Die Königlich Schwedische Wissenschaftsakademie hat die diesjährigen Chemienobelpreisträger bekannt gegeben.
Der Nobelpreis für Chemie geht dieses Jahr an John B. Goodenough (USA), M. Stanley Whittingham (UK, derzeit USA) und Akira Yoshino (Japan). Alle drei Chemiker haben sich mit Lithium-Ionen-Batterien beschäftigt und eine "technologische Revolution" angeschoben.
Olof Ramström, Mitglied des Nobelpreis-Komitees, fasst zusammen: "Wir haben mit der Lithium-Ionen-Batterie einen Zugang zu Energie, wohin wir auch gehen. Es ist eine Superkraft in einer kleinen Batterie, die eine dramatische Wirkung auf unsere Gesellschaft hatte.”
Und das finden wir wert, zu erwähnen. Denn ohne diese elementare Forschung gäbe es unser “Lieblingsspielzeug” heute nicht.
Wer sind die Herren, ohne die wir heute vermutlich kein Smartphone in der jetzigen Form nutzen könnten?
John B. Goodenough, geboren 1922 in Jena, ist der bisher älteste Nobelpreisträger. Der US-Amerikaner arbeitet an der University of Texas in Austin.
M. Stanley Whittingham, geboren 1941 in Nottingham, Großbritannien, arbeitet an der Binghamton University, State University of New York, USA.
Akira Yoshino, geboren 1948 in Suita, Japan, arbeitet für den japanischen Chemiekonzern Asahi Kasei und ist zudem seit 2017 Professor an der Mejo-Universität in Nagoya, Japan.
Wer trug was zur Erfindung bei?
M. Stanley Whittingham baute Anfang der 1970er-Jahre die erste funktionierende Lithium-Batterie.
John B. Goodenough verdoppelte 1980 die Kraft dieser Batterie.
Akira Yoshino zähmte 1985 das wilde pure Lithium, indem er es in der neuartigen Batterie durch Lithium-Ionen ersetzte. Lithium-Ionen-Batterien kamen 1991 auf den Markt.
Alle drei Forscher arbeiteten zwischen den 1970er- und 1980er-Jahren unabhängig voneinander an der Lithium-Ionen-Technologie und im interdisziplinären Bereich zwischen Chemie und Physik, zwischen Technologie und Ingenieurswissenschaft.
Ihre Forschungsergebnisse führten zur Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterie, die uns heutzutage ein mobiles Leben ermöglicht.
Warum ist die Entdeckung preiswürdig?
Lithium ist während der ersten Minuten des Urknalls entstanden. Die Forschung jedoch wurde darauf erst im Jahr 1817 aufmerksam, als die schwedischen Chemiker Johan August Arfwedson und Jöns Jacob Berzelius es isolierten. Berzelius benannte das neue Element nach dem griechischen Wort für Stein, lithos. Dabei ist Lithium ein Leichtmetall und besitzt die geringste Dichte der unter normalen Bedingungen festen Elemente – weshalb Menschen kaum spüren, dass sie es in ihren Smartphones mit sich tragen.
Die Schwäche von Lithium – seine Reaktivität – ist zugleich seine Stärke. In den frühen Siebzigerjahren entwickelte Stanley Whittingham die erste funktionsfähige Lithium-Batterie. Er nutzte dazu das große Verlangen des Elements, sein äußeres Elektron abzustoßen.
Das Ergebnis:
Die leichten, wiederaufladbaren und starken Batterien wurden in zahlreichen Produkten wie Mobiltelefonen, Laptops und Elektrofahrzeugen eingesetzt. Sie können große Mengen an Solar- und Windenergie speichern und machen so eine Welt frei von fossilen Kraftstoffen möglich.
Uns ist es an der Stelle noch wichtig zu erwähnen, daß auch Lithium ein nicht unendlich verfügbarer Stoff ist. Bitte nutzt daher gern unser “Handy Recycling”. Weitere Infos dazu findet ihr hier
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