hervorragende Leistung und Verarbeitung
Kamera auf höchstem Niveau
optischer 2 x Zoom
Position des Fingerabdruckscanners
Bixby weiterhin nicht auf Deutsch/ausgereift
Preis
Langes Warten, doch es hat sich gelohnt.
Fazit ist geschrieben, fertig!
Okay, ich mach noch ein bisschen weiter…
Die Historie
Das Samsung Galaxy Note8, wie habe ich darauf gewartet. Also eigentlich nicht im speziellen auf das Note8 an sich, sondern einfach auf den Nachfolger für das Samsung Galaxy Note 4, welches ich heute noch habe und leider den direkten Vorgänger zum aktuellen Note8 markiert. Übrigens ist laut Samsungs Marketing Standards richtig, dass man Note8 ohne Leerzeichen schreibt und Note 4 mit. Dafür gibt es bestimmt total wichtige Gründe, die ich aber nicht kenneWie kann das sein, fragt ihr mich, na gut, dann plaudere ich halt ausnahmsweise vor dem eigentlichen Testbericht noch ein wenig herum und erfülle euch mit Hintergrundwissen.
Das Note 5 wurde seinerzeit, für mich unverständlich, nicht in Europa auf den Markt gebracht. In Asien und Amerika war es zwar wie gewohnt erfolgreich, doch Samsung hat es bei uns nie nachgereicht.
Die Versionsnummer 6 hat Samsung dann im Folgejahr übersprungen um den Verzug in der Nummerierung gegenüber der Galaxy-S-Reihe auszugleichen. Es sollte auf die 5 also direkt die 7 folgen… doch das größte ”aber” in der Geschichte von Samsung mobile stand bevor.
Das Note 7 wurde kurz vor dem europäischen Start bereits durch die Nachrichten bekannt als das “explodierende Telefon” welches damit eine ganz traurige Berühmtheit erlangte. Ein Serienfehler in der Akku-Fertigung führte dazu, dass es mehrere Unfälle mit dem Note 7 gab. So verschwand es vom Markt, bevor es hierzulande wirklich verkauft wurde. Es gab zuerst eine Austauschserie, als allerdings auch hierbei explodierende Akkus auftauchten, wurde das Note 7 komplett eingestellt.
Und so wurde mit Spannung auf der nächste Note gewartet, wobei anfangs nicht klar war, ob Samsung aus PR Gründen nicht den ganzen Markennamen fallen lässt. Wie wir inzwischen wissen, hat man sich dazu entschieden alles beim Alten zu lassen und sich vorgenommen mit einem spitzen Gerät zurück zu kehren. Und dies ist wahrhaftig gelungen, wie ich im weiteren Verlauf darstellen möchte.
Design und Verarbeitung
Grundsätzlich ist sich Samsung beim Design treu geblieben, gemessen an dem was wir vom Galaxy S8 kennen. Wir haben also die kompletten Glasscheiben vorne wie hinten und dazu das inzwischen als Markenzeichen etablierte Edge-Design. Manche hassen es, ich liebe es. Sowohl optisch als auch vom Gefühl in der Hand bin ich rundherum glücklich damit. Ein eigentlich doch recht großes Gerät wie das Note8 wirkt dadurch handlicher und lässt sich auch sehr gut anfassen. Probleme mit versehentlichen Touch Eingaben am Rand oder Schwierigkeiten beim Festhalten sind mir nie untergekommen.Die Einfassung auf der Rückseite rund um die Kamera wurde optisch etwas anders gelöst als beim S8, aber hier mussten nun auch erstmals zwei Kameras eingefasst werden.
Leider ist es bei der furchtbaren Position des Fingerabdruck Sensors geblieben. Diesen neben die Kamera zu setzen ist grundsätzlich nicht clever, da man oft auf die Linsen fasst. Zudem liegt er generell viel zu hoch und dann auch noch seitlich versetzt, so dass er für Links oder Rechtshänder unterschiedlich gut erreichbar ist. Man könnte schon denken, Samsung wollte diesen Makel klar herausstellen, damit sich alle einig sind was sie am meisten an den aktuellen Geräten hassen sollen.
Spannend wird es beim Note8 an der Unterseite. Hier findet ihr den allseits beliebten 3,5mm Kopfhöreranschluss, einen USB-C Ladeport sowie den S-Pen. Ich hatte oben bereits das Dilemma mit den Note Versionen erläutert, daher ist es schwierig nun zu definieren was “neu” ist, aber falls jemand tatsächlich als letztes das Note 4 gesehen hat, sei kurz der S-Pen Mechanismus vorgestellt. Dieser hat inzwischen am Ende einen “Drücker” wie ein Kugelschreiber. Hiermit lässt sich durch leichten Druck auf die S Pen Fläche der Stift aus dem Gehäuse holen. Dies ist viel besser als die die alte Lösung mit einer überstehenden Kante. Vor Allem für alle, die den S-Pen selten oder gar nicht nutzen, verschwindet er so einfach im Gerät und wird euch nie stören.
Alles in allem ist das Note8 seinem durchaus hohen Preis entsprechend gut verarbeitet, ich kann hier nichts bemängeln, was mich gestört hätte. Ob man nun die Materialauswahl und das Design mag, bleibt natürlich subjektiv.
Hardware allgemein
http://www.samsung.com/de/smartphones/galaxy-note8/spec-plus/Wie man es vom aktuellen Samsung Flaggschiff erwartet, wird durch die Bank weg highend Hardware verbaut. Aktuellste Prozessoren, 6 GB RAM, 64 GB Speicher (für den Kunden nutzbar ca. 50 GB) und ein 6,3” OLED mit einer Auflösung von 2960 x 1440 Pixeln welches nur beste Noten in allen Tests abgeräumt hat. Um Energie zu sparen, kann man die Auflösung auch bei Bedarf runter drehen. Nach meinen Erfahrungen ist FHD+ hierbei völlig ausreichend und man kann sich WQHD+ aufsparen, falls man eine VR Brille nutzen möchte. Mit an Bord ist, wie auch schon beim S8, BT 5.0. Dieser Standard ist aktuell noch nicht verbreitet, aber wer das Gerät zwei Jahre oder mehr nutzen möchte, der wird es vielleicht noch brauchen können.
Der Akku ist mit 3300 mAh wohl dann die eine Sache, die in der Hardware Zusammenfassung nicht so ganz “top of the line” ist. Hier hatte bereits das Galaxy S8+ einen leicht größeren Akku. Klar, irgendwo muss der S-Pen bleiben und blockiert Platz innerhalb des Gehäuses. Die Laufzeit war nach meinem rein subjektiven Empfinden weniger stark als bei anderen Geräten die ich in letzter Zeit getestet habe. Es ist nicht schlecht, aber man sollte sich beim Note8 nicht auf die alte Argumentation verlassen, dass größere Geräte immer automatisch den längeren Atem haben.
Kameras
Die Hauptkameras sind zwei 12 Megapixel Kameras mit verschiedenen Blenden (F1.7, F2.4) wobei eine Kamera als Weitwinkel fungiert und die andere als Teleobjektiv. Bei Teleobjektiv bitte nicht zu viel hineininterpretieren, es handelt sich um optischen 2x Zoom. Damit sind keine Wunder zu erwarten, ich habe diese Funktion allerdings wirklich sehr häufig benutzt, da sie auch sehr praktisch direkt im Kamera Interface mit nur einem Klick erreichbar ist und man eben ein bisschen näher herankommt ohne die erheblichen Qualitätsverluste zu erleben, die man vom üblichen digitalen Zoom kennt.Beispiele zum Zoom
Für alle Fans vom bekannten dxo-mark, dass Samsung Galaxy S8 hat hier mit insgesamt 94 Punkten abgeschnitten, mit besonderer Stärke im Bereich Foto (100 Punkte vs. 84 Punkte im Segment Video).
https://www.dxomark.com/samsung-galaxy-note-8-best-smartphone-zoom/
dxo-mark ist umstritten und man fragt sich doch immer wieder ob hier nicht durch Kooperationen mit Herstellern gewisse Ergebnisse gekauft sind, allerdings sind nach meinen Erfahrungen die Tendenzen schon nicht von der Hand zu weisen. Soll heißen, dass Samsung Galaxy Note8 spielt bei den besten Kameras am Markt mit, keine Frage. Andere Geräte die ich getestet habe und die mich weit weniger begeistern konnten (Sony Xperia XZ Premium und Nokia8, stehen auch wesentlich schlechter im Ranking da).
Man sollte sich also nicht an ein oder zwei Punkten Unterschied in der Wertung hochziehen, aber die allgemeinen Tendenzen kann man meiner Meinung nach schon zur Kenntnis nehmen.
Testfoto aus dem Advent:
Als besonderes Feature hat Samsung mit dem Galaxy Note8, dem aktuellen Hype geschuldet, auch eine Funktion für Tiefenunschärfe bei Portraitaufnahmen eingebaut, genannt Live-Fokus. Hierbei kommen auch die beiden Kameras zum Einsatz, denn der Effekt wird durch die unterschiedlichen Brennweiten der beiden Linsen erzeugt. Die Stärke des Effektes lässt sich in der Kamera App regulieren. Meiner Erfahrung nach lassen sich schon gute Ergebnisse erzielen, es sind aber dann keine Schnappschüsse mehr sondern man sollte sich einen Moment Zeit lassen um ein nicht bewegendes Motiv fotografieren.
Beispiel mit gleichem Motiv und Live-Fokus unterschiedlich stark eingestellt.
Insgesamt kann die die Kamera definitiv überzeugen, ich verlinke ein paar Bilder in voller Qualität. Da der Testzeitraum hauptsächlich im Dezember lag, waren die Lichtbedingungen dank des Wetters eher dunkel. Es gibt in der Kamera App übrigens die Möglichkeit, dass Sucherbild auf den ganzen Bildschirm auszudehnen. Dies sieht innerhalb der Kamera App dann zwar sehr gut aus, man sollte aber bedenken, dass sich natürlich auch das Bild dadurch erheblich verändert. Entsprechende Rückschlüsse könnt ihr aus dem Screenshot mit den möglichen Qualitätsstufen ablesen. Zusätzlich habe ich euch noch die möglichen Video-Einstellungen angehängt, auch wenn ich zum Video leider nicht viel getestet habe.
S Pen
Das besondere Stück Hardware, dass das Note zu etwas besonderem macht. Ich persönlich habe auch alle anderen Geräte der Note Serie getestet und musste für mich immer wieder feststellen, dass ich den S-Pen nicht in meinen Alltag integriert bekomme.
Ich habe keinerlei Spaß daran handschriftliche Notizen auf dem Smartphone anzufertigen oder gar irgendwas zu malen. Wenn es dann mal eine kleine Markierung auf einem Screenshot oder ähnlichem sein soll, dann reicht eigentlich auch die Eingabe per Finger.
Dies ist aber natürlich nur meine Meinung und für manche Nutzer mag der S-Pen eine wahre Offenbarung sein. Ich möchte euch die möglichen Features daher nicht vorenthalten, auch wenn ich sie, wie gesagt, nicht groß genutzt habe.
- Notiz erstellen und Alle Notizen anzeigen
- Öffnet die entsprechende Notizen App mit umfangreichen Möglichkeiten handschriftliche und auch getippte Informationen abzuspeichern.
- Smart Select
- Diese Funktion erlaubt es z.B. Videos ein GIF auszuschneiden. Meiner Meinung nach sollte der Nutzerkreis recht überschaubar sein.
- Screenshot-Notiz
- Hier wird ein Screenshot erstellt, auf Wunsch auch ein extra langer Screenshot um mehr aufzunehmen als tatsächlich auf den Bildschirm passt. Zusätzlich können entsprechende Notizen ergänzt werden und bei z.B. einer Website wird automatisch der Link mit abgespeichert.
- Live-Nachricht
- Lustige Spielerei bei der aus eurer Zeichnung direkt ein GIF wird. Ist ganz nett, habe ich selbst auch genutzt um eine digitale Weihnachtskarte zu erstellen. Aber auch diese Funktion wird wohl für niemanden ein Kaufargument sein.
- Übersetzen
- Man markiert Text mit dem Stift und bekommt in einem Popup die Übersetzung.
- Screen-Off-Memo
- Vielleicht die spannendste Funktion. Wenn das Note8 im Standby ist und man den Stift zieht kann man direkt auf dem Display beginnen Notizen zu machen. Sobald man den Stift wieder wegsteckt und das Gerät sperrt wird die Notiz automatisch gespeichert.
Software
Zum Testzeitpunkt lief Android 7.1.1 auf meinem Note8, wobei es schon erste Screenshots im Internet gab, auf denen man Android Oreo 8.0 sehen konnte. Da parallel ein Betatest auf dem Samsung Galaxy S8 läuft, sollte der Release nicht lange auf sich warten lassen.Samsung hat allerdings generell eine eindeutig geänderte Oberfläche im Einsatz und daher sind die Features welche in Googles Android Version enthalten sind, nicht zwingend auf Samsung zu übertragen
Obwohl ich ein großer Fan von Googles Android bin muss ich sagen, hat Samsung viele gute Änderungen an Board, mit den ich gut leben kann. Alleine die Möglichkeiten die Anzahl der Symbole in den Schnelleinstellungen zu verändern und zu entscheiden ob der Helligkeitsregler oben oder unten angezeigt wird, sind sehr praktisch.
Für mich persönlich ganz toll, denn es erspart mir die Installation einer weiteren App, ist die Option den Lautstärkeregler mit der Medienwiedergabe zu koppeln. Dies macht für mich viel mehr Sinn, da ich so vor dem Starten eines Mediums direkt kontrollieren kann, ob die Tonwiedergabe auf der gewünschten Lautstärke steht, meistens auf aus.
Ich werfe auf den meisten Geräten auch recht schnell den vorinstallierten Launcher raus und ersetze Ihn durch den Action Launcher. Samsung hat es aber geschafft, ein paar kleine aber wichtige Optionen einzubauen, die mir diesen Schritt ersparen konnte. Man kann rudimentär das Icon-Grid anpassen und zwei wichtigen Gesten aktivieren:
- Nach unten Wischen - öffnet Benachrichtigungen
- nach oben Wischen - öffnet App-Drawer
Wer sich daran einmal gewöhnt hat will nie wieder ohne diese Gesten sein. Vor Allem die erste macht die Handhabung eines großen Gerätes wesentlich angenehmer.
Seiten-Paneele bzw. Edge-Panel
Gemeint sind besondere Funktionen, die man an seinem Samsung Galaxy Note8 dank des Edge Designs ausführen kann. Dies gilt natürlich so oder so ähnlich auch für andere Samsung Geräte mit der Edge.Man kann zusätzliche Infos am Rande herein wischen, den Rand als Benachrichtigungslicht nutzen wenn das Gerät mit dem Display nach unten auf dem Tisch liegt oder auf dem Rand die Uhrzeit einblenden lassen. Auch hier gilt leider, dass ich nicht davon interessant finde und die Optionen dazu direkt alle deaktiviere.
Bixby
In meinem S8 Bericht habe ich kein gutes Haar an Bixby gelassen und nun, ca. 10 Monate später, finde ich es immer noch wenig überzeugend. Eine deutsche Version wurde immer noch nicht herausgebracht und generell habe ich kein Interesse daran einen Assistenten zu verwenden, der nur auf Samsung fixiert ist. Gott sei Dank kann man trotzdem den Google Assistent verwenden. Leider lässt sich Bixby nicht vollständig deaktivieren und man muss sich doch regelmäßig davon belästigen lassen, schade.Fazit
Eines der besten Smartphones am Markt zu einem der höchsten Preise. So kurz kann man es wohl auf den Punkt bringen. Es ist meiner Meinung nach auch gerechtfertigt, dass es ein hochpreisiges Gerät ist, wie hoch ihr mit eurem Budget mitgehen wollt, ist natürlich ein ganz anderes Thema.Die generelle Performance und die Verarbeitung sind top, die Kamera ist ebenso auf höchstem Niveau. Ob ihr Samsungs Ansatz in der Software mögt, ist natürlich Geschmackssache. Der Fingerabdrucksensor ist für mich unbenutzbar positioniert, dies kann aber durch andere Entsperrmethoden kompensiert bleiben.
Es bleibt also beim Daumen nach oben für das Samsung Galaxy Note8 und ich werde es wohl vermissen bis ich ein Samsung Galaxy S9 testen darf