Google Pixel Watch 3 - einen Monat täglich am Handgelenk

Ich habe in den letzten Wochen die Pixel Watch 3 jeden Tag (und jede Nacht) am Handgelenk getragen, da ich auf der Suche nach einer neuen Smartwatch war. Ich trage momentan eine Fitbit Inspire 3 und eine Huawei Watch Fit an den Handgelenken (ja, auf jeder Seite etwas) und wollte um meine jahrelang gesammelten Daten nicht zu verlieren, eine neue Uhr entweder von Google oder Huawei.

Die Pixel Watch 3 sieht schick aus und hat eine gute Displaygröße. Alles ist sichtbar war sichtbar sein soll und auch bei strahlendem Sonnenschein kann man alles gut ablesen.

Ich hatte hier schon in einem anderen Testbericht gelesen, dass Leute Probleme mit der Armandgröße hatten. Zum Glück passte die Uhr bei mir.
Es werden zwei verschiedene Armbandgrößen mitgeliefert. Ich habe die kürzere Varinate angebracht, was durch einen Schiebemechanismus passiert und gut hält. Bei mir waren noch 2 Löcher frei zum enger machen, und eines wenn die mit der Uhr trainiert habe. Da meine Handgelenke glaube ich, einen normalen Umfang haben, können Menschen mit sehr dünnen Handgelenken mit den Pixel-eigenen Armbändern Probleme bekommen, da sie die Uhr nicht richtig fest bekommen und die Uhr ist schwer, dreht sich dann also leicht. Zum Glück gibt es heutzutage genügend andere Armbänder für ein paar Euroen.

Mit dem Armband hatte ich also keine Probleme. Es könnte für meinen Geschmack gerne ein paar Millimeter schmaler sein, und ich würde mir wohl eines in einer heller Farbe aussuchen, weil ich finde, dass die Uhr dann eleganter aussieht.

Pixel-App

Zur App, bzw. zu den Apps die die Uhr mit dem Smartphone verbinden.

Da Google Fitbit übernommen hat, nutzt die Pixel Watch die Fitbit App. Mit dieser war ich schon vertraut. Neu-User suchen einige Einstellungsmöglichkeiten wahrscheinlich eine Weile, aber das ist bei neuen Apps normal. Um die Uhr allerdings verbinden zu können, muss noch die „Google Pixel Watch“-App installieren. Diese dient auch dazu, um das Ziffernblatt zu personalisieren, Benachrichtigungen anzupassen, Apps auf der Uhr zu installieren und Google Wallet einzurichten.

Eine App die man eigentlich nur ein paar Mal zu beginn öffnet und dann nutzt man die Fitbit-App.

Leider gab es bei mir Probleme mit der Konnektivität. Alle Nase lang hat es ewig gedauert, bis sich die Uhr mit der App verbunden und synchronisiert hatte. Das war nervig und das möchte man nicht haben. Wollte ich also morgens schnell nachgucken, wie ich die Nacht geschlafen hatte, so wurde ich Minuten lange mit  „Daten werden synchronisiert“ begrüßt manchmal ohne das je was passiert ist. Bluetooth aus- und wieder anschalten half leider nichts.

Ich muss sagen, ich hatte schon zwei Fitbit-Tracker vorher und die haben manchmal auch das Problem. Ich hatte gehofft, dass die Fitbit-App ihre Probleme nach der Google-Übernahme in den Griff bekommen, dem scheint jedoch nicht so.

Mit der Pixel Watch bekommt man Fitbit Premium für 6 Monate geschenkt. Damit fällt dann beispielsweise die Schallanalyse ausführlicher aus.

WhatsApp läuft zum Beispiel auf der Uhr und es lassen sich erstaunlich gut kurze Antworten auf der kleinen Tastatur der Uhr schreiben.

Falls sich jemand fragt, warum ich an jedem Handgelenk ein Smartdivice trage: Der Fitbit-Tracker sammelt gute Schlafdaten und zählt aktive und passive Kalorien und man kann in der App relativ gut eine Mahlzeiten eingeben und Kalorien und Co verrechnen. Aber für mehr ist die Fitbit nicht tauglich. Bis ich da einen Tomer eingestellt habe, vergehen Minuten. Auf ein intelligentes Interface-Design und eine schnelle Benutzung hat Fitbit gefühlt zumindest noch nie wert gelegt. Deshalb habe ich noch eine Smartwatch auf der ich Benachrichtigen lese, Timer zum Kochen einstelle, mit der ich mich wecken lasse, und natürlich Trainings, Schlaf, Schritte und Co. tracke.

Von Haus aus, sind leider alle Töne an der Pixel Uhr eingeschaltet. Wenn man also wie ich sich morgens wecken lässt, mehrere Timer über den Tag einstellt und sich erinnern lässt, so bimmelt es nur so vor sich hin am Handgelenk. Das hat mir gar nicht gefallen. Ich versuche morgens ja gerade leise aufzustehen, um meinen Partner nicht zu wecken und wann ich meine Pille einnehme, muss auch nicht jeder gleich mitbekommen. Also machte ich mich auf die Suche, um den Ton auszuschalten, aber das war gar nicht so einfach. Es hat mehrere Anläufe gebraucht, bis ich die Uhr endlich leise hatte.

Es gibt natürlich viele Menschen, die gerne neben der Vibrationen noch ein auditives Signal wollen, ich gehöre nur nicht dazu. Zum Glück ist das eine Sache, die man einmal sucht, einstellt und dann weiß, also nicht weiter schlimm.

Akku

Zum Akku, die Uhr wird magnetisch über das mitgelieferte Ladekabel geladen. Ich mache dies meist zwischendurch, wenn ich dusche und auch mal, wenn ich lange am Schreibtisch sitze und sehe, dass der Akku zuneige geht. Mit dem Akku hatte ich keine Probleme durch den Tag zu kommen und darüber hinaus.

Ich hatte beispielsweise nach einem Tag volle Nutzung, am nächsten Morgen noch 42% Akku bei der Pixel Watch (meine Huawei Watch hatte noch 66%, lädt aber ein wenig langsamer).

Uhren auf 100% geladen morgens, abends 1 Stunde Training draußen mit GPS aktiv: Pixel 54%, Huawei 60%, also alles im Rahmen.

Hochleistungssportler, die draußen sporteln nutzen um ihr Training zu tracken eh nicht eine solche Smartwatch, sondern andere Marken, bei denen der Akku wochenlang hält.

Notfallbenachrichtigung

Tolles Feature, wenn man gestürzt ist und Hilfe brauch oder ein anderer Notfall eingetroffen ist, kann die Uhr den Notfallkontakt anrufen. Ich habe das nicht eingestellt, weil ich es für die Dauer des Testes nicht nutzen wollte, aber, ich trage die Uhr am linken Handgelenk, das Rädchen zeigt zur Hand hin (anders herum wäre es unpraktisch). Knicke ich diese ab, wird das Rad oft ungewollt lange gedrückt und löst die Notfallfunktion aus.

Ich hatte so ungewollt das sie dir Uhr „verselbstständigt“ hat, mal war der Timer eingestellt, mal lief ungewollt ein Training.

Training

Zum Training habe ich die Uhr natürlich auch getragen, zum Tanzen, ins Gym gehen, zum Laufen und auch zum Radfahren. Dabei ist mir leider eine Sache ausgefallen die mir gar nicht gefällt (ein bug?):

Startet man beispielsweise um 18 Uhr ein Training, so war ich es von sämtlichen Uhren und Trackern die ich je hatte gewöhnt, das die Uhr den Trainingsmodus anzeigt, also je nach Sportart die Geschwindigkeit, verbrauchte Zeit, zurückgelte km und Schritte, Puls und auch in klein die aktuelle Uhrzeit. Warum schreibe ich „aktuelle“ Uhrzeit? Weil die Pixel Watch diese nicht anzeigt, sondern die Uhrzeit zu der ich das Training gestartet habe. Zudem sehe ich auch nicht den Trainingsbildschirm sondern das ganz normale Watchface, das ich sehe, wenn ich nicht trainiere, nur leider mit der falschen Uhrzeit. So war es auch, als ich zum Radfahren Google Maps auf der Uhr aufgerufen hatte. Ich wollte mich über die Uhr navigieren lassen. Das hatte ich mir immer gewünscht. Ein schneller Blick aufs Handgelenk und ich weiß, wo und wann ich abbiegen muss. Aber auch hier, wechselte die Uhr von alleine auf das normale Watchface. Was soll das denn? Ich kann und möchte nicht auf dem Fahrrad ewig rumtippen auf der Uhr und das bei jedem Draufgucken. Auch während des Trainings möchte ich nur das Handgelenk anheben und meine Trainingsdaten im Blick haben und nicht die falsche Uhrzeit.

Vielleicht bin ich einfach nicht schlau genug für diese Smartwatch, jedoch hat es in seltenen Fällen auch mal geklappt, das die Uhr den Trainingsmodus mit der richtigen Uhr durchgehend angezeigt hat. Ich gehe also davon aus, dass es ich um einen Fehler handelt. Die Uhr hatte ich natürlich bei der Einrichtung aktualisiert und es ist kein weiteres Update verfügbar.

Liegt es jetzt daran, dass ich zwar ein Android, aber keine Pixel-Phone genutzt habe? Wenn ja, dann sollte man den Nutzern das sagen. Spezielle Funktionen, wie die Kamera des Smartphones per Fernauslöse über die Uhr auslösen geht nur mit Pixel Handys. Schön und gut, das ist schade, da es ein praktisches Feature ist, aber dass die Trainingsmodi nicht richtig funktionieren, ist schon ein Manko. Da gerade das eine Funktion ist, die wohl die meisten nutzen.

Ich hätte noch eine zusätzliche App zur Foto-Fernauslöse installiert, aber leider hat diese auch nicht funktioniert.

Ich habe es nicht hinbekommen die Trainingsmodi in das Schnellstartmenü der Uhr festzusetzten, die ich gerne nutze. Die Modi, die dort auftauchen, scheinen nach und nach sich dem Nutzer anzupassen. Wenn man also oft läuft, erscheint dort laufen. Praktisch, jedoch würde ich mir wünschen, dass ich selbst festlegen möchte, was dort angezeigt wird, gerade wenn man die Uhr neu hat, müsste man so nicht erst lange suchen.

Design

Schick ist die Uhr, mit einem Rad und einem Knopf an der Seite. Das Rad habe ich als solches fast nie genutzt, die Steuerung ist einfach zu langsam. Da gefallen mir Knöpfe oder eine Lünette besser. Da ich oft ungewohnt das Rad gedrückt habe, würde ich das Rad weiter oben oder unten anbringen, wie es viele andere Hersteller tun, aber vielleicht ist das auch einfach mein persönliches Problem.

Fazit

Die Pixel Watch 3 ist schick, in jeder Situation gut ablesbar, hat viele Funktionen, einen Akku der lang genüg hält und schnell wieder aufgeladen werden und man kann mit ihr sogar telefonieren. Leider macht ein Fehler die Sportprogramme für mich nicht gut nutzbar. Sobald Google das in den Griff bekommt, ist die Uhr toll und sowohl für Frauen als auch für Männer eine gute Smartwatch.