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Das Jahr 2018 macht Mobile Payment in Deutschland endlich für die breite Masse nutzbar. Nachdem Google Pay im Juni gestartet ist, die Sparkassen mit ihrer „Mobiles Bezahlen“-App im Juli und die Volks- und Raiffeisenbanken im August, wird es bis Ende des Jahres Apple Pay in Deutschland geben - vielleicht sogar schon im September, aber dies ist reine Spekulation.



Vorgeschichte



Bleiben wir also bei den Fakten: Bisher war Mobile Payment schon seit einigen Jahren in Deutschland möglich. Alle deutschen Mobilfunkanbieter starteten mit einer Mobile Payment-App. Der Haken an der Sache: Man brauchte zwingend einen Laufzeit-Vertrag bei den Mobilfunkanbietern und eine spezielle NFC-SIM-Karte. NFC steht für Near Field Communication und bezeichnet die Technik, die mobiles Bezahlen möglich macht. Diese Projekte waren also schon zum Scheitern verurteilt. Heutzutage sind sie alle eingestellt.



Die zweite Ära des Mobile Payment in Deutschland wurde dann mit HCE eingeleutet. Dies steht für Host Card Emulation. Die Bezahldaten werden hier nicht auf einer NFC-SIM-Karte hinterlegt, sondern direkt auf dem Handy in einem sicheren Speicherbereich. Dies macht Mobile Payment unabhängig vom Mobilfunkanbieter. Hier war boon. einer der ersten Anbieter in Deutschland - ein Produkt von dem deutschen Unternehmen Wirecard. Außerdem starteten SEQR (heute Glase), LeuPay Wallet und iCard als bankenunabhängige Apps.



Im Jahr 2017 begannen dann die ersten Banken Mobile Payment in ihre eigenen Apps zu integrieren. Als erstes machten dies die Deutsche Bank und die Postbank. Bunq folgte und die Fidor Bank im Jahr 2018. Das Problem hier ist aber, dass lediglich Mastercard oder Visa-Karten genutzt werden können, die meisten Menschen in Deutschland aber eine girocard für ihre täglichen Einkäufe nutzen. Im Fall von Bunq und Fidor kommt dazu, dass dies FinTechs sind mit einer relativ kleinen Kundenzahl.



Zusammenfassend kann man also sagen, dass bisher nur wenige Menschen in den Genuss vom Mobile Payment gekommen sind, weil man zusätzliche Apps und Anbieter benötigte oder populäre Bankkarten nicht nutzen konnte. Daher nutzen bisher überwiegend Technik-Interessierte diese Möglichkeiten.



Durchbruch



Im Juni startete dann Google Pay in Deutschland. Mit der Commerzbank, comdirect, N26, boon. und zukünftige der LBBW und Revolut sind nun auch weitere Banken mit einer großen Zahl an Kunden im Bereich Mobile Payment vertreten.



Die große Masse wurde dann aber im Juli bzw. August angesprochen, als die Sparkassen bzw. die Volks- und Raiffeisenbanken mit ihren Mobile Payment-Apps starteten. Hier ist es nun erstmals möglich, die girocard auf dem Handy zu nutzen. Laut der letzten Statistik besitzen 94% aller Deutschen eine girocard.



Bei all diesen Bezahl-Apps schauen iPhone Nutzer allerdings in die Röhre. Auf dem iPhone erlaubt Apple nur den eigenen Bezahldienst „Apple Pay“. Der CEO Tim Cook hat persönlich am 31.07.2018 bekannt gegeben, dass noch in diesem Jahr Apple Pay in Deutschland starten wird.

Dann können endlich auch eine Vielzahl an Kunden mit dem iPhone mobil bezahlen, denn einige namenhafte Banken haben ihre Teilnahme schon offiziell bestätigt:


  • N26
  • boon. by Wirecard
  • Deutsche Bank
  • HypoVereinsbank (UniCredit)
  • Hanseatic Bank
  • Fidor Bank
  • VIMpay
  • Bunq
  • American Express
  • Santander Bank



Vermutlich werden aber weiterhin nur Debit- und Kreditkarten von Mastercard, Visa und American Express funktionieren. Ob Apple die girocard in Apple Pay integriert ist nicht wahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen.



Bisher konnten Technik-Interessierte Apple Pay in Deutschland schon nutzen, indem sie boon. verwendeten und vor der Einrichtung die Region des iPhones auf ein Land stellten, in dem Apple Pay verfügbar ist. Manche eröffneten auch ein Konto bei einer Bank in einem anderen EU-Land.



Mittlerweile sind übrigens auch Fitbit Pay und Garmin Pay in Deutschland gestartet. Diese Bezahldienste lassen sich auf den Armbanduhren der jeweiligen Hersteller nutzen.





Titelbild: Telefónica Deutschland
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