Das Sony Xperia Z3 Compact, welches ich dank o2 testen dürfte, kam im der Farbe Meergrün daher. Eine sehr auffällige Aufmachung die ich wohl niemals erworben hätte, aber eigentlich doch eine nette Abwechslung in die Flut der vielen weißen und schwarzen Handys bringt.
Die technischen Daten und entsprechende Bilder in allen Farben gibt es direkt bei Sony
http://www.sonymobile.com/de/products/phones/xperia-z3-compact
Ich bei weitem nicht der erster Tester dieses Gerätes gewesen und inzwischen ist sogar schon der dedizierte Nachfolger erhältlich, namentlich das Z5 Compact. Vielleicht ist aber gerade deshalb für den einen oder anderen Leser interessant zu erfahren ob die Z3 Generation noch den heutigen Anforderungen genügen kann. Immerhin ließe sich hier bei der Anschaffung gegenüber dem aktuellsten Modell Geld sparen.
In meinem Testzeitraum lief das Gerät mit Andorid 5.1.1, ein Update auf Android 6 ist angekündigt, wurde bisher aber noch nicht ausgeliefert.
Im Folgenden Beschäftige ich mich ausschließlich mit dem Smartphone an sich. Die Verpackung und das Zubehör waren nach den vorhergehenden Testläufen nicht mehr in einem Zustand, den ich mit in die Bewertung einfließen lassen möchte.
Design, Verarbeitung und Handling
Mit Einführung des Sony Xperia Z im Jahre 2013 hat Sony eine Designlinie eingeführt, die bis heute Bestand hat. Trotz kleiner Änderungen zwischen den Modellen ist die Xperia Z Familie immer gut zu erkennen und gefällt mir persönlich generell sehr gut. Das Design wirkt zwar etwas kantig, das Gerät liegt aber angenehm in der Hand. Hier kommt einem der kleine Formfaktor natürlich entgegen.
Viele Leute wissen die komplett glatte Rückseite ohne Erhebungen für Lautsprecher oder Kamera sehr zu schätzen. Aufgrund der glatten Rückseite kommt es aber auch zu dem Effekt des Luftgleitens, wenn man das Handy auf eine ebenso glatte Oberfläche liegt. Es wandert dann einfach wie von Zauberhand umher, da sich zwischen den zwei glatten Oberfläche eine dünne Luftschicht bildet. Dies ist kein Problem, man sollte sein Gerät nur nicht unbedingt zu nah an einer Kante platzieren.
Die verwendeten Materialien ziehen einerseits Fingerabdrücke extrem an und zudem war die Rückseite meines Gerätes bereits zu Beginn des Tests schon von kleinen Kratzern überzogen. Da das Gerät bereits durch viele Hände ging, mag es daran liegen. Ansonsten ist es nichts was mich stört, da ein Smartphone ein Gebrauchsgegenstand ist, aber ebenso weiß ich darum wie viele Leute es wahnsinnig stören wird ihr +400€ Spielzeug nach vielleicht drei Monaten so zu sehen.
Das Design wird meiner Meinung nach sehr gestört durch den starken Einschnitt an der Seite für die Dockingstation, welcher einfach zu tief in das Gerät eingreift. Dieser Effekt wird bei einem bunten Gerät nochmals verstärkt, da der Dockinganschluss neben den Metallkontakten in schwarz gefärbt ist.
Als großer Fortschritt im Wasserdichten Gehäuse design von Sony sei angemerkt, dass inzwischen der Kopfhöreranschluss nicht mehr hinter einer Klappe verborgen ist und somit direkt zugänglich ist. Für jeden der täglich Kopfhörer anschließt ist dies eine wahre Freude. Für das einlegen der Nano Sim, Mirco SD Karte oder den Zugang zum Mirco USB Port sind allerdings weiter die besagten Klappen zu öffnen. Dies ist problemlos und einfach möglich, trotzdem ein wenig nervig. Würde ich ein solches Gerät langfristig mein eigen nennen, wäre die Investition in die Dockingstation wohl unvermeidlich.
Die Anordnung der Tasten hat mir nicht zugesagt, bzw. ich konnte mich innerhalb der dreiwöchigen Nutzung nicht so recht daran gewöhnen. Für meinen Geschmack sitzt die Lautstärkewippe zu weit unten, so dass ich diese blind nicht direkt griffbereit hatte. Der extra Kameraauslöser ist zwar an sich sehr zu begrüßen, jedoch sitzt er so nach am Rand, dass er oftmals durch meinen Handballen auch versehentlich gedrückt wurde. Das würde man zwar mit der Zeit sicherlich noch besser lernen, aber es ist mir erst mal als störend begegnet.
Display
Sony wirbt mit einem “4,6″ (11,7 cm) großem 720 x 1280 TRILUMINOS for mobile Live Color-LED Dispay”. Ich zähle eigentlich ganz klar zu der Fraktion, die einfach immer mehr Pixel sehen wollen und für die das Display immer der erste Anhaltspunkt ist um ein Smartphone überhaupt zu bewerten. Ich konnte mich hier selbst davon überzeugen, dass Sonys 720p Display auf einer Größe von 4,6” definitiv komplett scharf ist und meinen eigentlich QHD verwöhnten Augen hier nichts negatives aufgefallen ist.
Ob die Helligkeit im Sommer auch ausreichend ist, konnte ich jetzt nicht beurteilen, da es der Testzeitraum nicht hergab. Ansonsten waren die Ergebnisse durchweg zufriedenstellend und dank den immer zu erreichenden Quicksettings in der Statusbar konnte die Helligkeit problemlos nachgeregelt werden, wenn die Automatik mal danebengegriffen hat.
Software und Performance
Sony setzt unter Android Lollipop bereits auf nur wenige Anpassungen gegenüber dem reinen Google Android, was mir gefällt. Besonders positiv fällt dabei auf, dass sich die meisten vorinstallierten Anwendungen kurz und schmerzlos wieder entfernen lassen. Trotzdem wird hier teilweise noch eine wahre Flut von zusätzlichen Funktionen über den User geschüttet, die wohl vielfach nicht benötigt wird. Gerade im Bereich der Kamera fand ich dies auffällig. Hier wäre vielleicht doch weniger mehr gewesen. Dazu folgt aber gleich ein eigener Absatz.
Die Sony Xperia Compact Reihe glänzt dadurch, dass aktuelle Prozessoren in kleine Geräte wandern. Dies zeigt sich auch beim Z3 Compact wieder einmal und somit gibt es keinerlei Kritik an der gelieferten Performance. Das Arbeiten unter Android mit reichlich Multitasking lief sauber und ohne störende Ladezeiten. Auch beim Spielen machte das Gerät keine Zicken, auch wenn es trotz winterlicher Temperaturen deutlich warm wurde. Hier fehlt wohl einfach noch ein wenig Platz für die Abwärme.
Der Akku, welcher sich ansonsten Problemlos durch den Tag biss, ging beim Spielen rasant in die Knie. Dies ist nicht unüblich bei Android, jedoch haben größere Geräte hier oft einfach noch ein wenig mehr Puffer in der Hinterhand um danach ein längeres Standby zu ermöglichen.
Hier setzt Sony weiterhin auf den Stamina-Modus, welcher bei ausgeschaltetem Display alle nicht dringend benötigten Apps vom Internet trennt und somit unnötige Aktivitäten eindämmt. In der Praxis eine gute Funktion, mit der man seine Standby-zeit definitiv verlängern kann. Zu beachten ist aber, dass diese Technik natürlich nur hilft, solange man sein Display nicht eingeschaltet hat. Wer also ständig an seinem gerät hängt, hat davon nichts.
Kamera
20,7 Megapixel schickt Sony ins Rennen und will hiermit natürlich dick auftragen, denn viele Megapixel hören sich ja bekanntlich immer gut an. Wie wir gleich lesen werden, ist das auch leider teilweise Bauernfängerei. Bei Sony ist allerdings nicht zu erwarten, dass es hier nur Schall und Rauch gibt, denn immerhin baut Sony auch die Kameras für viele weitere andere Hersteller und hat somit in der Industrie wirklich einen großen Namen.
Ich habe mich hauptsächlich auf Schnappschüsse in dem so genannten “überlegenen Automatikmodus” konzentriert, denn dies ist wohl die Funktion, die die meisten von uns nutzen werden. Mir geht es meistens so, dass ich meine Tochter oder ähnliche Motive mal eben schnell einfangen will, da ist keine Zeit für langes Suchen in irgendwelchen Einstellungen. Im Automatikmodus hat man aber automatisch nur noch 8,3 MP zur Verfügung.
Das gleiche gilt für viele andere Modi die Sony dazu gepackt hat. Stellt man diese ein, wird die Auflösung herunter geregelt, bzw. man kann sie teilweise nicht anwählen, solange die Auflösung zu hoch eingestellt ist. Das nutzen von HDR oder manuellem Fokus ist möglich, man muss nur hier eventuell jedes Mal die Qualität der Bilder rauf oder runter regeln.
Das ganze Erlebnis der Kamera App bietet einerseits einige Einstellungen, diese schließen sich allerdings wiederum gegenseitig aus und hier blickt man manchmal nicht auf Anhieb durch.
Die von mir geschossenen Fotos waren bei guten Lichtverhältnissen sehr ordentlich und im dunklen auch noch ok. Besondere Begeisterung ist allerdings keine aufgekommen, vielleicht hat man da inzwischen in der Top-Liga (S6/G4/Z5) doch schon wieder mehr gesehen.
Im Video Bereich bietet das Sony Xperia Z3 Compact auch 4k Aufnahmen an. Dies ist allerdings nur möglich, solange man mehr als 20% Akku Ladung übrig hat. Die Akkuladung verschwindet in diesem Modus auch wie im Fluge und das Gerät wird wirklich heiß. Es kann sogar zur Abschaltung der Aufnahme führen, hier wurde das Video in meinem Test immerhin trotzdem noch gespeichert. Übrigens solltet ihr mit ca. 400MB Speicherbedarf pro Minute rechnen.
Fazit
Der Formfaktor ist einfach nichts meiner, da gibt es wohl nicht viel herum zu reden. Ich bin jetzt glücklich zurück zu einem Smartphone mit 5,7” Display und freue mich darauf demnächst noch mal ein Sony Smartphone im Bereich 5 - 5,5” Zoll zu testen um zu überprüfen, ob das wohl besser zu mir passt. Trotzdem ist es allen in allem ein tolles Gerät und wohl die einzige Serie die alle Hersteller momentan anbieten, in der Top Hardware auf ein Display unter 5” treffen.
Die technische Angaben zur Kamera und die darauf folgende Umsetzung sind meiner Meinung nach nicht gelungen. Viele Hersteller schummeln hier gewaltig was die Auflösung im 4:3 und 16:9 Verhältnis angeht, Sony haut aber dann auch noch die Hälfte der Funktionen raus, das ist schon sehr ärgerlich. Wer rechnet schon bei 20 MP Aufdruck mit einem Automatikmodus der nur bis 8MP geht. 4k Video ist auch an Board, aber nicht wirklich nutzbar wie ich finde. Das könnte auch mal einen Käufer vom Wiederholungskauf nach zwei Jahren abhalten.
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