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WM Rückblick: Frankreich - Kroatien


Benutzerebene 7
Zum WM-Endspiel melde ich mich noch einmal mit einer kleinen, aber feinen Analyse zurück. Die Partie versprach schon im Vorfeld einiges an Spannung: Auf der einen Seite die disziplinierten, kaltschnäuzigen Franzosen, gegen die offenbar kein Kraut gewachsen zu sein scheint. Auf der anderen Seite die leidenschaftlichen Kroaten, die sich mit Verlängerung und Elfmeterschießen bis ins Finale retteten und selbst dann noch rannten, wenn ihnen die Beine gefühlt schon abgefallen waren. So viel sei gesagt, am Ende fielen sage und schreibe sechs Tore. Ein Haufen Buden für ein WM-Endspiel!

Die Kroaten starteten wild und entschlossen gegen abwartende und eher defensiv agierende Franzosen. Nach einem nicht ganz unstrittigen Freistoß ging Frankreich durch ein Eigentor von Mario Mandzukic in Führung. Fun Fact: Es war das erste Eigentor bei einem WM-Endspiel!  Die Partie ging furios weiter, denn Kroatien glich nur zehn Minuten später aus. Weitere zehn Minuten später, sorgte der kroatische Torschütze zum 1:1, Ivan Perisic, mit einer unglücklichen Handbewegung für einen Elfmeter. Der wirklich großartige Stürmer Antoine Griezmann (wie spricht man ihn eigentlich richtig aus? „Grissmann“ oder „Grismooon“ 😉 ? ) erhöhte mit einem perfekten Strafstoß auf 2:1. Die zweite Halbzeit versprach spannend zu werden. Chancen entstanden auf beiden Seiten. Doch dann folgte der Doppelschlag der Franzosen: Paul Pogba schlenzte den Ball gekonnt über Kroatiens Torhüter Danijel Subasic und ein paar Minuten später sorgte sein Landsmann Kylian Mbappé mit einem ordentlichen Schuss für das 4:1. Frankreich auf Weltmeisterkurs! Doch es kam noch ein wenig Spannung auf: Mandzukic setzte nach einem zu knappen Rückpass für Frankreichs Torhüter Hugo Lloris nach und schob den Ball aus kürzester Distanz ins Netz ein. Konnte Kroatien noch einmal zurückkommen und vielleicht wieder in Verlängerung und Elfmeterschießen das Spiel herumreißen? Dieses Mal leider nicht. Frankreich verwaltete den Vorsprung souverän und als dann der Schlusspfiff ertönte, jubelte diese extrem junge Mannschaft ausgelassen und freudig auf dem Platz.

Was bleibt von dieser WM? Es gibt viele Stimmen die behaupten, dass es sich hierbei um die schlechteste WM der Geschichte handelte. Zu wenig Tore, viele Eigentore, viele Elfmeter, früh ausgeschiedene Titelanwärter. Aber ist das wirklich so tragisch? Wie schon bei der letzten Europameisterschaft hat sich gezeigt, dass eine gute Defensive für Erfolg sorgen kann. Es gab auch abermals viel Kritik an den „kleinen“ Ländern. Wer will Südkorea, Iran oder Island spielen sehen? Aus meiner Sicht zeigen sich gerade die „Kleinen“ als das Salz in der Suppe – oder hätte jemand vor der WM erwartet, dass Südkorea den amtierenden Weltmeister aus dem Turnier kegelt?

Taktisch hat sich gezeigt, dass der Ballbesitz-Fußball, der in den letzten Jahren die Spielfelder dominierte, offenbar zu einem Auslaufmodell gehört. Gut so! Umschaltspiel und schnelle Konter sorgten oftmals für den gewünschten Erfolg. Diese Entwicklung geht natürlich Hand in Hand mit der strammen Defensivarbeit.

Mit Spannung und einem gewissen unguten Gefühl blicken die Meisten schon auf die nächste Europameisterschaft, bei der die deutsche Nationalelf die Chance erhält, sich zu rehabilitieren. Ich bin da wie immer guter Dinge und freue mich einfach auf das ganze Turnier. Wir haben jetzt schon viele tolle junge Mannschaften gesehen, die es verdient haben, endlich mal wieder einen Titel zu gewinnen.



Damit verabschieden wir uns aus einem schönen WM-Sommer. Aber vorerst wollen wir natürlich auch noch eure Meinung zur Weltmeisterschaft erfahren!

 


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