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Drei Wochen mit dem Xiaomi Mi6

Drei Wochen mit dem Xiaomi Mi6
Benutzerebene 2
Xiaomi Mi6, Tops und Flops

✅ Preis/Leistung ist top

✅ Der Akku (endlich mal eine gute Kombi aus Größe des Gerätes und Akkulaufzeit, schnellladefähig)

✅ Viele Funktionen (wake on double tap, Pie Control, Screenshot Geste, programmierbare Knöpfe…) die das Xiaomi Mi6 interessant machen für Gadged Freaks

⚠️ Keine 3,5 mm Klinke (nur ein kleiner Adapter für die USB-C Buchse)

⚠️ Ladegerät kommt ohne Adapter für Europäische Steckdosen

⚠️ Kein LTE 800MHz/Band 20 (was meiner Meinung nach jedoch absolut kein no go Kriterium darstellt)

V

erfasst von Florian Lehnert
 

Einleitung


Nach erfolgreicher Bewerbung hatte ich die Möglichkeit, für 3 Wochen das Smartphone Xiaomi Mi6 zu testen, welches mir von „angetestet“ zur Verfügung gestellt wurde. Dieses ist mein erster ausgiebiger Test eines solchen Produktes mit anschließender Rückgabe und nach den 3 Wochen war es schon ein wenig schade, das Gerät wieder abzugeben.

Jetzt trage ich hier meine gesammelten Erfahrungen aus diesem Zeitraum zusammen und werde einige Features des Mi6 vorstellen und bewerten. Natürlich ist vieles Geschmackssache und Prägung, aber ich kann gleich vorweg sagen, dass das Mi6 ganz gut wegkommen wird, mich jedoch auch nicht in jeglicher Sichtweise überzeugen konnte.

Grundsätzlich bin ich als Android Nutzer seit den frühen Stunden dieses Systems ein Fan des kleinen grünen Androiden und war daher mit dem Mi6 gleich per Du.


In den drei Wochen Testphase hatte ich das Phone vom ersten Tag an zu allen Gelegenheiten und alltäglichen Situationen mit dabei. Beruflich nutze ich das Smartphone täglich sehr oft, bin im Auto unterwegs, brauche es zum Telefonieren, hin und wieder als Navi, verwende es für Notizen, als Fotoapparat und natürlich zum Mails Lesen und Schreiben.

Der nun folgende Testbericht gliedert sich wie folgt:

  1. Erster Eindruck
  2. Innere Werte
  3. Grundfunktionen
  4. Tops und Flops
  5. Resümee
 

Erster Eindruck


Das Mi6 kommt im schlichten weißen Karton, der kleiner nicht sein dürfte. Handy, Kabel und Ladegerät passen gerade so hinein. Für das Ladegerät ist ein Adapter erforderlich, den hatte ich natürlich nicht aber es lässt sich ohne Murren und Knurren mit anderen Ladegeräten (aber auch nicht allen) aufladen. Ein Silikonbumper ist mit dabei gewesen, welcher guten Schutz für den schlichten Body liefert.

Mein erster Gedanke war, dass es meinem Huawei P10 sehr ähnlich ist. Fingerabdrucksensor vorne unten in der Mitte und schlicht in glänzendem Schwarz. Also (zum Glück) nichts Exotisches.

Das Gerät ist im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten gar nicht mal so leicht, hat dafür aber auch einen echt großen Akku (3.350 mAh) an Bord. Es ist abgerundet und ohne den Bumper recht glatt auf seiner Oberfläche. Durch den Bumper liegt es etwas sicherer in der Hand und man braucht sich nicht über die Fingerabdrücke ärgern, die ansonsten die glatte Rückseite verzieren würden.

Ansonsten ist fast alles vorhanden, das die Konkurrenz auch zu bieten hat.

Kamera vorne und hinten, Power Button, Laustärke Wippe, Home Taste und Fingerabdruck Sensor zusammen vorne im Gerät, sowie zwei auf den ersten Blick nicht erkennbare Soft Buttons, die mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden können. Standardmäßig ist der rechte Soft Button zurück und der linke ruft die zuletzt geöffneten Apps auf.


Achtung, wem es wichtig sein sollte, es gibt keine 3,5 mm Klinken Buchse für einen Kopfhörer oder kabelgebundenes Headset. Die einzige größere Öffnung ist der USB-C Anschluss unten in der Mitte.

Das mit der fehlenden Klinke ist mir ehrlichgesagt erst nach 2 Wochen aufgefallen, als ich das Phone über Line-In anschließen wollte…Ein Adapter für USB-C war dabei, jedoch finde ich diese Lösung völlig unpraktisch. Wenn ich mal mit Kopfhörern höre, dann möchte ich den Klinken Stecker allerdings nicht missen. Denn so toll die ganzen kabellosen Geräte mittlerweile auch sind, sie sind immer genau dann alle, wenn man es nicht gebrauchen kann.

Die chinesischen UI-Designer scheinen ein grundsätzlich anderes Gefühl für optischen Kontrast zu haben, jedenfalls ist das Standard Desing von der Farbzusammenstellung her echt grauenhaft und schwer zu lesen. Weiße Schrift auf türkisenem Hintergrund ist fast so sinnlos wie der weiße Adler auf weißem Grund ☺️, insbesondere bei hellem Umgebungslicht.

Zum Glück gibt’s nach der Einrichtung eines MI Kontos auch die Möglichkeit aus unzähligen Themes zu wählen oder sich frei eine geeignete Kombination aus Hintergrund, Icons und Schriftarten zusammenszustellen.

Hier einige Beispiele, von denen die meisten auch in irgendeiner Form animiert sind oder andere Effekte (auf Bewegung reagierend) mit sich brachten. Viel Spielerei also.

 



Festgelegt hatte ich mich dann irgendwann auf das schlichte Desingn in hell, jedoch mit kontrastreichen Schaltflächen und Keypad zum Wählen.

Was mir persönlich bei dem Launcher des Mi6 fehlte ist ein unendlicher Bildlauf der Startbildschirme und die Möglichkeit, die Anzahl der Icons je Bildschirm (das Raster) zu variieren.

Ansonsten ist vieles ähnlich einer Android Stock Rom und man findet sich eigentlich sofort zurecht. Ein bisschen umständlich zu erreichen ist der Menu Unterpunkt „System Update“. Vermutlich gibt’s dafür auch eine extra App, im Menü ist dieser Punkt jedoch etwas verschachtelt und nicht sofort aufzufinden. Denn tatsächlich gab es gleich nach dem Einrichten des Telefons ein Update (Sicherheits Patch etc.), sowie auch kurz vor der Rückgabe des Gerätes eines auf Android 8, welches ich aber nicht mehr mitgenommen habe…Diese melden sich im Ernstfall irgendwann auch automatisch an.

Innere Werte:

In das Mi6 können zwei Sim Karten eingesetzt werden. Ich habe meine Haupt Sim eingesetzt. In welchen Slot, scheint egal zu sein, jedenfalls fuhr das Telefon ordnungsgemäß hoch.

Das Gewicht ist mit 168 Gramm angegeben, es liegt dadurch gut in der Hand und sieht in seinem schlichten Schwarz (glänzend) recht elegant aus. Leider ist alles außen herum Plastik. Die wichtigsten Kennwerte des Steckbriefs lauten:

  • Größe 145 x 71 mm
  • 7,5 mm Dicke
  • davon Display 5,1 Zoll in der Diagonale
  • Auflösung 1920 x 1080 Pixel
  • Octacore Prozessor 64 Bit bei bis zu 2.450 MHz (Snapdragon 835)
  • 6 GB Arbeitsspeicher (WOW!)
  • 3.350 mAh Akku mit Schnellladefunktion
  • Frontcamera 5 MP
  • Hauptcamera 12,2 MP (Dualcam)
 

Also nichts wirklich Beeindruckendes, jedoch vor dem Hintergrund der Anschaffungskosten des Mi6 hat Xiaomi schon ganz ordentlich aufgefahren. Ich kann nicht einschätzen, ob man 6 GB Arbeitsspeicher wirklich benötigt, jedoch erscheint die Kombination aus Prozessoren und Speicher dem Telefon ein ansehnliches Arbeitstempo zu ermöglichen. Alle Anwendungen starten schnell und laufen flüssig, das Hochfahren des Gerätes (Booten) bis zur möglichen Nutzung ist rasant.


Wer richtig viel Platz braucht, wird vergeblich eine Möglichkeit suchen, eine SD Karte einzulegen, die den ca. 52 GB großen Restspeicher erweitern könnte.

Ich hatte nach der Hälfte der Testzeit noch weit über 47 GB Platz, hatte aber natürlich weder viele Fotos /Videos gemacht, sondern eigentlich nur meine Lieblingsapps installiert.

Spotify habe ich in der Zeit nur gestreamt.

Ich denke, dass die 64 GB Version des Xiaomi Mi6 wirklich ausreichend für mich wären. Selbst mit meinem üblichen Platzbedarf (mal kurz zusammengerechnet) blieben mir immer noch ca. 25 GB für weitere Fotos und Videos, Whatsapp Dateien-Schrott und dergleichen.

Das Display ist hell genug, scharf genug und bildet auch alle Farben schön ab. Natürlich sieht man Unterschiede zu anderen Produkten aber es macht einen ganz ordentlichen Eindruck. 5,1 Zoll ist meiner Meinung nach die ideale Smartphone Größe, um es gerade noch gut in die Tasche zu bekommen und mit einer Hand bedienen zu können. Wenn das nicht geht, das Xiaomi hat eine Funktion zur Verkleinerung der Bedienfläche für Links- und Rechtshänder.

Eine Kleinigkeit, die ich persönlich richtig gut fand und auch an den Honor Handys von Huawei sehr mochte, ist die Infrarot-Schnittstelle, die euer Mi6 in eine waschechte Universal Fernbedienung verwandelt. Eine passende App ist vorinstalliert. Damit ist man seinen Kindern immer einen Schritt voraus !

Grundfunktionen

Am 07.02.2018 hab ich das Handy komplett neu eingerichtet, das heißt, erstmal das Google-Konto anlegen, meine gewünschten Apps aufspielen und dann daran gehen, das Handy zu erkunden. Alle, die schon mal ein Android Telefon in Betrieb genommen haben, sind das Prozedere gewohnt und mittlerweile ist es wirklich kinderleicht, ein Telefon einzurichten und sofort effektiv zu nutzen. Es fehlt meiner Meinung nach ein Import Tool, wie z.B. Phone Clone, das das Einichten noch weitergehend erleichtert oder ich hab es nicht gefunden. Seltsam war, dass ich mein Google Konto gefühlt dreifach verifizieren musste, bevor ich es nutzen konnte, da das Handy zuvor schon einmal benutzt wurde und trotz Zurücksetzen wohl noch meinte, einem anderen zu gehören. Das schien eine extra Sicherheits Funktion der Xiaomi Programmierer zu sein und das kannte ich vorher so nicht.

Die mitgelieferten Apps waren für mich größtenteils uninteressant. Ich hab einige essentielle Anwendungen, wie z.B. die Galerie, den Browser und einige Handy Tools (Updater) regelmäßig benutzt. Die meisten nutzlosen Spielereien, wie Kompass, Spiegel, Notizen oder Diktiergerät gar nicht erst ausprobiert. Die vorinstallierten Apps lassen sich nicht deinstallieren und, wie ich meine, auch nicht deaktivieren, wie bei den meisten anderen Android Versionen. Unter der MIUI8 geht dieses scheinbar nicht oder nicht so einfach.

Des Weiteren hatte ich keine Probleme, meine Lieblings Apps zu installieren und regelmäßig stabil zu nutzen. Unterm Strich muss ich sagen, dass es nur mit der Raumfeld App (Audio Tool für Streaming Lautsprecher) zu einer Schwierigkeit kam, die sich darin äußerte, dass bei laufender App nur noch die Lautstärke der Streaming Geräte geregelt werden konnte und man partout keinen Einfluss mehr auf die anderen Audio Quellen hatte. Erst nach Beenden der Raumfeld App konnte man wieder normal die Lautstärken (Klingelton, Medien, Wecker, etc.) regeln.

Die Telefon Steuerung erfolgt über den Home Button und zwei links und rechts daneben befindlichen soft Buttons.

Rechts ist der „Zurück Knopf oder das bekannte ⪦, links sind die zuletzt verwendeten Anwendungen, bzw. das ⧠. Die Liste der zuletzt verwendeten Apps kann auf Knopfdruck auch aus dem Speicher gelöscht werden. Beim längeren Drücken des Home Buttons wird, wie fast überall jetzt, der Google Assistant gestartet.

Beim Einrichten wird man natürlich die üblichen Sachen gefragt… in welchem Netzwerk man sich einloggen möchte, ob man etwas importieren mag oder das Handy komplett neu eirichten will etc.. Sehr erfreut hat mich, dass man gefragt wird, ob SwiftKey verwendet werden soll, die meiner Meinung nach beste Tastatur die es für Smartphones im Moment gibt.

Natürlich muss man auch den Fingerabdrucksensor einrichten. Das funktioniert ebenfalls gut und geht relativ schnell. Lasst euch dabei aber lieber etwas mehr Zeit und dreht euren Finger schön, so dass auch ja der gesamte Daumen, Zeigefinger oder was auch immer gut abgebildet wurde. Ich hatte den Eindruck, dass beim Abbilden des Fingerabdruckes nicht wirklich drauf geachtet wird, welche Teile des Abdrucks aufgenommen werden, sondern nur wie häufig der Finger den Sensor berührt hat. Zwei Abdrücke hab ich darauf hin wiederholt und deutlich bessere Entsperr-Ergebnisse erzielen können. Der Sensor ist übrigens sehr schnell und entsperrt das Handy zuverlässig.

Das Telefon machte auf mich im ersten Eindruck einen sehr hochwertigen Eindruck fasst sich aber nur mit dem Bumper gut an (ist ansonsten zu rutschig) hat ein sehr angenehmes Gewicht alle Knöpfe sind gut zu erreichen. Auf dem zweiten Blick…leider alles Plastik, welches den positiven ersten Eindruck trübt. Für mich gewöhnungsbedürftig waren anfangs die soft Buttons neben dem Homebutton aber das ist wie bei allen Telefon eine Frage von 24 Stunden und dann ist es in Fleisch und Blut übergegangen.

Telefonieren:

…ist ja bei den meisten Smartphones eigentlich raus aus dem Focus. Ich telefoniere viel und meistens sitze ich dabei im Auto und benutze die Bluetooth Freisprech Einrichtung. Ich hatte nie Probleme und die Bedienung funktionierte immer astrein. Großer Minus Punkt beim Telefonieren am Ohr/Hörer: Mein Testgerät schnarrte ab einer gewissen Lautstärke wie verrückt. Genau das Geräusch, das billiges Plastik macht, wenn es von zu lautem Schall angeregt wird. Verstanden wurde ich immer gut, verstehen war manchmal leider dadurch etwas getrübt. Das sollte bei Geräten in der Preisklasse eigentlich nicht passieren.

Der Lautsprecher zum freihändigen Telefonieren ist in Ordnung, haut einen aber nicht von den Socken. Musik hören oder Telefonieren mit dem Handy über den Lautsprecher mache ich eigentlich nie und hatte es lediglich zum Abrunden des Tests durchgeführt. Fazit: grausam, wie beinahe jeder Handy Lautsprecher trötet einem der Gesprächspartner entgegen und jedem guten Lied wird die Seele geraubt….

Zum Punkt Telefonieren möchte ich an dieser Stelle die Funk Qualität des Gerätes ansprechen. Ich wusste zuvor, dass das LTE 800 Band nicht vom Mi6 unterstützt wird. Gemerkt hab ich davon eigentlich nichts. Einige Male hatte ich den Eindruck, dass ich an manchen Orten nur H oder H+ hatte, statt LTE, das kann jedoch auch Einbildung gewesen sein. Da ich viel unterwegs telefoniere/surfe, kann ich behaupten, dass ich keinen wirklichen Nachteil bei der Verbindungsqualität, als auch in der Internetversorgung gespürt habe. Das Mi6 hat VoLTE, wann und ob es das gemacht hat, kann ich leider nicht beurteilen…

Fotografieren:

Weiterhin habe ich natürlich ausgiebig die Kamera ausprobiert. Der Selfie Modus hat eine witzige Zusatzfunktion, nämlich die, dass das Alter desjenigen, der sich fotografiert geschätzt wird, sowie das Geschlecht im Display angezeigt werden. Das funktioniert erstaunlich gut und ist eine lustige Zugabe. Selbstverständlich kann man diese Funktion auch deaktivieren. Zugeordnet schien sie nur der Frontkamera gewesen zu sein.

Die Hauptkamera an der Rückseite macht ordentliche Bilder und schafft es, je nach Lichtquelle, ganz ordentlich die Farben abzubilden, die man tatsächlich gesehen hat. Der Autofokus ist schnell und die Bedienung ist einfach. Es ist eine Zoom Funktion vorhanden, die als eine Art optischer Zoom bezeichnet wird und die zweite verbaute Linse benutzt. Es funktioniert, die Bilder wirkten dennoch ein wenig verwaschen und erinnerten an den Effekt eines digitalen Zooms.

Wer sich für ein Xiaomi mi6 entscheidet, bekommt jedenfalls eine schnell einsatzbereite Kamera im Handy mit dazu. Wie alle Handy Kameras kann auch die verbaute im Xiaomi bei wenig Licht keine guten Bilder erzeugen, es sei denn man fotografiert mit sehr ruhiger Hand sehr unbewegliche Objekte. Der Blitz ist meiner Meinung nach Standard und kann bei völliger Dunkelheit helfen.

Einige Beispielbilder sind dem Bericht angehängt.

Als riesen Pluspunkt werte ich, dass Screenshots mit einer drei Finger Wischgeste einfach aufgenommen werden können. Das funktioniert sehr gut und einfach, die Screenshots werden danach als kleines Vorschau Bildchen in der oberen rechten Ecke des Display angezeigt und können für locker 10 Sekunden, vielleicht auch länger, ausgewählt und z. B. verschickt oder noch mal bearbeitet werden.

Akku:



Der Akku wird über USB C aufgeladen und bringt einen problemlos über den Tag. Das eigentliche Ladegerät konnte ich mangels Adapter nicht ausprobieren, jedoch konnte der Akku auch sehr schnell mit einem Sony Schnelllader geladen werden.

Ich denke, dass sich das Xiaomi aufgrund seiner Ausdauer wirklich nicht verstecken muss und manch andere Geräte alt aussehen lässt.

An den meisten Tagen war es absolut ausreichend, dass ich das Xiaomi im Auto auf der Hin- und Rückfahrt ins Büro für jeweils 40 Minuten an einem 1000 mA Ladegerät hatte. Der Akku Ladezustand war dann eigentlich immer zwischen 90% und 55-60 %...optimal.

Menü:

Es gibt keinen Drawer im MIUI8 Launcher, was ich persönlich als nicht störend empfinde. Alles was keinen Fahrschein hat und ungesehen vor sich hin existiert, hat ohnehin nichts auf meinem Handy verloren. Ordner und verschiedene Seiten schaffen Struktur und Übersicht.

Gewöhnungsbedürftig und auch ein wenig umständlich finde ich, das mit der Wischgeste am oberen Bildschirmrand zwar das Menü ausgeklappt werden kann und die Schnell-Einstellungen vorgenommen werden können, allerdings fehlt mir die Zweifinger Wisch-Geste, die das Menü komplett öffnet oder die Möglichkeit an der rechten oder linken Seite zu wischen…

Dafür hat das Xiaomi eine weitere Funktion eingebaut, die ich bei Nexus Geräten sehr geschätzt habe und zwar, dass der Bildschirm bei einem Doppeltipp auf den selbigen einfach aktiviert werden kann.

Das eigentliche Menü (Einstellungen) ist ansonsten gut strukturiert, wie schon erwähnt sind einige Funktionen ein wenig verschachtelt aber an sich logisch „versteckt“ und über die Menü Suche im Handumdrehen gefunden.

Ein kleiner Meckerpunkt: Schon seit ein paar Jahren benutze ich keinen klassischen Wecker mehr, sondern nutze die Weck-Funktion des jeweiligen Handys.

Wie bei allen Android Geräten gibt es unter dem Menü Punkt Uhr den Wecker. Der Wecker muss beim Mi6 zum Deaktivieren mit einer extra Abfrage (sind sie wirklich sicher?  ) bestätigt werden. Morgens, ein paar Augenblicke nach dem Aufwachen, bin ich froh, wenn ich sofort weiß, wo ich bin und auf welcher Seite des Bettes ich aussteigen muss. Wecker aus = aus sollte doch eigentlich reichen, oder?

  1. Tops und Flops
Auf der Top Seite zu nennen sind:

  • Der Preis / Anschaffungskosten
  • Der Akku (endlich mal eine gute Kombi aus Größe des Gerätes und Akkulaufzeit, schnellladefähig)
  • Die Stabilität des OS (nichts ruckelt oder zuckelt, nahezu alle Apps, zumindest meine Auswahl, funktionieren tadellos und starten sehr schnell)
  • Kompatibilität (via Bluetooth, WLAN)
  • Liegt mit dem Bumper gut in der Hand und hat ein angenehmes Gewicht
  • Der Touchscreen ist gut und reagierte eigentlich immer ordnungsgemäß, außer mit nassen Fingern (kenne aber keinen, der das gut kann)
  • Der Fingerabdrucksensor ist sehr schnell, ist jedoch zuvor sorgfältig mit dem Scannen des Fingerabdruckes vorzubereiten
  • Viele Funktionen (wake on double tap, Pie Control, Screenshot Geste, programmierbare Knöpfe…) die das Xiaomi Mi6 interessant machen für Gadged Freaks
  • Eine IR-Schnittstelle und eine passende App, die eine universal Fernbedienung aus dem Handy macht!!
 

Flops

  • Ladegerät kommt ohne Adapter für Europäische Steckdosen
  • Keine 3,5 mm Klinke (nur ein kleiner Adapter für die USB-C Buchse)
  • Gehäuse ist aus Plastik (für manche kein Nachteil, ich finde es wirkt dadurch auf den zweiten Blick billig und ist echt rutschig)
  • Einige Funktionen gehen erst (z.B. Auswahl von Themes) mit einem Xiaomi Konto
  • Kein LTE 800MHz/Band 20 (was meiner Meinung nach jedoch absolut kein no go Kriterium darstellt)

Resúmee


Ich hätte nach den drei Wochen Testzeitraum das Xiaomi Mi6 auch noch länger behalten können/wollen, war jedoch auch wieder froh, mein gewohntes P10 in den Händen zu halten.

Dieser erneute Wechsel bestätigte nochmals, die sehr gute Akku Leistung des Xiaomi gegenüber der Konkurrenz.

Das Xiaomi Mi6 ist ganz bestimmt etwas für Power Nutzer, die allzeit sehr gute Performance und ein schlichtes Design mögen und ihr Handy gerne mit kleinen Gadgets und Spielereien verzieren.

Das fehlende LTE 800 Band habe ich während des Tests nicht als Nachteil empfunden, die fehlende Klinke schon (3,5 mm Klinke: wenn Musik über Kopfhörer, dann gerne mit Kabel).

Die Kamera und das Display sind ausreichend gut aber auch nicht herausragend.

Für die anfallenden Kosten bekommt man ein Handy, das absolut in der gleichen Liga wie ein S8, IPhone 8 oder ein Huawei P10 spielt. Ein paar Abstriche müssen natürlich in Kauf genommen werden aber wen das schlichte Design nicht stört, der kann zugreifen. Mittlerweile ist das Gerät für ~ 350 Eur zu bekommen. Wie lange man warten muss, bis es ankommt, weiß ich allerdings nicht.

3 Wochen Test sagen natürlich nichts aus über die Haltbarkeit eines Gerätes, den Kundenservice oder die Option auf Updates. Aktuell (zum Ende meines Testzeitraumes) wurde Android 8 ausgerollt, welches ich jedoch nicht mehr installiert habe (aus Zeitgründen).

Für den überschaubaren Preis bekommt man sehr viel Leistung, sehr viele kleine technische oder programmierte Extras mit kleineren Abstrichen und kann sich auf ein Kraftpaket aus China freuen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und frohe Ostern!



     Shot with Xiaomi Mi6 DUAL Camera

Edit: Format zwecks Anpassung ans neue Forum von o2_Nicolas geändert.

3 Antworten

Hi @schurichp5,

klasse Testbericht, danke ☺️.

Die IR-Funktion ist vollkommen an mir vorbeigegangen als ich es mal kurz ausprobieren konnte. Das Programm mal schnell heimlich wegzappen hätte ich auf jeden Fall ausprobiert .

Die vielen kleinen anpassbaren Funktionen fand ich super, ich zähle da ziemlich sicher zur verspielten "Gadget-Freak-Gruppe" und "double-tap to wake" vermisst jeder ehemalige Windows-Phone-User auf den meisten Androiden.

Mein Favorit ist da ganz klar, dass man den Netzbetreibernamen je SIM-Karte anpassen kann, sogar mit Icons.



Seltsam war, dass ich mein Google Konto gefühlt dreifach verifizieren musste, bevor ich es nutzen konnte, da das Handy zuvor schon einmal benutzt wurde und trotz Zurücksetzen wohl noch meinte, einem anderen zu gehören. Das schien eine extra Sicherheits Funktion der Xiaomi Programmierer zu sein und das kannte ich vorher so nicht.

Ja, dass ist/war kurios.

Erster Gedanke ist dann ja gleich das die "Factory-Reset-Protection" aktiv ist (obwohl normal zurückgesetzt).

Da bin ich ja auch erstmal daran gescheitert wie du mitbekommen hast 😉.

Reproduzierbar am einfachsten war es (wir haben hier rumprobiert) falls jemand ein ähnliches problem mit dem Mi 6 haben sollte:

  • Einrichten ohne Google-Konto (einfach überspringen wählen)
  • Eigenes Google-Konto nachträglich hinzufügen
  • Wer eine Googlesicherung bei der Einrichtung einspielen will, setzt dann das Gerät nochmal zurück und gibt dann als vormaliges genutzes Konto sein Google-Konto an

Die Abfrage wenn man die Weckzeit deaktiviert ist auch ein Kritikpunkt dem ich 100% zustimme.

Ist das mit Android 8 noch immer so @Tom__ ?

Grüße,

Emanuel

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Benutzerebene 7
Abzeichen +6
o2_Emanuel schrieb:

Die Abfrage wenn man die Weckzeit deaktiviert ist auch ein Kritikpunkt dem ich 100% zustimme.

Ist das mit Android 8 noch immer so Tom__ ?

unter Android 8 (MIUI 9.5) muss man einfach nur noch von unten nach oben wischen, um den Wecker auszuschalten. ☺️

Sehr cooler Testbericht!

Hey @schurichp5,

super Testbericht ☺️ Danke. 

Die fehlende 3,5 mm Buchse würde mich schon sehr stören. Nicht das ich die ständig brauchen würde. Es gehört für mich aber gefühlt einfach zu einem Handy dazu. Da würde ich schon fast eher auf die IR-Schnittstelle verzichten wollen.

Guß,

Dennis

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