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Mein erster Eindruck von der Samsung Gear VR

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  • Macht durch das Hartplastik im ersten Moment einen nicht so hochwertigen Eindruck
  • Sehr gute App Auswahl durch den Oculus Store
  • Für Brillenträger geeignet
  • Lässt sich auch längere Zeit angenehm tragen
  • Die Gear VR (SM-R323) lässt sich nur mit Samsung Smartphones mit Micro-USB betreiben (z.B. S6 und S7 + jeweils die edge und Plus Varianten. Nicht jedoch mit dem aktuellen Galaxy S8)



Meine Erfahrungen

Mein erster Kontakt mit Virtueller Realität war mit der Google Cardboard: Ich war beeindruckt wie ich aus einfachster Pappe, zwei guten Linsen und meinem Smartphone z.B. in virtuelle Tiefsee-Unterwasserwelten mit Haien und 360° Videos aus fremden Städten entdecken konnte. Deutlich mehr Komfort bieten die Brillen von Google Daydream und die hier getestete Samsung Gear VR. Diese passen sich deutlich besser der Kopfform an und stören auch nach längerer Zeit nicht im Gesicht.



Einrichtung

Die Einrichtung ist sehr einfach und selbsterklärend: Man nehme die vordere, meiner Meinung nach zu fragile, Plastikabdeckung ab, steckt ein Samsung Galaxy S7 in den Micro-USB Port und Handy und Brille verbinden sich dann automatisch. Das wird durch eine Vibration und einen Sound angezeigt. Dann kann ich die VR Brille direkt aufsetzen. Ich als Brillenträger habe die Samsung Gear VR über meine normale Brille aufgesetzt. Zwar bietet Erstere die Einstellung der Dioptrien-Zahl, jedoch lässt sich der Pupillenabstand nicht verändern. Das führte zu einem verwaschenen und nicht scharfem Bild. Mit meiner Sehbrille unter der Samsung Gear VR hatte ich ein sehr gutes Bild.



Beim ersten Anschließen musste ich mich zwangsweise mit meinen facebook Daten (der Hardware Partner von Samsung "Oculus" gehört zu facebook) anmelden. Für Datenschutz-Fanatiker wie mich ein No-Go! Es gibt keine Alternative sich z.B mit einer normalen E-Mail Adresse anzumelden. Es startet direkt ein Tutorial um ein Gefühl für die Bedienung zu bekommen. Die wichtigste Taste ist die Zurück-Taste. Sehr gut gelöst wie ich finde. Auch "blind", also wenn ich die Brille aufhatte, konnte ich diese Taste immer gut finden. Ähnlich wie bei Konsolen-Controllern gibt es ein Steuerkreuz zur Bedienung von Apps. Alles sehr easy und selbsterklärend.



Beeindruckt war ich von dem App Drawer. Diese Übersicht aller Apps und die Detailansicht einzelner Apps sind wirklich hochwertig entwickelt und dargestellt. Ein großer Unterschied zum Google Daydream Store. Samsung hat sich da mit Oculus wohl einen sehr guten Partner ausgesucht.



Auflösung

Die Gear VR nutzt den Bildschirm des eingehängten Smartphones. Trotz des sehr guten Displays des Galaxy S7 erkenne bei Verwendung der Brille einzelne Pixel. Ich weiß, dass dies dem geschuldet ist, dass die Display-Auflösung des Handys zweigeteilt wird, weil für jedes Auge ein einzelnes Bild angezeigt wird, dennoch wünsche ich mir für kommende Generationen, dass die Auflösungen deutlich steigen. Ich bin von aktuellen Smartphones verwöhnt und bin es gewohnt ein perfektes Bild angezeigt zu bekommen - ganz ohne Pixel! Das wünsche ich mir auch für die VR-Welt.



Anwendungen

Dreh- und Angelpunkt für den VR-Spaß sind Apps und Anwendungen. Oculus hat hier den Vorteil, dass sie bereits ein großer Player sind und daher eine große App-Vielfalt haben. Als facebook-Unternehmen ist das soziale Netzwerk (wen wundert es) natürlich auch angebunden. Auf dem Home-Screen sieht man, ähnlich wie im facebook Messenger, Freunde die aktuell online sind und mit denen ich telefonieren kann.



Apps die mir viel Freude bereitet haben kommen zum Beispiel von britischen Sender BBC. Dort habe ich im 360° Video Tiefsee-Taucher dabei beobachtet wie Haie auf dem Meeresgrund gefüttert werden! Auf YouTube gibt es ebenfalls unzählige Videos von Orten die ich sehr gerne bereisen möchte. Da habe ich mir mit der VR Brille bereits einen Eindruck verschafft. In einer Werbe-App eines deutschen Autobauer bin ich z.B. in einem e-Auto mitgefahren.

Leider konnte ich, mangels fehlendem Controller, nicht alle Spiele und Anwendungen verwenden. Die neuere Version der Gear VR, welche dann auch mit dem Galaxy S8 kompatibel ist, hat im Lieferumfang bereits eine Fernbedienung. Diese agiert als Zeiger, ähnlich wie bei der Nintendo Wii und erleichtert deutlich die Bedienung, weil ich nicht seitlich an der Brille Tasten betätigen muss.



Natürlich gibt es auch Bezahl-Content. Wer Spaß an Minecraft hat, kann sich zum Beispiel auch die VR Version kaufen und dann Minecraft spielen. Kostenfreien und gute Inhalte gibt es eher weniger. Von daher würde ich die VR Brille mit Gaming-Konsolen, bei denen ich für gute Spiele Geld ausgeben muss, vergleichen. 



Eigene Inhalte

Im Test-Bundle wollte ich ebenfalls die Parrot AR 2.0 Drone in Verbindung mit der VR Brille testen. Jedoch kam diese defekt bei mir an, weshalb ich keine eigenen Inhalte drehen konnte. Langfristig denke ich, dass der Trend vom Konsumieren von 360° Videos hin zum Produzieren von z.B. eigenen Urlaubserinnerungen geht. Wahrscheinlich wird dies die Verbreitung von VR Brillen zukünftig deutlich fördern.



Fazit

Während des Test habe ich mir Frage gestellt ob eine VR Brille heute schon einen wirklichen Zusatznutzen bringt. Es ist tatsächlich beeindruckend beispielsweise auf dem Sofa sitzend durch Kubas Hauptstadt Havanna zu fahren und sich die schöne Altstadt anzusehen. Andererseits gibt es meiner Meinung nach auch sinnfreie Apps wie die von Netflix: Ich sitze in einem (sehr großen) virtuellen Wohnzimmer und starre auf eine eindimensionale Leinwand auf der ich das normale Netflix Programm sehen kann. Ich finde, dass App Entwickeler eben auch 360° Content produzieren müssen. - Genau das ist der Knackpunkt. Meiner Meinung nach fehlt es derzeit an "Killer-Anwendungen" welche den Kauf einer VR Brille unbedingt rechtfertigen.



Ohne Frage, die Samsung Gear VR ist ein gutes Gerät. Ich finde die (Plastik-) Hardware zwar nicht so hochwertig, Software-seitig spielt diese jedoch in einer sehr hohen Liga. Ich würde die Samsung VR für Geeks empfehlen die Spaß am ausprobieren haben selbst die VR Welt entdecken wollen. Für den breiten Massenmarkt fehlen meiner Meinung nach bisher weitere (gute) Anwendungen.



Hi @escfan2016



cooler Testbericht ☺️, da hast du alles relevante super zusammengefasst. Die Gear VR klingt wie ein gutes Gerät, der einen Einstieg in die "Virtual Reality" sucht. 



Meine Entschuldigung nochmal wegen der Drohne, schade, dass das nicht geklappt hat. Ich freue mich aber auf deinen nächsten Testbericht. 



LG, Nico




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