Nachdem ich Alice / O2 schon erfolgreich gekündigt hatte lies ich mich mit einem VDSL-Angebot zurücklocken. Das bereue ich zutiefst und bitterlich. Ich wusste es doch eigentlich besser!
Es kam, wie es unweigerlich kommen musste. Der Wechsel von DSL auf VDSL sollte am 20.12.13 erfolgen. Umgeschaltet haben die O2-Experten tatsächlich. Statt bislang 10Mbit (netto) ist unser Anschluss nun 0Mbit (Up- und Download, netto und brutto) schnell. Telefon ist natürlich auch hinüber. Saubere Leistung! Wir werden mit großer Sicherheit über Weihnachten und Neujahr ohne Festnetztelefon und Internetanschluss dasitzen.
Das Prozedere mit dem "Service" ist nahezu deckungsgleich mit den Erfahrungen, die andere Foristen hier mitgeteilt haben:
1.) "Warten Sie bitte bis 21 Uhr."
2.) nach 21 Uhr dann geschlagene 90 Minuten in der Warteschleife der "Service"-Hotline verbracht (inkl. Zwangstrennung nach jeweils 30 Minuten mit dem Hinweis "Um uns Zeit zu sparen, wird die Verbindung jetzt getrennt." - Sehr erheiternd!)
3.) Der wundersamerweise doch noch erreichte Hotline-Techniker stellt fest: "Oooops, da funktioniert ja was nicht." Kruzitürken, schauen die nicht mal von selbst nach, wenn sie eine neue Leitung schalten, ob auch alles funktioniert???
4.) Hotline-Techniker meint "Jaaa, daaas kann dauern. Ist ja nun Wochenende und dann Weihnachten usw." Ja, klar, man will als Kunde auch nicht lästig fallen und irgendjemanden unbotmäßig bemühen.
5.) nach weiteren 12 Stunden Wartezeit noch mehrere Telefonate mit Kundenberatern (alle sehr nett, aber hilflos) und Hotline-Technikern (teilweise nett, teilweise mit gewaltigen kommunikativen und empathischen Defiziten geschlagen). Ergebnis = null. Allgemeine Aussage: "Müssen Sie halt warten."
6.) Bin jetzt mit prepaid (von mir natürlich) Surfstick und fetten Datenraten von ca. 01-40Kbps (fast ISDN-Geschwindigkeit. Sie erinnern sich?) unterwegs um wenigstens die wichtigesten Mails etc. bearbeiten zu können.
Fazit: Das beschriebene Totalversagen seitens O2 und ähnliche Berichte in diesem Forum drängen mich zu dem Schluss, das ganze hat Methode. Sicher nicht vorsätzlich, aber O2 beherrscht VDSL offenbar nicht. Die bieten hier ein Produkt an, da sie nicht im Griff haben und das wissen die ganz bestimmt selbst am besten. Verkauft wird aber trotzdem. Der Kunde wird sich schon arrangieren, schließlich haben wir dem einen Knebelvertrag über 24 Monate übergeholfen.
Nun, ich bin als Kunde extrem verärgert und will mir die von O2 an den Tag gelegte Arroganz ("Müssen Sie eben warten.") nicht gefallen lassen. Schließlich verdiene ich als Freiberufler mein Geld zu erheblichen Teilen per Internetanschluss (Fernwartung etc.). Für mich geht es also nicht nur um irgendeinen verdorbenen Spiel- oder Filmspaß im Netz, sondern schlicht und einfach um die berufliche Existenz.
Eine Lösung für mein Problem wird es hier nicht geben können. Ich bitte aber alle O2 und O2-VDSL-Geschädigten mit mir zu überlegen, wie wir gemeinsam gegen diesen Null-zum-Quadrat-Provider antreten können. Einzeln versacken wir nur ergebnislos im O2 Hotline-Dschungel. Doch wenn wir unsere Erfahrungen und Verärgerung bündeln, können wir sicher mehr erreichen (Verbraucherzentralen, Zahlungsverweigerung, Sammelklagen ... ). Oder wollen wir uns weiter auf der Nase herumtanzen lassen?
Frohe Weihnachten, ob nun mit oder ohne Netz und Telefon, wünscht
Möchtegernsurf
