Entschädigungsformular - Absage

Hallo,

kurz zusammengefasst: Ausfall einer Basisstation im Wohnort - Störungsmeldung - Erhalt einer Störungsnummer - [warten, warten warten...] - (fast zwei Monate später) Wiederherstellung der Funktionalität der besagten Basisstation, Hurra! - Antragstellung auf Entschädigung - Absage. 😲😬

So geht O2 mit jahrzehntelangen Kunden um - alles, was oben steht, sind Erfahrungen, die meine Mutter unfreiwillig machen sollte. Jetzt schreibe ich es hier, selbstverständlich ohne Hoffnung, dass sich was bei O2 ändert, aber mit dem Ziel, dass möglichst viele Leute wissen: Ehrlichkeit und Kundenbetreuung sind Fremdwörter bei O2.  

Nun zum Sachverhalt. Ende April ist eine Basisstation bei uns in der Stadt ausgefallen, genau dort, wo meine Mutter wohnt, wonach keine Telefonie aus ihrer Wohnung möglich war. Eine “gerade so denkbare” (und maximal eine halbe Minute dauernde) Verbindung wäre lediglich möglich, wenn sie sich aus dem Fenster zur Straße lehnte, ihre Hand mit Handy ausstreckte (Lautsprecher an), und so die Nummer wählte. Mit über 80 Jahren, nebenbei gemerkt. 

So ging es ca. zwei Wochen weiter, da ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, dass eine Reparatur so lange dauern wird. Nachdem ich von einem Bekannten erfahren habe, dass er seinen O2-Vertrag genau deshalb schon gekündigt hat, weil er dort in der Nähe wohnt, von derselben Störung betroffen ist, und mir versichern kann, dass es seitens O2 noch nicht mal annähernd irgendwelche Arbeiten an der kaputten Basisstation (die er aus seinem Fenster täglich sieht) stattfanden, habe ich - für meine Mutter, da sie ja selber nicht telefonieren konnte - den Vorfall gemeldet. Wie gesagt, alles über offizielle O2-Service Hotline: Der Mitarbeiter hat das alles überprüft, Störung bestätigt und eine Störungsnummer mir per SMS zugeschickt.

Da es mir langsam auch klar war, wie eifrig sich O2 bemüht, die Störung schnellstmöglich zu beseitigen, habe ich - als vorübergehende Lösung - eine Prepaid-Karte (selbstverständlich von einem anderen Anbieter) gekauft, und mein altes Handy mit dieser Karte für meine Mutter eingerichtet, damit wir zumindest miteinander telefonieren können. Meine Mutter hatte in dieser Zeit Geburtstag, deshalb habe ich auch eine Rufumleitung von ihrer O2-Nummer auf die neue (Prepaid-)Nummer eingerichtet, damit Leute sie erreichen können. So hat das also einigermaßen funktioniert, wenn auch nicht ideal.

Endlich, knappe 2 Monate nach dem Ausfall, hat O2 die Basisstation repariert, worüber ich auch über eine SMS von O2 informiert wurde. Reines Gewissens habe ich das Entschädigungsformular für meine Mutter online ausgefüllt und abgeschickt. 

Wie erstaunt war ich, als meine Mutter eine Absage per Post bekommen hat, muss ich nicht beschreiben. Die Begründung hieß, die Dienste waren „weiterhin teilweise nutzbar“ 🤣. Ob damit das Telefonieren in der Position “aufm Fensterbrett, Oberkörper zur Straße” gemeint ist, oder auf das neue Prepaid-SIM umgeleitete Anrufe (was allerdings kein Verdienst von O2 ist, sondern vom anderen Provider), versteht eh keiner, außer Mitarbeiter von O2-Kundenbetreuung. Die Tatsache, dass ohne den ganzen Stress und Aufwand unsererseits, ihre “Dienste” in diesen zwei Monaten einen Nullwert hätten, ignorieren Sie schlicht.

Eine Sache interessiert mich allerdings: Wie kann man sich denn überhaupt für eine solche Entschädigung “qualifizieren”? Nach der Logik von O2 kann es grundsätzlich keinen Ausfall geben: Man kann sich ja immer ins Auto setzen, 5 km weiter fahren zur anderen (vorausgesetzt, funktionierenden) Basisstation und dort die Dienste von O2 wunderbar “weiterhin teilweise nutzen”. 

Viel Spaß!