“Chantal!”
“Ja!”
“Heul leise!”
Wer kennt diese Sätze nicht?
Ein Trip nach Wien und der Besuch des Musicals Fack Ju Göhte
Wer den Film Fack Ju Göhte kennt, der kennt vielleicht auch das Musical, das bis zum 09.09.2018 in München aufgeführt wurde. Danach wurde es aufgrund von zu wenigen Zuschauern eingestellt.
Voller Vorfreude nahm ich 2022 zur Kenntnis, dass es wieder aufgeführt wird. Ab Januar 2023, in der ein oder anderen Stadt, in Österreich, Schweiz und Deutschland. Und wie es der Zufall so will, hatte ich die Idee und die Möglichkeit, bzw. es war noch ein Platz in der ersten Reihe frei, die erste Aufführung des Musicals (am 14.01.2023) zu besuchen.
Dass diese Aufführung an einem Samstag in Wien stattfand, war ein nicht ganz so großer Nachteil. Denn diese Stadt hatte ich bisher nicht besucht. Also konnte ich direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wien einen Besuch abstatten und das Musical erleben.
Und für euch springt damit dieser Doppelbericht heraus.
Wien
Grandioserweise pünktlich machte ich mich am Freitag den 13. mit dem Zug auf nach Wien. Mit der baldigen Dunkelheit an diesem Tag unternahm ich nicht mehr viel. So schloss ich den Tag mit einem Besuch am/im Stephansdom ab und verbrachte den Abend an der Hotelbar, wo ich direkt den nächsten Tag plante. Für eine Vorausplanung fehlte mir einfach die Zeit.
Ganz im Zeichen von Hop On / Hop Off fuhr ich durch Wien, fuhr vorbei an der UNO City oder der Hofburg.
Am Prater stieg ich voller Erwartung aus und wollte Riesenrad fahren. Da stellte ich allerdings fest, dass es dieses Wochenende nicht geöffnet war. Klar, es war Januar, da waren auch keine anderen Fahrgeschäfte in Betrieb. Der Spaziergang vorbei an den Fahrgeschäften machte jedoch echt Laune auf Vergnügungspark.
Entsprechend steht der Prater also für die nächste Reise nach Wien ganz oben auf der Liste.
Davon abgesehen war der Tag (bis gegen Abend) ein Traum. Blauer Himmel, Sonnenschein und nicht so kalt. So konnte ich bei Schloss Schönbrunn den Schlosspark genießen und zur Gloriette aufsteigen.
Es war einfach ein toller Tag im Januar, entsprechend waren auch viele Leute unterwegs.
Das Highlight an diesem Tag war, zumindest was die Kulinarik angeht, das Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Vogerlsalat (Feldsalat). Super lecker.
Ein Stück Sachertorte im Café Sacher blieb mir jedoch verwehrt und auch außerhalb meines Zeitplans. Die Schlange war mir einfach zu lang.
Je näher der Abend rückte, desto mehr stieg die Vorfreude. Mein Musicalbesuch rückte näher und ich nahm das Ziel, das Gasometer - die Bank Austria Halle, ins Visier. Die Zeit vom Einlass bis zum Beginn der Veranstaltung hätte auch wirklich schneller voranschreiten können. Aber dann war es soweit.
Fack Ju Göhte - Das Musical
Schon bevor das Musical wirklich begann, der erste Ton aus den Lautsprechern kam, war mir klar, dass es die gleiche Story wird, jedoch völlig anders inszeniert. Auch klar, eine 360°-Bühne gibt es nicht.
Nun denn, dann also auf in die Vorstellung. Die Musik, die Songs, ganz klar vorgegeben.
Schon der Beginn überzeugte. Und wie ich mich so an die früheren Vorstellungen erinnerte, war auch das anders. Den Darstellern konnte man (vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet) die Nervosität anmerken, aber auch den Spaß und so freute ich mich auf eine gute Zeit.
Die Bühne praktisch aufgebaut, die Requisiten gut versteckt, jedoch einfach hervorzuholen. Das fand ich sehr durchdacht.
Die ab und zu etwas aufblitzende Unsicherheit merkte hier und da, was jedoch völlig verständlich war. Auch klappte die ein oder andere Positionierung der Requisiten gegebenenfalls nicht ganz optimal, was jecdoch mit dem ein oder anderen Wink korrigiert wurde. Allzu schlimm war das aber nicht.
Es hat mir wirklich gefallen, wie die Bühne genutzt wurde um die einzelnen Lieder und die Choreographien herauszuarbeiten. Viel zu schnell war dann aber der erste Akt zu Ende.
Pause. Diese dauerte vielleicht etwas länger als sonst, aber dann ging es weiter.
Und gleich bei dem ersten Lied passierte es. Keine Musik, aber dennoch Handlung, dann der Abbruch. Irgendwie bin ich unschlüssig ob das so gewollt war oder nicht. Es hat einfach zu gut gepasst, Jedenfalls wurde die betroffene Stelle kurz darauf wiederholt.
Weiter ging es mit den Choreographien, der Action und den Momenten voll Zweisamkeit. Ja, es hatte geknistert.
Gegen Ende des zweiten Akts, jedoch nicht im Finale, kam es dann zu einem Mikrofonausfall bei Laura. Ein Glück ging es nur um ein oder zwei Sätze und das Problem war im Szenenwechsel behoben. Das Finale konnte beginnen und ich war doch etwas ergriffen. Einerseits weil das Musical endete, andererseits weil mir die Lieder einfach richtig gut gefallen. Zum Ende hin, ließen es nochmal alle, mit Zugaben, krachen.
Und so endete das Musical mit zahlreichen Verbeugungen der Schauspieler, der Musiker und der Produzenten. Ein gelungener Auftakt.
Fazit:
Nach einigen Überlegungen, über die alte und neue Inszenierung und 24 Stunden später, komme ich zu dem Schluss, dass die Neuauflage von Fack Ju Göhte ihren ganz eigenen Reiz hat und sogar fast noch etwas atemberaubender und spannender inszeniert ist, als das Original in München.
Die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen und Liedern, aber auch die Handlungen, sind schön herausgearbeitet. Der Cast ist authentisch und passt zu den Vorbildern.
Jederzeit wieder, würde ich sagen. Vielleicht ist das Musical auch etwas für euch.
Und auch Wien hat mir gefallen. Definitiv eine Reise wert, vor allem dann aber im Frühling oder Sommer.