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Bin denn mal weg! - Testbericht zur Pico 4 VR


Benutzerebene 7
Im App-Store unterwegs.

 

Ich bin dann mal weg! Na ja, so wörtlich darf man diese, meine Aussage nicht nehmen. Obwohl? Ich habe da so ein Ding auf dem Kopf, das wie eine Taucherbrille aussieht, aber keine ist. Es ist eine VR-Brille. Und nein, es ist nicht mein erster Ausflug in die virtuelle Welt, denn vor einigen Jahren habe ich mir eine Brille für Microsofts Mixed Reality gekauft und damit meine ersten Schritte gemacht. Allerdings störte mich das Kabelgewirr irgendwie. Deshalb hat sie bis vor kurzem geschlummert. Dann habe ich sie wieder mal ausgepackt. Na ja, dachte mir, schau mal, ob sich da was getan hat, von wegen bessere Auflösung, besserer Tragekomfort und so weiter. Ja, ja ich weiß, wenn man keine anderen Sorgen hat, ich bin ja ein Technikfreak und da interessiert es einen schon. Durch Zufall bin ich auf die Pico 4 gestoßen und da dieser auch bei O2 angeboten wird, dachte ich mir, vielleicht hilft mein kleiner Testbericht dem einen oder anderen User bei der Entscheidung, falls er sich auch so ein Teil zulegen möchte.

So, jetzt geht's los. Geliefert wird das Ganze in einem Umkarton, in dem sich noch einmal die Verpackung der Pico befindet. Allein die Verpackung ist schon eine kleine Augenweide. Alles ist an seinem Platz und bruchsicher verpackt. Enthalten sind die VR-Brille, ein Ladegerät, das Ladekabel USB-C auf USB-C und die Bedienungsanleitung. Generell empfehle ich eine volle Ladung, da die Ersteinrichtung etwas Zeit in Anspruch nimmt. In der Zwischenzeit sollte man sich die Pico VR App aus dem Playstore für Android oder dem App Store für Apple herunterladen. Die Registrierung ist einfach und muss sowohl in der App als auch in der VR-Brille (beim Start der Brille) durchgeführt werden. Ist alles korrekt registriert, werden die Daten der Brille automatisch erfasst. Hinweis: Die VR-Brille sollte sich in einem 5 GHz Wifi-Netz befinden. In der FritzBox für die Einrichtung vorübergehend die 2,4 GHz abgeschaltet.

Hat man ein Bundle, bei mir waren es vier Gratisspiele, also Apps, so kann man diese über den Shop installieren. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn bei mir verlangte die VR Brille ein Systemupdate auf die Version 5.5.0. Danach wurden auch die Controller aktualisiert. Es ist also etwas Geduld gefragt. Was einem währenddessen auffällt. Das Bild ist klar und scharf. Das liegt an der Auflösung. Verbaut sind zwei 2,56 Zoll l-Fast-LCD-Bildschirme mit 1.200 ppi und einem Sichtfeld von 105 Grad. Die Auflösung pro Auge beträgt 2.160 x 2.160 Pixel. Das ist schon beachtlich (mehr als bei Meta-Quest 2). Und ja, leider ist es ein LCD-Display und kein OLEAD, was zu weniger Schwarz in der Darstellung führt. Gut, mich stört das nicht, da ich kein schwarzes Bild sehen will. Die Lautsprecher sind in den Seitenbügeln eingebaut. Viele schreiben, dass sie scheppern. Nun, ich will nicht so pingelig sein. Ich drehe sie auch nicht voll auf. Und dabei habe ich festgestellt, dass sie den Ton sehr gut wiedergeben, auch die Bässe sind gut zu hören. Wem das zu leise ist und wer lieber Kopfhörer anschließen möchte, der sucht an dieser Brille vergeblich nach einer Klinkenbuchse. Aber warum auch, Kopfhörer lassen sich bequem per Bluetooth anschließen. (Ich verstehe das Gejammer einiger nicht, die ein iPhone ihr Eigen nennen, das auch schon lange keine Kopfhörerbuchse mehr hat.) Und wer doch lieber etwas mit Kabel haben möchte, bitte schön, dafür gibt es USB-C auf Klinke 3,5 Adapter.

Viele kostenlose Apps zum Testen.

Mittlerweile gibt es diese Adapter auch mit einer zusätzlichen Buchse, an die das Ladekabel angeschlossen werden kann. In meinem Fall konnte ich ohne größere Probleme meine AirPod Pro koppeln und auch meine „großen“ Bose Quiet Kopfhörer kann ich verwenden. Wobei mir die eingebauten Lautsprecher ausreichen. Und wenn ich mit der Brille zum Beispiel ein Video schaue, stören die Lautsprecher meine Sitznachbarn? Nein, denn es kommt ein wirklich minimales, kaum hörbares Flüstern kommt bei ihnen an.

Wie ist der Tragekomfort? Ausgehend von der bei mir herumliegenden LENOVO Mixed Reality Brille habe ich mit Schrecken überlegt, wie lange man die Brille wohl ohne Probleme tragen kann. Also aufgesetzt, alles eingestellt und ja, sie ist leicht. Sie wiegt ca. 295 g und ist somit leicht. Die Akkus befinden sich im hinteren Teil der Brille, so dass die Brille angenehm auf dem Kopf sitzt. Apropos Batterie, es handelt sich um einen 5.300 mA Akku. Dieser sollen laut Hersteller etwa 2 bis 3 Stunden halten. Tja, die Zeit vergeht schnell. Das mitgelieferte Netzteil ist allerdings zu schwach, um den Akku während des Betriebs der Brille aufzuladen. Deshalb benutze ich ein stärkeres Netzteil. Ein weiteres Hindernis ist das mitgelieferte USB-Kabel. Es ist viel zu kurz. Deshalb habe ich mir bei einem Onlinehändler ein längeres gekauft.

Es macht einfach Spaß.

Doch was nützt die beste VR-Brille ohne Apps? Als die erste Pico 2022 auf den Markt kam, die Pico 3, gab es nur wenige Apps. Doch täglich kamen viele neue hinzu. Mittlerweile ist auch der Store gut gefüllt. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, so kann man über SteamVR viele Spiele, die für die Oculus oder Meta Quest entwickelt wurden, auch auf der Pico 4 spielen. Warum auch nicht, denn unter der Haube werkelt das Betriebssystem Android. Verbaut wurde ein Qualcomm XR 2 mit 8 Kernen auf 64-Bit Basis, getaktet mit 2,84 GHz. Für die Grafik sorgt eine GPU Adreno 650. Ausgestattet ist die Brille mit einem Arbeitsspeicher von 8 GByte. Zum Speichern der Spiele stehen zwei Varianten zur Verfügung, die 128 oder die 256 GByte Version. Ich habe mich für die 128 GByte Version entschieden. Für mich und meine Zwecke völlig ausreichend. Hatte ich bereits erwähnt, dass es sich bei dem Betriebssystem um Android handelt, war ich nicht überrascht, dass ich mittels Android File Transfer von meinem MacBook Pro auf die Brille zugreifen konnte. Und ja, es erscheint die gleiche Ordnerstruktur wie auf einem Android-Smartphone, bis auf ein paar kleine Änderungen. Insofern ist für den experimentierfreudigen Nutzer alles vorhanden. So ist es auch logisch, dass man in der Brille den Entwicklermodus freischalten kann, wie man es vom Android-Smartphone her kennt.

In meinem Intranet befinden sich verschiedene Server für unterschiedliche Daten, so zum Beispiel auf meiner Synology meine eigenen selbstgedrehten Videos. Sogar diese konnte ich über die Brille anschauen, ohne sie herunterladen zu müssen. Beim anschauen sitze ich im Kino oder am Strand und schaue auf eine riesige Leinwand. Ein gewisser Funfaktor. Nur leider fehlten Popcorn oder Chips.

Ach ja, sogar meine kleine externe SSD-Festplatte von SAMSUNG konnte ich anschließen und auf die Daten zugreifen. Aber auch mit meinem MacBook kann ich auf die Brille zugreifen. Da das Betriebssystem Android ist, benötigt man dazu das Tool Android File Transfer.

Wie aber kann man seiner Umwelt zeigen, was man gerade auf der Brille spielt? Da gibt es viele Möglichkeiten, die ich ausprobiert habe. Über das iPhone geht es mit der App. Dort findet sich die Einstellung Cast. In denn Einstellungen der Brille ebenfalls. Will man eine Verbindung herstellen, so wird ein Code generiert, den man in der App auf dem iPhone eingibt und schon ist eine Verbindung hergestellt. Hat man auf dem MacBook Pro den Chromebrowser installiert, so kann auch über diesen das Bild auf dem Mac angezeigt werden. Interessanterweise kann man bei einem MacBook, der mit dem M1-Prozessor oder höher läuft, die entsprechende App aus dem iPhone Appstore installieren und es funktioniert ebenfalls sehr gut. Unter den Apps befindet sich auch ein vorinstallierte Browser, mit dem man, so man will ebenfalls bei Prime-Videos sehen oder die Mediatheken von Fernsehsender aufrufen kann.

Da weder in der Bedienungsanleitung noch online vermerkt ist, wie man die Controller abschaltet, hier eine kurze Anleitung, die ich bei YouTube fand. Auf dem linken Controller länger auf den Aus-Knopf drücken, bis die LED rot leuchtet und auf dem rechten auf den Home-Knopf drücken bis dort ebenso die LED rot leuchtet. Ansonsten könnten die Batterien schnell leer werden.

Zum Schluss noch eines. Musste man anfangs noch die YouTube-App manuell herunterladen und installieren, so ist diese nun integriert. Damit sind VR- oder 3D-Videos kein Problem mehr. Ich habe es ausprobiert, der Spaßfaktor ist garantiert.  Ich könnte noch viel mehr schreiben und berichten, doch sollte dieser Text erst einmal reichen.

Und an dieser Stelle verabschiede ich mich von Euch, da ich wieder in die virtuelle Welt eintauchen möchte: Also bis bald, falls ich dann mal wieder auftauche. Tschüs, habt noch einen  schönen Tag in der realen Welt, vielleicht treffen wir uns mal virtuell?


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