier machen: Klick Mich)

o2_Gülay schrieb:
 

Es tut mir leid, dass du über die Umstellung von bestimmten Tarifen nicht zufrieden bist. Jedoch ist dies ein marktüblicher Vorgang und dir werden mögliche Alternativen angeboten.

Sorry, aber auch das Wiederholen der herrschenden o2-Meinung ändert nichts daran, dass das Verhalten (Zwangsumstellung während der Laufzeit und Ablehnung des Widerspruchs) vertragswidrig ist. Die o2-Rechtsabteilung weiss das ganz bestimmt und wird in Einzelfällen entsprechend reagieren, aber vermutlich leider erst dann wenn Schreiben von Rechtsänwälten kommen.

o2_Gülay schrieb: 

die Antwort zu der Fax Nr. erhälst du hier

 

Es tut mir leid, dass du über die Umstellung von bestimmten Tarifen nicht zufrieden bist. Jedoch ist dies ein marktüblicher Vorgang und dir werden mögliche Alternativen angeboten. 

1) Das ein Moderator von Telefonica O2 hier auch noch öffentlich zugibt, das die FAX Nummer seit Monaten nicht funktioniert und keine Besserung in Sicht ist, ist für ein Telekommunikationsunternehmen wirklich peinlich. Was verkauft ihr noch gleich? Richtig: TELEKOMMUNIKATION

 

2) Und das rechtswidrige Brechen von Verträgen ist in Deutschland nicht marktüblich. Ganz im Gegenteil. Das Verschaffen von Vermögensvorteilen, hier am konkreten Beispiel durch höhere Grundpreise und/oder Minutenpreise ist sogar strafbar vgl. § 263 StGB.

 

Eure Tricks haben auch schon andere Unternehmen versucht und haben vor Gericht eins auf die Nase bekommen:

 

http://www.vzbv.de/10799.htm

 

Zitat:

"Die Bank sei gar nicht berechtigt, das Konto einseitig ohne Zustimmung des Kunden zu ändern. Die Bank erwecke deshalb den falschen Eindruck, als müsste der Kunde den Monatspreis für das neue Konto zahlen, wenn er bis zum Ablauf der Zwölf-Monats-Frist nichts unternimmt. Das Schweigen des Kunden auf eine einseitige Vertragsänderung sei keine Zustimmung. Eine Ausnahme könne die Bank nicht geltend machen. Da das neue Konto nach zwölf Monaten kostenpflichtig wird, sei das Angebot nicht nur vorteilhaft für den Kunden."

 

 

 

 

Erste Reaktion.

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Schade, dass Sie Ihren Vertrag nicht mehr nutzen möchten.
Wir werden diesen zum 31. Dezember 2012 beenden.
Wir berücksichtigen Ihren Wunsch, nicht mehr am Lastschrifteinzugsverfahren teilzunehmen und haben die Zahlungsart auf »Überweisung« umgestellt.
Bitte überweisen Sie noch ausstehende und künftige Forderungen an folgende Bankverbindung:

                Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
                HypoVereinsbank AG München
                (BLZ 700 202 70)
                Kontonummer 5 71 31 53

Geben Sie als Verwendungszweck nur Ihre Kundennummer

 

Keine will akzeptieren, das ich Zwangstarifumstellung 4 Mal widersprochen habe und ein neuen Tarif soll ich mindestens 1 Monat zahlen.

AlsoichhabemeinenHandyvertragseit  Mai2000 !!!   Alsofast 13Jahreundichbinbisjetztnoch nichtangeschriebenworden obwohlschonEndeDezember !!!!

 

Übrigens, wer  "Nähmlich"  mit   "H"   schreibt , ist  dä.....    uralteRedewendung.

Mein Problem hat sich nach einem Anruf einer Dame von der Pressebetreuung (!) nach gut zwei Monaten (!) einigermaßen erledigt. Hatte eigentlich nicht gedacht, dass da noch was kommt. Meinen alten Tarif habe ich zwar auch nicht wiederbekommen, aber wenigstens einen Rabatt. Ohne Journalisten-Status hätte ich vermutlich auf Granit gebissen.