Modularität - Spielen zuhause und unterwegs, alleine oder zu zweit
Performance - kein ruckeln oder haken beim zocken
Starke Akkulaufzeit
Schlechte Verarbeitung
Mittelmäßiges Display
Keine wirkliche Neuerung
Journalisten meckern gern über "zu niedrige Auflösungen" oder "zu schwache Prozessoren". Diese Kritik ist wichtig und auch gerechtfertigt. Vor allem hier könnte man meinen: Ein 720p-Display, 30 fps und nicht selten lange Ladezeiten... In der Regel sind das Kritikpunkte für Smartphones oder Tablets, jedoch nicht für Spielkonsolen. Ich habe einen Monat lang eine solche im Test gehabt und wie es mir mit ihr ergangen ist, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Die Rede ist natürlich von der Nintendo Switch. Ich teste in der Regel Mobilgeräte, Kopfhörer, etc., aber kein Gaming-Zeugs... Und wenn man es sich so recht überlegt, wird man schnell feststellen, dass ganz andere Kritikpunkte ausschlaggebend sind als man es gewohnt ist. So ist von keiner Kamera die Rede, großer Akku ist "nice to have" und Verarbeitung ist auch nicht ganz großgeschrieben...
Tja, das merkt man auch. Hat man die Switch erstmal in der Hand, so spürt man kein abgerundetes Alu-Gehäuse mit Saphirglas auf der Vorderseite, sondern einen Plastikbomber mit mehreren Knöpfen auf der Oberseite, einem manchmal extrem lauten Lüfter und Kunststoff-Vorderseite unter der das Display steckt. Fingerabdrücke werden besonders zur Schau gestellt und Kratzer, würde man meinen, suchen ihres Gleichen. So ist es umso mehr verwundernd, dass ich keine neuen Kratzer reinbekommen habe. Staubkörner und Krümel findet man schnell in Lücken im Rahmen, und, und, und...
Ich weiß, das ist nicht schön zu lesen, aber die Verarbeitung ist meiner Meinung wirklich nicht gut. Sie ist keinesfalls grauenhaft, aber Feinarbeit scheint Nintendo nicht gerade am Herzen zu liegen. Immerhin: Das draufclippen der Joy Cons (Steuerungselemte links und rechts) macht im Gegensatz dazu richtig Spaß!
Und da wären wir schon bei ihr angekommen:
Der Modularität.
Um genau zu sein, ist die sogar das Alleinstellungsmerkmal der Switch. Warum heißt es denn Switch?
Naja, man kann die Art und Weise der Steuerung und Ansicht der Konsole von vorne bis hinten SWITCHEN: Einmal die "normale" Variante mit angeclippten Joy Cons, dazu kann man einen Monitor oder Fernseher anschließen, um die Spiele in groß zu genießen, ein Controller ist aufbaubar, und man kann zu zwei zum Beispiel "1, 2, Switch" spielen, indem man die Joy Cons abnimmt und diese mit Schütteln und drücken als Steuerungselement verwendet (Wii-Prinzip). An sich finde ich diesen Ansatz genial! Besonders viel ist nicht darüber zu sagen...
Dann ist es doch angebracht, mit einem anderen 'Kritik-Punkt' weiterzumachen:
der Spielauswahl!
Zum Zeitpunkt des Releases echt mager. Zelda war irgendwie das einzige wirklich bekannte Spiel und nichtmal Mario Kart war kompatibel. Heute sieht die Welt aber anders aus: Eben Genanntes ist verfügbar, wie auch Minecraft, FIFA 18 und Super Mario Odyssee. Nix davon hatte ich aber im Test zur Verfügung. Zelda und 1, 2, Switch hatte ich "nur" da. Und wie spielen sich beide Spiele? Grrr, ich bin jetzt kein richtiger Gamer, zugegebenermaßen. 'nbisschen süchtig wurde ich dann aber trotzdem. Lange Spielzeiten hatte ich viele und aufgefallen ist mir die (eben genannte) geringe Auflösung, als auch Bildwiederholungsrate nicht dramatisch. Klar machen 144 fps in 4K einen Unterschied, aber wenn so eines eine 1 wäre, hätte das Switch-Display eine 3+ verdient. Die eben genannten Faktoren sind nunmal verkraftbar, allerdings gibt es da auch noch den schlechten schwarzwert und die schlecht angepasste Helligkeit, was am Ende nur zu jenem unguten Ergebnis führt. Dafür muss man aber auch den Preis im Hinterkopf behalten: 300€ reichen schon aus, um ein solches Gerät zu bekommen. Dann könnte man natürlich mit der Einstellung in den Test reingehen, dass die Switch nicht all zu viel leisten MUSS... oder?
Wenn schon, dann müsste ich über die Performance und den Akku schwärmen, ich bleibe da dann aber lieber etwas erwartungsvoller. Also:
Performance
In Spielen, so bei mir, gab es keinerlei Rückler oder sonstiges und wenn ich etwas im eigentlichen System machen möchte, geht das auch ganz smooth. Wenn es aber darum geht, Spiele zu ÖFFNEN oder "Kapitel" im Spiel zu wechseln, kann man sich teils fast schon auf eine ganze Minute Ladezeit gefasst machen, was wiederum nicht so rosig aussieht.
Akku
Wisst ihr noch? Ich habe oben geschrieben, dass so'n Akku bei solchen Geräten nur nicetohave ist. Bei diesem hier ist das auch so, nur habe ich diesen viel mehr gebraucht, als ich es erwartet hätte. In der Bahn, im Auto, Zuhause je zwei Stunden zocken sind Standart. Also alles zusammen! Der Akku ist echt gut, aufgeladen wird er mit
Richtig, USB-C!
Ihr seht es:
Ich habe ziemlich gemischte gefühle. Schlechte Verarbeitung, guter Akku, "niedriger" Preis, letztendlich große Spielauswahl... Wäre ich Nintendo, hätte ich viel mehr auf Detail-Liebe Wert gelegt, als hier. Vielleicht könnte man als Ausrede den Preis verwenden, aber die Switch wird nichtmal als Preis-Leistungs-Kracher beworben. Meiner Meinung nach nach ist diese Konsole etwas für Leute, die auch Mal unterwegs, "vernünftige" Spiele zocken wollen. Die Zielgruppe ist universell, ist aber, glaube ich, eher für 12 jährige am attraktivsten (UND DAS SAGE ICH AUS ERFAHRUNG). Eine eindeutige Kaufempfehlung kann ich aber leider nicht aussprechen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich nicht als "Gamer" oder Ähnliches bezeichnen würde und ich somit kein großes Interesse zeige. Jedoch habe ich viel Zeit damit verbracht, diesen Testbericht zu verfassen, so auch die Switch zu testen. Schnell fand ich aber ein, meiner Meinung nach, passendes Wort, das die Switch beschreibt: LANGWEILIG!
Das war es von meinem Standpunkt und hoffe, dass ich euch mit meinen Erfahrungen weiterhelfen konnte. Mich würde dieses Mal echt, echt interessieren, was ihr von der Switch haltet, gespalten war ja nicht nur meine Meinung...
Hoffentlich habt ihr noch einen angenehmen Resttag, bis zum nächsten Mal
Ciao!