Wie o2 an ahnungslosen Kunden verdient

Hallo!

Habe mich sehr über o2 geärgert, und da dieser Ärger trotz Telefonaten und Chats mit etwa 8 verschiedenen o2-Mitarbeiter_innen nur noch zunahm, möchte ich ihn hier im Forum loswerden.

 

Ich habe (noch) ein "Inklusivpaket Online" mit 100 Frei-Minuten und 100 Frei-SMS, für 10 € im Monat. Letztes Jahr habe ich ein Internet-Zusatzpack für 9 € igendwas dazugebucht, welches monatlich kündbar ist. Dieses Zusatzpack habe ich zu Ende März wieder gekündigt, und meinen Basisvertrag zu Juni.

 

Meine Aprilrechnung belief sich auf knapp 65 €, wie ich im Mai mit Schrecken feststellte. Der Einzelverbindungsnachweis wies ab Ende März tägliche Internetverbindungen zwischen 39 und unter 40 Minuten auf. Daten habe ich keine rauf- oder runtergeladen, da ich ja gar nicht wusste, dass eine Internetverbindung besteht. Im Gegenteil, als ich Anfang Mai etwas googlen wollte, musste ich erst die Zugangsdaten abfragen, vorher war eine Browsereinwahl nicht möglich.

 

Ein freundlicher o2-Mitarbeiter erklärte mir am Telefon, er könne lediglich sehen, dass eine Internetverbindung bestanden habe. Mein Handy wähle sich automatisch ins Internet ein, das sei sicher vom Hersteller so voreingestellt. Die 39 Minuten erklärten sich mit dem "Kostenairbag", der nur 3,50 € am Tag zuließe. Da müsse ich dann eben die entsprechenden Einstellungen vornehmen. Das war aber längst der Fall, ich hatte dem Smartphone an keiner Stelle "erlaubt", sich ohne Auftrag oder Bestätigung einzuwählen. 

 

Nach langer Sucherei und Probiererei konnte ich die o2-Zugangspunkte löschen und die automatische Einwahl hörte auf. Diese Lösung musste ich mir allerdings selbst "erarbeiten", die Kundenberater am Telefon waren nicht dazu in der Lage. Meine nächste Rechnung belief sich auf über 90 €. Bei einem erneuten Telefonat mit o2 gab man mir den heißen Tipp, die Nummer doch für den Internetzugang sperren zu lassen. Eine Gutschrift aus Kulanzgründen war angeblich nicht möglich. Für diese Infos musste ich eine halbe Stunde lang telefonieren (und bezahlen), vier verschiedenen Personen jedesmal dieselbe Geschichte erzählen und mich von einer dieser Personen auch noch unverschämt abkanzeln lassen.

 

Ich fühle mich von o2 ziemlich vera... Ich erkläre mir die Sache mittlerweile so, dass die Zugangsdaten, die mir bei Buchung des Internetpacks zugesandt worden sind, nach Kündigung der Flatrate weiterhin für die automatische Internetverbindung "gesorgt" haben. Natürlich kann man jetzt sagen, das hätte ich ja wissen müssen. Das sehe ich anders, schließlich hatte ich den Dienst wieder gekündigt. Da hätte ich es für selbstverständlich gehalten, dass man mir mitteilt, wenn ich Zugangsdaten löschen muss. Außerdem suggeriert die SMS, mit der die Zugangsdaten geschickt werden, die freie Wahl: "Lieber Kunde, Sie haben soeben von o2 die Einstellungen für Ihr Handy erhalten. Wenn Sie diese installiert (bzw. abgespeichert haben), können Sie die folgenden Services nutzen: MMS, Streaming und das mobile Internet." Das liest sich so, als müsse man aktiv Daten abspeichern oder etwas insatllieren, damit die "Services" aktiviert werden. Dem ist aber nicht so, offenbar werden die Daten beim Öffnen der SMS installiert - die Internetzugangspunkte sind sofort aktiv. Das wird einem aber nicht mitgeteilt. Aber eine entsprechnde Info von o2 wäre natürlich blöd gewesen, da hätte o2 ja auf über 100 € verzichten müssen. Und den Vertrag gekündigt hatte ich ja eh, war also als Kundin nicht mehr interessant.

 

D.h. zusammengefasst: Man erhält ohne eindeutige Information eine Einstellung auf sein Handy geschickt, die sich selbsttätig installiert und kostenpflichtige Verbindungen herstellt. Da man von diesen Verbindungen nichts weiß, kann man sie nicht nutzen. Wenn man sie nutzen will, braucht man noch zusätzliche Zugangsdaten. Außerdem zahlt man allein für die Internetverbindung, auch, wenn keinerlei Daten transportiert werden.

 

Dieses Geschäftsgebaren von o2 finde ich höchst ärgerlich und unlauter! Ich war jahrelang zufriedene Kundin von o2, hatte nie Probleme und habe den Anbieter immer verteidigt, wenn Freunde ähnliche Dinge erzählt haben. Nun gut, jetzt werde ich natürlich jedem abraten, bei o2 einen Vertrag abzuschließen. Vielleicht haben andere Anbieter ja eine bessere Kundenorientierung, o2 jedenfalls hat keine.