Fitnessringe: Zukunftsmusik oder nützliches Gadget?
Fitnessringe – sind sie nur ein Trend oder bereits heute nützliche Helfer, die man gut nutzen kann? Diese Frage möchte ich gemeinsam mit dir anhand des Blaupunktrings klären. Fitnessringe gibt es mittlerweile viele, doch oft bewegen sich diese in einem Preisbereich von 300 und 350 € (oder mehr).
Mein ausführliches Video zum Blaupunkt- Ring findest Du hier: https://youtu.be/aqGNoySzR7w
Hier ist der Blaupunktring eine echte Alternative, weil er in einem Preissegment unter 200 € liegt und keine Abopflicht mitbringt, wie manch andere Modelle. Preislich ist der Blaupunkt- Ring also ein interessantes Produkt. Aber kann er auch in puncto Leistung überzeugen und mit Produkten mithalten, die weit über 350 € kosten? Wie ist die Software und wie stabil ist der Ring? All das versuche ich hier im Detail zu klären.
Der Blaupunktring ist in drei verschiedenen Farben erhältlich: Titan, Schwarz, Silber und Gold.
Titan steht dabei für Stabilität, denn der Ring ist außen aus Titan gefertigt. Mein schwarzer Ring ist leicht matt, was ihm ein elegantes Aussehen verleiht. Ein großer Pluspunkt beim Blaupunkt- Ring ist sein geringes Gewicht –
gerade mal 2,2 bzw. 2,9 g bringt der Ring auf die Waage.
Die Gewichtsunterschiede kommen durch die Größe und das zusätzlich verwendete Material zustande.
Trotzdem ist dieses Gewicht sehr niedrig und wie ich finde auch ein wichtiger Wert, da ein Fitnessring so unauffällig wie möglich sein sollte. Auch in puncto Dicke ist der Blaupunkt- Ring mit nur 2,5mm eines der schlankeren Modelle.
Ich habe den Ring über sechs Wochen lang getragen und getestet. Bis auf leichtere Gebrauchsspuren auf der Unterseite sieht der Ring auf der Oberseite noch neuwertig aus.
Für genaue Messwerte empfiehlt der Hersteller Blaupunkt das Tragen des Rings am Zeigefinger. Natürlich ist der Zeigefinger stärker beansprucht als zum Beispiel der Ringfinger, daher ist die Wahl von Titan keine schlechte Idee.
Es ist sehr gewöhnungsbedürftig, einen Ring am Zeigefinger zu tragen.
Aus diesem Grund bietet Blaupunkt vorab für 10 € ein Set an, mit dem du deine perfekte Ringgröße feststellen kannst (diese 10 € werden beim Kauf des Blaupunktrings erstattet). Das Set solltest du nicht nur kurz am Finger tragen, sondern einige Tage bzw. Nächte damit testen. In meinen Augen ist es eine nicht kleine Umgewöhnung, einen Ring am Zeigefinger zu tragen. Das solltest du unbedingt vor dem Kauf testen.
Natürlich kann der Ring auch am Mittel- bzw. Ringfinger getragen werden, doch da muss man eventuell Abstriche bei der Genauigkeit der Messung machen. Außerdem ist ein solcher smarter Ring in der Regel etwas dicker als normale Ringe, so dass es an Fingern wie dem Ring- bzw. Mittelfinger unangenehm werden kann, wenn man die Hände schüttelt und Druck auf die Finger bzw. Hand ausgeübt wird. Solche Probleme hast du nicht, wenn du den Ring am Zeigefinger trägst. Kleiner Fun Fact am Rande: Solltest du dich irgendwann doch gegen den Zeigefinger entscheiden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Ring auch auf deinem Mittelfinger passt, da Zeige- und Mittelfinger in der Regel dieselbe Ringgröße haben.
Kommen wir zur Nutzung des Rings. Das Schöne ist, dass du bei einem solchen smarten Ring eigentlich nichts weiter beachten musst. 24/7 werden alle deine Werte getrackt. Zu diesen Werten gehören neben dem Puls auch die Erfassung des Blutsauerstoffgehaltes, der Hauttemperatur und Schritte.
Deine Aktivitäten werden komplett erfasst und übersichtlich in der Blaupunkt- Ring App für Android oder IOS dargestellt.
Natürlich ist auch das Schlaftracking ein wirklich wichtiges und großes Thema bei einem Smartring. Eine Smartwatch kann im Schlaf doch sehr hinderlich sein, je nachdem wie groß sie ist. Einen Ring spürst du im Optimalfall auch im Schlaf überhaupt nicht.
Daher wäre meine Empfehlung für Personen, die ihren Schlaf erfassen möchten, ein smarter Ring – die absolut beste Wahl. Ein weiterer guter Nebeneffekt ist die extrem lange Akkulaufzeit im Vergleich zu einer Smartwatch.
Während Smartwatches wie die Pixel Watch 2
oder die Galaxy Watch
mit ein bzw. maximal zwei Tagen Akkulaufzeit daherkommen, kann der Blaupunktring, je nach Größe und dem entsprechend unterschiedlich verbauten Akku, eine Akkulaufzeit von 5 bis 7 Tagen gewährleisten. Das schafft keine Google Wear SmartWatch.
Doch wie genau sind die Schlafwerte, die der Blaupunkt-Ring erfasst?
In meinem direkten Vergleich des Schlaftrackings zeigen der Blaupunkt Ring und der Referenzring, der „Ultra Human Ring Air“, nur minimale Abweichungen in der Schlafdauer von gerade einmal einer Minute.
Interessanter sind jedoch die Unterschiede in der Verteilung der Schlafphasen. Während der Blaupunkt Ring eine ausgewogenere Verteilung mit 1 Stunde und 28 Minuten Tiefschlaf, 3 Stunden und 46 Minuten leichtem Schlaf und 2 Stunden und 5 Minuten REM-Schlaf aufweist, zeigt der Ultra Human Ring Air (Test bei o2 findest Du hier)
lediglich 53 Minuten Tiefschlaf und REM-Schlaf, dafür aber 5 Stunden und 4 Minuten leichten Schlaf.
Auch bei der durchschnittlichen Herzfrequenz während des Schlafs gibt es Unterschiede: Der Blaupunkt Ring misst 61 BPM, während der Ultra Human Ring Air 55 BPM angibt. Beide Ringe messen den Blutsauerstoffgehalt mit nahezu identischen Werten von 100% bzw. 99%.
Welche Daten nun genauer sind, lässt sich schwer sagen. Beide Ringe liefern detaillierte Informationen über den Schlaf, die für eine Einschätzung der Schlafqualität nützlich sein können. Die unterschiedliche Verteilung der Schlafphasen könnte auf individuelle Unterschiede oder unterschiedliche Messmethoden zurückzuführen sein. Letztendlich hängt die Wahl des passenden Rings von den persönlichen Präferenzen und Prioritäten ab. Wer Wert auf eine detaillierte Aufschlüsselung der Schlafphasen legt, könnte mit dem Blaupunkt Ring besser bedient sein.
Im Bereich der Vitalwerte zeigen sich die Messungen des Blaupunkt Rings im direkten Vergleich zu einem Pulsoximeter erstaunlich präzise.
Sowohl bei der Herzfrequenz als auch beim Blutsauerstoffgehalt lieferte der Blaupunkt Ring in meinem Test nahezu identische Werte, wie du auch in meinem Video zum Blaupunkt Ring sehen weiter oben sehen kannst. Diese Übereinstimmung unterstreicht die Zuverlässigkeit des Rings bei der Erfassung wichtiger Gesundheitsdaten und macht ihn zu einem wertvollen Begleiter für alle, die ihre Vitalwerte im Blick behalten möchten.
Anhand der kontinuierlichen Messung von Vitalwerten wie Puls, Herzfrequenzvariabilität und Hauttemperatur kann der Blaupunkt Ring Abweichungen von deinen normalen Werten feststellen und dich frühzeitig auf mögliche gesundheitliche Veränderungen hinweisen. So kann er beispielsweise vor einem Infekt wie einer Grippe warnen, indem er einen Anstieg der Körpertemperatur oder Veränderungen im Herzrhythmus erkennt. Diese Funktion konnte ich während meines Testzeitraums selbst erfahren, als der Ring mich tatsächlich vor einer beginnenden Erkrankung warnte.
Aufgeladen wird der Smarte Ring über eine stylische Magnet-Halterung.
Ich finde das System sehr gelungen, es macht optisch was her und die Nutzung des Rings sehr einfach.
Auf der Innenseite des Rings siehst du eine rote LED beim Ladevorgang, die später grün wird, wenn der Ring voll ist. So kommt die Station komplett ohne LED-Display oder ähnliches aus.
In puncto Akku ist lobend zu erwähnen, dass der Blaupunkt-Ring in nur 45 Minuten von null auf 100% aufgeladen ist.
Das ist in der Kategorie smarter Ringe ein wirklich sehr guter und schneller Wert im Vergleich. Der von mir getestete “Ultrahuman Ring Air” beispielsweise benötigt ca. drei Stunden für eine komplette Ladung. Den Blaupunkt- Ring kann ich also kurz beim Duschen oder einem kurzen Frühstück so weit aufladen, dass er für ein bis zwei Tage hält. Top!
Wie bereits angesprochen, ist die App für den Ring sehr detailliert und einfach aufgebaut. Es ist kein Abomodell nötig, wie zum Beispiel beim fast doppelt so teuren “Oura Ring”, der 6,95 € im Monat kostet.
Neben dem Anschaffungspreis von 199.- € entstehen Dir also keine weiteren Kosten, was nicht zu vernachlässigen ist.
Natürlich kann ich mit dem Ring auch sportliche Aktivitäten erfassen. Verschiedene Sportarten und Trainings stehen mir im Menü der App zur Auswahl. Ein großer Vorteil ist, dass die Vitaldaten auch ohne Smartphone-Verbindung im Speicher des Rings hinterlegt und bei der nächsten Synchronisation mit der App abgeglichen werden. So kannst du problemlos deine sportlichen Aktivitäten auch ohne Smartphone aufzeichnen.
Was gefällt mir nicht so gut beim Blaupunkt- Ring?
Negativ aufgefallen ist mir die recht helle LED zur Erfassung der Vitaldaten des Rings. Beim Schlafen kann das wirklich sehr hell werden. Laut Blaupunkt gilt: Je heller, umso genauer ist die Messung.
Man muss sich da etwas dran gewöhnen.
Ebenfalls negativ ist die Info, dass der Ring- Akku bald leer ist. Diese erfolgt bei nur 5% Akkuleistung. Erfolgt das am Morgen und man hat das Ladegerät nicht dabei, kann es passieren, dass der Ring irgendwann mittags ausgeht und man ohne dasteht. Hier würde ich empfehlen, den Wert auf z.B. 15 oder 10 % anzupassen.
Die App ist zwar noch nicht in allen Bereichen perfekt, aber sie entwickelt sich stetig weiter. In den sechs Wochen, in denen ich den Blaupunkt Ring getestet habe, gab es bereits drei Updates, die spürbare Verbesserungen gebracht haben. Das zeigt, dass Blaupunkt aktiv an der Weiterentwicklung der App arbeitet und auf Nutzerfeedback reagiert. Ich bin zuversichtlich, dass die App mit zukünftigen Updates noch benutzerfreundlicher und funktionsreicher wird.
Ansonsten hat mich der Blaupunktring in den letzten sechs Wochen wirklich überzeugt.
Fazit
Für unter 200 Euro bekommt man mit dem Blaupunkt Ring einen technisch soliden und genauen Fitness- und Gesundheitstracker. Er ist einfach zu bedienen, hat eine gut strukturierte App und ein schickes Ladegerät. Wer keine Lust auf teure Ringe und Abo-Modelle hat, sollte sich den Blaupunkt Ring definitiv genauer anschauen. In dieser Preiskategorie gibt es meiner Meinung nach keine bessere Alternative.
Vorteile:
- Klein, dezent und leicht
- Lange Akkulaufzeit
- Robuste Titan-Gehäuse
- Umfangreiches Schlaftracking
- Erfassung von Blutsauerstoffgehalt, Temperatur, Herzfrequenz, Schritten und Stress
- Wasserdicht und temperaturbeständig
- Keine Datenweitergabepflicht
- Kein Abo-Modell
- Geniale Ladestation
- günstiger Preis des Rings
Nachteile:
- Mess-LED sehr hell
- Korrektes Tragen gewöhnungsbedürftig
- App bei Android ausbaufähig