Heute darf geknutscht werden, was das Zeug hält - oder besser: was die Lippen aushalten. Warum?
Wer heute einen Blick in den Kalender der Welttage wirft, wird direkt den Grund dafür ausmachen können, denn neben dem 6. Juli steht dort alljährlich:
Internationaler Tag des Kusses
und damit feiert die ganze Welt heute einen der schönsten Welttage überhaubt, wie ich finde. Gefeiert wird der Weltkusstag seit 1990 und die Idee dahinter hat sich seither auch nicht geändert: Im Mittelpunkt steht die pure Freude am Küssen als Ausdruck von Zuneigung, Intimität und Nähe.
Die Bedeutung des Kusses ist international aber sehr unterschiedlich, ebenso unterschiedlich, wie die Art des Küssens. Denn Kuss ist nicht gleich Kuss. Ob ein Kuss auf die Stirn, ein Bussi auf die Wange, ein kurzes Küsschen oder ein langer Kuss, ein dicker oder ein flüchtiger Kuss, ein inniger Kuss, ein leidenschaftlicher Kuss oder ein schmatzender Kuss, ein Nasenkuss oder der japanische Wimpernkuss - wir küssen zur Begrüßung, zum Abschied, aus Liebe, aus Leidenschaft oder aus Freude.
Kussforscher, ihres Zeichens Philematologen, haben übrigens herausgefunden, dass ein Mensch in 70 Lebensjahren durchschnittlich 76 Tage mit Küssen verbringt. Umstritten ist aber der Grund, warum sich Menschen überhaupt küssen. Dabei machen sich unter ihnen zwei eher unromantische Theorien breit: Viele meinen, dass sich der Kuss aus der Brutpflege entwickelt hat, bei der im Zuge des Fütterungsrituals vorgekaute Nahrung an den Nachwuchs weitergegeben wird. Ein anderer Teil der Kusswissenschaftler ist der Ansicht, dass der Kuss seine Wurzeln in der Begrüßung unter Vierbeinern hat. Bei ihnen ist es nicht unüblich, sich am Hinterteil zu beschnüffeln und zu belecken. Diese Geste soll sich nach Ansicht der Wissenschaftler beim Aufrichten des Menschen von der Körpermitte weiter nach oben verlagert haben. Naja, alles andere sähe ja heutzutage auch irgendwie komisch aus...
Unstrittig hingegen ist, dass das Küssen wie eine körpereigene Droge ist und sogar die Lebenserwartung erhöhen kann, denn unser Körper setzt beim Küssen eine nicht geringe Menge Dopamin frei, was eine berauschende Wirkung auf uns hat. Außerdem wird gleichzeitig das Glückshormon Endorphin freigesetzt und damit die Produktion des Stresshormons Kortisol gehemmt. Darüber hinaus tauschen wir beim Küssen auch Bakterien mit unserem Kusspartner aus. Das klingt im ersten Moment zwar nicht besonders lecker, ist aber gar nicht so schlimm, denn dadurch werden die Abwehrkräfte des Körpers gestärkt.
Wer also Stress abbauen und gleichzeitig sein Immunsytem stärken will, dem sei gesagt: Küssen, küssen, küssen!
Aber vorsicht! Nicht überall auf der Welt ist es gern gesehen, sich jederzeit und überall hemmungslos abzuknutschen. Im Gegenteil, vielen Teilen der Welt gilt es auch heute noch als anstößig und in einigen Ländern drohen empfindliche Strafen, wenn man sich auf offener Straße dabei erwischen lässt - und ja, auch bei Erwachsenen verschiedenen Geschlechts.
Wie dem auch sei, in unseren Breitengraden ist das nicht so und deshalb können wir den heutigen Weltkusstag so richtig ausnutzen und ihn so feiern, wie er es verdient. Also, ran an eure liebsten Menschen, die Lippen gespitzt und los geht's!
Und wer eine richtige Herausforderung beim Küssen sucht, kann sich ja mal daran versuchen, den Kussweltrekord zu knacken. Der wird derzeit von den Thailändern Ekkachai und Laksana Tiranarat gehalten, die sich vom 12. bis zum 14. Februar 2013 ganze 58 Stunden, 35 Minuten und 58 Sekunden ununterbrochen geküsst haben. Krass...
Aber auch die kleinen Bussis tun es heute und davon soll es jetzt an dieser Stelle auch eines von mir geben:
Einen Abschiedskuss.
Der ein oder andere von euch hat es vielleicht schon gemerkt, es ist hier in unserer schönen Lesenswert-Ecke in den letzten Wochen eher still um mich geworden. Der Grund dafür ist nicht, dass ich keine Lust mehr auf das Schreiben von Artikeln habe - ganz und gar nicht! Ich habe innerhalb unseres Social-Media-Teams eine neue Aufgabe übernommen. Meine "Der Tag des..."-Reihe soll aber weiterleben und deshalb bin ich glücklich, dass sie von unserem Community-Experten
In diesem Sinne: Macht's gut! Man trifft sich hier in unserer Community bestimmt an anderer Stelle wieder. Und hier kommt jetzt mein angekündigter herzzerreißender, zehntausend Kilometer langer, extra dicker, ultrasupermegagroßer, von Herzen kommender Abschiedskuss...