tl;dr:
Trotz weitesgehend optimaler Bedingungen ist die Leistung des HomeSpot mangelhaft. Könnte es sich um ein defektes Gerät handeln oder ist es einfach ein absolut minderwertiges Gerät?
Oder habt ihr noch andere Tipps & Ideen?
Die ganze Geschichte:
Coronabedingt halte ich mich seit geraumer Zeit in ländlichen Gefilden auf, mochte dort aber nicht auf eine vernünftige Internetanbindung verzichten. Daher besorgte ich mir zunächst einen flexiblen LTE-Tarif eines Drittanbieters im o2/Telefonica-Netz und einen TP-Link Archer MR600.
Das Experiment verlief sehr positiv – wenig überraschend, denn der nächste LTE-Mast von o2 ist brandneu, 30 Meter hoch, nur knapp 400m entfernt und auf Wunsch auch mit einer wunderschön ungehinderten Sichtverbindung. Obwohl der Router nur innen, an der vom Mast abgewandten Seite des Hauses im Fenster stand, war die Verbindung immer stabil um die 50 Mbit/s, 300GB Traffic/Monat purzelten ganz fluffig aus der Leitung, selbst der Ping war für LTE top (um die 30ms).
Deswegen beschloss ich, dass eine LTE-Verbindung den lächerlich langsamen ADSL-Anschluss (2,3 Mbit/s Sync zur Gegenstelle) hier in Zukunft komplett ersetzen sollte. Pünktlich zum Wochenende trafen hier eine SIM-Kate mit o2 DataSpot unlimited Tarif und ein brandneuer o2 HomeSpot hier an.
Da der HomeSpot in den Tests, die ich überflogen hatte, im Punkto LTE-Modem durchweg gut Abschnitt, war ich über das IMEI-Fencing, weswegen ich die SIM-Karte nicht mit dem vorhandenen Archer MR600 nutzen kann, zunächst nur mäßig verärgert.
Leider musste ich aber schon beim ersten Test (indoor, ohne Zusatzantennen, am Standort des alten LTE-Routers) feststellen, dass die Verbindungsqualität wirklich wesentlich schlechter war – die Geschwindigkeit pendelte nur noch zwischen 6 - 20 Mbit/s. Eigentlich wollte ich die Performance ja verbessern und nicht andersherum. Deswegen experimentierte ich heute den ganzen Nachmittag herum um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Erstmal packte ich die SIM-Karte meines o2 Free Vertrags in den TP-Link Router, damit ich alle carrierbedingten Unterschiede ausschließen konnte, dann verglich ich folgende Situationen:
- HomeBox mit internen Antennen im Arbeitszimmer
- HomeBox mit internen Antennen auf dem Dachboden
- HomeBox mit internen Antennen auf dem Schornstein mit direkter Sicht auf den Mast
- HomeBox mit den kleinen externen Schraubantennen des TP-Link Archers (wahrscheinlich so +2/3 dbi) im Arbeitszimmer
- HomeBox mit den Antennen des TP-Link auf dem Schornstein mit unterschiedlichster Ausrichtung und Winkel zwischen den Antennen
- HomeBox mit externen Wittenberg LAT2000 Duo Antennen (2x +9dbi) 1,5 Meter über dem Dach mit Ausrichtung jeweils auf die drei nächsten Masten und 5 Meter lowloss Kabel zur Box
Und keine dieser Messungen konnte auch nur ansatzweise mit dem TP-Link mithalten.
Selbst mit abgeschraubten Antennen (!!) performt der Archer beim Speedtest doppelt so schnell wie die Homebox mit den großen LOG-Antennen. Mit dem Wittenberg-Set kriegt der TP-Link knapp 100Mbit hin.
Ich habe die Homebox zwischen den meisten Messungen komplett neugestartet, zumindest aber die Verbndung einmal getrennt, eine Minute gewartet und mich wieder eingewählt.
Und ja, ich habe auch dran gedacht im Menü auf externe Antenne zu stellen ;)
Die Firmwareaktualisierung bescheinigte mir heute auch, dass ich die aktuellste Version verwende (nicht die Fehlerhafte aus den letzten Tagen).
Kann es sein, dass dies ein bedauerlicher Einzelfall ist und ich ein defektes Gerät bekommen habe? Oder ist die Plastiktonne wirklich für die Tonne?
Woran könnte es denn sonst liegen?
Anbei noch ein paar Screenshots zur Verbindungsqualität :
Viele Grüße & vielen Dank im Voraus
apropox